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20 S TUDIEREN, LEHREN, LEBEN SCIENTIA HALENSIS 2/10 Kontaktmesse für Geisteswissenschaftler Am 23. April 2010 findet im Löwengebäude der MLU eine Messe speziell für Geistes- und Kulturwissenschaftler statt. Auf der Firmen- und Kontaktmesse können sich Studierende von 10 Abb.: CultureConAction bis 17 Uhr über Berufseinstieg, Praktika, Nebenjobs und Möglichkeiten des außeruniversitären Engagements informieren. Geboten werden Vorträge von Vertretern der EU-Kommission, des Goethe-Instituts und von BMW sowie Bewerbungsmappenchecks, Karriereberatungen, Rhetoriktraining und eine Podiumsdiskussion. Die Messe wurde im vergangenen Jahr zum ersten Mal von dem studentischen Verein CultureConAction organisiert und von über 500 Studierenden besucht. Weitere Informationen gibt es unter www.cultureconaction.de. Corinna Bertz 12. Auflage von ıCampus meets Companies„ Am 19. Mai 2010 können Studierende von 9.30 bis 16 Uhr auf der Karrieremesse „Campus meets Companies“ Kontakte zu potentiellen Arbeitgebern knüpfen und sich Einblick in verschiedene Berufsfelder und Branchen verschaffen. In Einzelgesprächen und ausgewählten Fachvorträgen besteht die Möglichkeit, mittelständische Firmen und Konzerne wie Allianz, DELL, Deutsche Telekom und DOW ken- Proteste in Wien Über 10.000 Studierende protestierten am 11. und 12. März gegen die Feierlichkeiten zum zehnjährigen Jubiläum der Bologna-Beschlüsse in Wien. Auch Studierende der MLU beteiligten sich an den Protesten gegen die Mängel des vereinheitlichten Studiensystems und fuhren mit einem vom Studierendenrat finanzierten Bus nach Österreich. Aus ganz Europa waren Demonstranten angereist und forderten freie Bildung ohne Zugangsbeschränkungen, ohne Studiengebühren und ohne Diskriminierung. Unter dem Motto „Reclaim your future“ diskutierten sie auf einem Gegengipfel Alternativen zur Bologna- Reform und Perspektiven in der europäischen Hochschulpolitik. Corinna Bertz nenzulernen. Der Schwerpunkt der Messe für Studierende, Hochschulabsolventen und Promovierende liegt bei den Wirtschaftswissenschaften. Organisator ist die studentische Unternehmensberatung Campus Contact e. V. Informationen zu den einzelnen Ausstellern gibt es unter www.campusmeetscompanies.de. Corinna Bertz Utopien in Halle Weltverbesserung im Allgemeinen ist seit dem 12. Februar Thema der „ufo-Universität“ in Halle. Ein halbes Jahr lang suchen zwei Burg- Studenten gemeinsam mit allen Interessierten nach Utopien und kreativen Lösungen für die Probleme des Alltags. Eine erste Präsentation der Zwischenergebnisse wird ab dem 31. März für elf Tage in der Adam-Kuckhoff-Straße 30 gezeigt. Corinna Bertz Webcode SH-854 unter www.uni-halle.de/webcode Bericht über die „ufo-Universität“
Podcast auf Schienen Fördervereinigung der MLU unterstützt deutsch-russisches Medienprojekt J ANINE BORNEMANN Klischees über Russland gibt es viele – von Armut bis Trinkfestigkeit. Das interkulturelle Medienprojekt MediA=H will mit den Vorurteilen aufräumen und zeigen, welche Unterschiede es zwischen der Stadt Archangelsk und Halle wirklich gibt – oder eben nicht. Dafür reisten im vergangenen Oktober elf hallesche Studierende in die nordrussische Hafenstadt. Gemeinsam mit Projektteilnehmenden aus Archangelsk besuchten sie unter anderem Sozial- und Jugendeinrichtungen, um deren Arbeitsweise zu dokumentieren. Ergebnis des Workshops ist ein knapp 23 Minuten langer Film, der einige Einrichtungen vorstellt. Hinzu kommen mehrere Podcasts, Audio- Aufnahmen in deutscher und russischer Sprache, sowie