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Jahresbericht 2007 des NLWKN - Niedersächsischer Landesbetrieb ...

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8Die Folgen der globalenErwärmung betreffen Menschund Umwelt gleichermaßenVon Frank Thorenz, Dr. Joseph Hölscher undDr. Eckhard GarveDer Begriff „Klimawandel“ ist in der Gesellschaftseit einigen Jahren fest verankert. Er beschreibtaber nicht den natürlichen Klimawandel, den esauf unserer Erde immer gegeben hat, sondern dieglobale Erwärmung als gegenwärtig durch denMenschen verursachte Klimaveränderung.Der IPCC (Intergovernmental Panel on ClimateChange) der Vereinten Nationen bestätigte <strong>2007</strong>den naturwissenschaftlichen Nachweis eines globalenKlimawandels, der vom Menschen durch dieEmission von Treibhausgasen verursacht ist. DieAuswirkungen sind global und lassen erhebliche,zum Teil dramatische Veränderungen erwarten.Konkrete Daten über Veränderungen von Klimafaktorenim regionalen Maßstab fehlen aber bisherweitgehend.Die Folgen der globalen Erwärmung sindkomplex und betreffen Mensch und Umweltgleichermaßen. Direkt führen höhere Mitteltemperaturenzu einem schneller steigendenMeeresspiegel, schneller schmelzendenGletschern, einer Verlagerung der Temperaturzonennach Norden (rund 100 km pro Dekade)sowie stärkeren und häufigeren Wetterextremenverbunden mit veränderten Niederschlagsmustern(Dürre, Überschwemmungen, Sturmfluten). Starkvereinfacht bedeutet dieses für Niedersachsen,dass die Winter kürzer, milder und feuchter und dieSommer heißer und trockener werden.Für Niedersachsen beraten die NiedersächsischeLan<strong>des</strong>regierung und der <strong>NLWKN</strong> gemeinsam,welche Anpassungsstrategien und Vorsorgemaßnahmenin der Wasserwirtschaft und imNaturschutz erforderlich sind.Klimawandel und KüstenschutzEine mehr als 600 Kilometer lange Deichlinieschützt die niedersächsische Küste vorSturmfluten – der so geschützte Lebens-,Wirtschafts- und Naturraum ist etwa 6.600Quadratkilometer groß, hier leben 1,2 MillionenEinwohner. Hinzu kommen die OstfriesischenInseln, die mit ihren sandigen Küsten den Kräften<strong>des</strong> Meeres besonders exponiert ausgesetzt sindund ständigen morphologischen Veränderungendurch Stürme und Gezeiten unterliegen.Ein stärker ansteigender Meeresspiegel alsbisher und eine Zunahme von Stürmen undSturmfluten sind als Folgen eines globalenKlimawandels wahrscheinlich. Bisher konnte der<strong>NLWKN</strong> einen verstärkten Anstieg <strong>des</strong>Meeresspiegels und eine Zunahme vonSturmfluten allerdings statistisch noch nichteindeutig nachweisen. Der Pegel Norderney zeigt,dass das mittlere Tidehochwasser zum Beispieleinen verstärkten Anstieg bis etwa 1930 und dannwieder seit etwa 1970 verzeichnet und dabeistarken Schwankungen unterliegt, während dieAnzahl und Stärke von Sturmfluten keineneinheitlichen Trend zeigen.Sturmflut auf Spiekeroog - eine Herausforderung für den <strong>NLWKN</strong>Die unterschiedlichen Szenarien <strong>des</strong> IPCCReports weisen eine große Spannweite für dendurchschnittlichen Anstieg <strong>des</strong> mittlerenMeeresspiegels von 18 bis 59 cm bis zum Jahr2100 auf. Es ist zu erwarten, dass zukünftig einverstärkter Anstieg <strong>des</strong> Meeresspiegels erfolgt,wobei regionale Unterschiede und auchAuswirkungen auf die Gezeiten zu erwarten sind,deren Größe derzeit noch nicht abschätzbar ist.Die Morphologie der Küste wird sich diesenVeränderungen anpassen und steht inWechselwirkung mit den einwirkenden Kräften <strong>des</strong>Meeres. Viele dieser Zusammenhänge bedürfennoch weiterer wissenschaftlicher Forschung.Eine vorsorgende Berücksichtigung der zuerwartenden Auswirkungen <strong>des</strong> Klimawandelsunterliegt somit großen Unsicherheiten.Andererseits bedarf der Küstenschutz langfristigervorsorgender Planungen, an welchen der <strong>NLWKN</strong>beispielsweise mit der Aufstellung <strong>des</strong> GeneralplansKüstenschutz federführend beteiligt war.Deshalb hat Niedersachsen für die Bemessung derSollhöhen von Küstenschutzanlagen einVorsorgemaß für den Meeresspiegelanstieg von 50cm eingeführt. Das bedeutet: Für die kommenden100 Jahre rechnen wir mit einem Meeresspiegelanstiegvon einem halben Meter und sinddarauf vorbereitet. Für Massivbauwerke inDeichlinien werden deren Gründungen undStatiken so ausgelegt, dass eine Anpassung aneinen Anstieg von bis zu einem Meter möglich ist.Deiche, die als Erdbauwerke vergleichsweiseeinfach angepasst werden können, können mitKlimawandel

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