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40 P ERSONALIA SCIENTIA HALENSIS 2/10 Kai-Uwe Goss steht für moderne Formen der Lehre Foto: André Künzelmann Er leitet seit zwei Jahren das Department für Analytische Umweltchemie am Helmholtz- Zentrum für Umweltforschung (UFZ) – und er ist nun auch Professor für dieses Fachgebiet: Kai-Uwe-Goss. Zum 1. Februar wurde der 46- Jährige an die MLU (Naturwissenschaftliche Fakultät II) berufen. Goss kennt sich bestens aus in Sachen Transport und Anreicherung von organischen Chemikalien in der Umwelt. Darüber hinaus interessiert er sich auch für das Spezialgebiet seines UFZ-Kollegen Hans- Jörg Vogel, die Bodenphysik – inbesondere die Wasserbewegung in trockenen Böden (s. a. Kurzportrait auf Seite 41). Goss stammt aus Nordrhein-Westfalen (Büderich), ist im Saarland (Völklingen) zur Schule gegangen, hat an der Universität Bayreuth Geoökologie studiert und dort auch promoviert. Es folgte ein per Stipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft realisierter PostDoc- Aufenthalt an der University of Minnesota (USA) und die Habilitation an der ETH Zürich, wo er von 2002 bis 2006 als Privatdozent tätig war, bevor er zum UFZ wechselte. Was ihn nun an der neuen Aufgabe an der halleschen Universität reizt? Die Antwort fällt kurz und prägnant aus: „Die Lehre“. Die Studierenden dürfen wohl einiges von Goss erwarten. „Ich will aufzeigen, dass es interessante, moderne Formen der Lehre gibt“, sagt der Leipziger. In Zürich ist ihm das bereits gelungen: 2006 heimste er an der ETH die von Studierenden vergebene „Goldene Eule“ ein, für die beste Lehre im Bereich Umweltwissenschaften. Die Martin-Luther-Universität sei für ihn auch deshalb attraktiv, weil „hier viele Fachrichtungen vertreten sind, die einen Umweltwissenschaftler interessieren – neben der Chemie und der Lebensmittelchemie eben auch die Bodenkunde und die Agrarwissenschaften“. Beste Voraussetzungen also für die UFZ/ MLU-Doppeltätigkeit. In der Freizeit hält sich Kai-Uwe Goss übrigens auch gern in der Natur auf, am liebsten im Kanu. Weitere Hobbys, die er nennt: Reisen (bevorzugtes Ziel: Ukraine) – und die Familie. Der frisch gebackene MLU-Professor hat zwei Söhne im Alter von drei und fünfeinhalb Jahren. Carsten Heckmann Prof. Dr. Kai-Uwe Goss Telefon: 0341 23 51411 E-Mail: kai-uwe.goss@ufz.de www.herrmann-tallig.de
Michael Bron forscht mit der Zukunft im Blick Foto: Norbert Kaltwaßer Am 1. Februar begann Michael Bron seine Arbeit als Professor für Technische Chemie an der MLU. Er verstärkt den Institutsbereich „Technische Chemie und Makromolekulare Chemie“ um eine dritte Arbeitsgruppe. In dieser wird anwendungsorientiert und mit Blick auf die Zukunft geforscht, denn der 42-Jährige ist Spezialist für Materialien und Prozesse für regenerative Energien. „Auf diesem Gebiet bestehen an der MLU attraktive Forschungs- und Kooperationsmöglichkeiten“, sagt der gebürtige Wilhelmshavener. Besonders gut gefällt ihm die Größe der Hochschule: „Sie ist für die Bildung exzellenter Schwerpunkte ausreichend groß, aber doch weit entfernt von einer Massenuniversität.