Weblogbeiträge über die gesamte Reise. Ziel von MediA=H ist es, einen kulturellen und sprachlichen Austausch zu vollziehen und dabei Medienkompetenzen zu schulen. Unter anderem lernen die Projektmitglieder beider Nationalitäten, wie man kritisch mit Medien umgeht, aber auch wie man Kritik in den Medien formuliert. So profitieren alle Studierenden von den jeweiligen Erfahrungen. „Wir haben alle unterschiedliche Sichtweisen auf unterschiedliche Dinge. Aber indem wir mit der jeweils anderen konfrontiert werden, lernen wir auch unsere eigene Sichtweise kritisch zu hinterfragen“, sagt Projektkoordinator André Horn. Dass das Ergebnis der Workshops öffentlich präsentiert werden konnte, ermöglichte die Vereinigung der Freunde und Förderer (VFF) der MLU. Sie finanzierte die Raummiete und die nötigen Materialien, um den Film, die Podcast-Aufnahmen, Fotos und Blog-Auszüge in der Studentenwerkstatt Triftpunkt e.V. zu zeigen. Dabei sollten die Besucher zugleich die russische Kultur kennenlernen können. So stellten zwei russische Studentinnen ihre Heimatstadt Archangelsk in einem Vortrag vor und die deutsch-russische Theatergruppe dadaZ erfreute mit kurzen Szenen. Russische Speisen wie Piroggen und Wodka rundeten den Abend kulinarisch ab. Dabei wurde auch die Gastfreundschaft demonstriert, die André Horn in Russland besonderes schätzt. Die Studierenden wohnten während des Aufenthalts in Archangelsk bei Gastfamilien und wurden in den universitären Alltag eingebunden. Außerdem organisierten die Gastgeber Ausflüge, damit die halleschen Besucher Land und Leute kennen lernen konnten. Diese hatten zum Teil mit Medien zu tun, beispielsweise der Besuch einer Fernsehanstalt oder ein Treffen mit jungen Journalisten, mit denen über Arbeitsweise, Einstellungen, aber auch Repressionen des Staates gegenüber freier Berichterstattung und Reportern gesprochen wurde. Auch über solche Ereignisse und ande- SCIENTIA HALENSIS 2/10 re Erlebnisse am Rande wurde meist tagesaktuell im Weblog von MediA=H berichtet. Bis zur Entstehung der Medienprodukte war es allerdings ein langer Weg: Nach dem Flug nach Moskau wurden die weiteren 1000 Kilometer bis nach Archangelsk während einer 24stündigen Zugfahrt zurückgelegt. Bereits diese Zeit wurde für Podcast-Aufzeichnungen genutzt. So entstanden Interviews mit deutschen und russischen Reisenden über den Mythos Zugfahrt in Russland. Seitdem das interkulturelle Medienprojekt im November 2004 gegründet wurde, gibt es regelmäßig wechselseitige Besuche in Archangelsk und Halle. So waren die russischen Teilnehmenden bereits zweimal in Halle, zuletzt im Jahr 2008. Für dieses Jahr ist wieder Moderne Technik im Einsatz: die Russinnen Alja Iwanina und Natasha Gladsowa (r.) lernen Halle beim Filmdreh auf dem Universitätsplatz kennen. Foto: MediA=H ein Workshop in der Saalestadt geplant. Im Vordergrund steht der Umgang mit Medien, aber auch das Kennenlernen der Sprache, Städte und Gesellschaft ist ein wichtiges Ziel, das von MediA=H verfolgt wird. Finanzielle Unterstützung erhält die studentische Gruppe nicht nur von der VFF, sondern auch vom Deutschen Akademischen Austausch Dienst (DAAD), der MLU, dem Studierendenrat und den Fachschaftsräten der Philosophischen Fakultäten I und II. Auf russischer Seite wird die Vernetzung der Studierenden durch die Staatliche Pomoren-Universität Archangelsk gefördert. ■ André Horn Telefon: 0176 89 229 426 E-Mail: medienprojekt.ah@googlegroups.com Internet (Blog mit Podcast): www.medienprojekt.wordpress.com 21 S TUDIEREN, LEHREN, LEBEN
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