“ Denn am Professorenberuf reizt ihn insbesondere die Zusammenarbeit mit jungen Leuten und Studierenden sowie die Möglichkeit, die Universität mitzugestalten. Bron hat an der Carl von Ossietzky-Universität in Oldenburg Chemie studiert und wurde 1998 an der TU Chemnitz mit Auszeichnung promoviert. Seine Dissertation zu einem Thema der Elektrochemie wurde mit einem Stipendium der sächsischen Graduiertenförderung unterstützt. Ein Forschungsaufenthalt führte ihn im Anschluss für einen Monat an die Hebrew University in Jerusalem, bevor er im 1998 als PostDoc am Hahn-Meitner-Institut in Berlin seine Arbeit im Bereich der Solaren Energetik fortsetzte. Hans-Jörg Vogel will Agrar- und Umweltforschung stärken Foto: Norbert Kaltwaßer Seit viereinhalb Jahren leitet Hans-Jörg Vogel die Abteilung für Bodenphysik am Helmholtz- Zentrum für Umweltforschung (UFZ), seit 1. März dieses Jahres ist er nun auch Professor für dieses Fachgebiet an der MLU (Naturwissenschaftliche Fakultät II). „Neben der Forschung engagiere ich mich gerne in der Lehre. Ich freue mich auf die Herausforderung, die halleschen Studierenden von meinem Fach zu begeistern – und hoffe natürlich auf engagierte Diplomanden und Doktoranden“, sagt der 49- Jährige. Aus der Einbindung der Bodenphysik in die Boden- und Pflanzenforschung der MLU erwartet Vogel wertvolle Synergien. Die Agrar- und Umweltforschung der Universität zu stärken, ist sein Ziel. „Außerdem habe ich als Professor der MLU erweiterte Möglichkeiten zur Einwerbung von Drittmitteln.“ Vogels Spezialgebiet umfasst die Modellierung von Wasserfluss und Stofftransport sowie die Strukturbildung in Böden und deren Einfluss auf Stoffumsatz und -flüsse. Um diese Themen drehte sich auch seine Habilitation, die er 2001 an der ETH Zürich abschloss. Zuvor war der Wissenschaftler jeweils mehrere Jahre lang an den Universitäten in Heidelberg und Hohenheim tätig. In Hohenheim hatte der gebürtige Nürtinger (Baden-Württemberg) von 1981 bis 1988 Agrarwissenschaften studiert und 1993 promoviert. 1994/95 führte ihn ein EU-geförderter Auslandsaufenthalt nach Avignon (Frankreich). 1995 war er auch erstmals in Halle, zu einer Tagung der Deutschen Bo- SCIENTIA HALENSIS 2/10 Als wissenschaftlicher Mitarbeiter und Habilitand ging Bron 2001 an das Institut für Technische und Makromolekulare Chemie der TU Darmstadt, an der er sich 2009 auf dem Gebiet der heterogenen Katalyse habilitierte. Bereits 2007 wechselte er an die Ruhr Universität Bochum, um dort eine Nachwuchsgruppe zu Niedertemperatur Brennstoffzellen zu leiten. Seine Freizeit verbringt der Vater zweier Söhne am liebsten mit Laufen oder Radfahren. Corinna Bertz Prof. Dr. Michael Bron Telefon: 0345 55 25900 E-Mail: michael.bron@chemie.uni-halle.de denkundlichen Gesellschaft. „Seitdem hat sich die Stadt enorm entwickelt und ist heute ein attraktives kulturelles Zentrum.“ Außerhalb seines Fachgebiets befasst sich Hans-Jörg Vogel mit der Bildanalyse, außerhalb der Arbeitswelt mit seiner Familie und seinen Hobbys. Er ist seit fast 23 Jahren verheiratet, Vater von gleich drei Mädchen (15, 20 und 22 Jahre alt) – und ziemlich sportlich: Im Kajak kommt er im Wildwasser der Kategorie vier zurecht. Das ist die Kategorie „sehr schwierig“, gekennzeichnet unter anderem durch hohe, andauernde Wasserschwalle, kräftige Walzen, Wirbel und Presswasser sowie versetzte Blöcke im Stromzug des Flussbetts. Hobby Nummer zwei spielt sich in ruhigerem Fahrwasser ab: Vogel spielt gern und gut Gitarre, akustisch wie elektrisch. Carsten Heckmann Prof. Dr. Hans-Jörg Vogel Telefon: 0345 55 85403 E-Mail: : hjvogel@ufz.de 41 P ERSONALIA
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