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Jahresbericht 2007 des NLWKN - Niedersächsischer Landesbetrieb ...

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10Quantitative Aussagen zur zukünftigen Entwicklungvon konvektiven Kurzzeit-Niederschlägen(Gewitter), die in den Sommermonaten regionalmeist begrenzt auftreten, sind derzeit noch nichtmöglich. Auch diese Ereignisse können wegenihrer extremen Intensitäten und der zeitlich sehrbeschränkten Warnmöglichkeiten sehr hohe Schädenverursachen.Die Auswirkungen <strong>des</strong> Klimawandels auf Hochwasserereignissemuss der <strong>NLWKN</strong> bei der Erstellungvon Hochwasserschutzplänen, bei der Bewirtschaftungvon Hochwasserrückhaltebeckenund bei Konzeptenfür verbesserte Hochwasservorhersagedienstebeachten.Die Niedrigwasserabflüssewerden als Folge der geringenNiederschläge, der lang anhaltendenTrockenphasen, der fehlendengespeicherten Wassermassenin reduzierten Schneelagenund der tieferen Grundwasserständeerheblich abnehmen.Quellen können häufiger undlänger andauernd versiegen.Die Süderelbe bei BunthausDiese Entwicklung beobachtet der <strong>NLWKN</strong> mitSorge, da die Niedrigwasserführung die physikalischeund chemische Beschaffenheit <strong>des</strong> Lebensraums„Gewässer“ bestimmt. Die reduziertenAbflüsse führen grundsätzlich zu einer Erhöhungder Konzentration der Wasserinhaltstoffe, zurErwärmung der Gewässer und zur Abnahme derSauerstoffgehalte mit negativen Folgen für aquatischeLebensgemeinschaften.Die Wasserqualität bei Niedrigwasserführung istmaßgeblich für die Genehmigungsfähigkeit vonWasserentnahmen (Brauchwasser, Kühlwasser,Beregnung) und Einleitungen in die Gewässer(Kläranlagen, Kühlwasser, Salz). Die Verringerung<strong>des</strong> Niedrigwasserabflusses hat somit direkte Auswirkungenauf die Industrie, die Energiegewinnung,die Abwasserbeseitigung, die Wasserkraftnutzungund die Schifffahrt. Bei wasserwirtschaftlichenPlanungen (Bewirtschaftungspläne, Salzpläne,Wärmelastpläne) sowie wasserrechtlichenVerfahren wird der <strong>NLWKN</strong> die Konsequenzenüberprüfen und gegebenenfalls Anpassungen vornehmenmüssen.In der Siedlungswasserwirtschaft werden häufigerehydraulische Überlastungen der kommunalenEntwässerungssysteme mit entsprechenden Folgenfür Betrieb und Emissionen erwartet. Zusätzlichwerden eventuell in einigen Regionen Niedersachsenszeitlich begrenzte Engpässe in der Wasserversorgungbedeutsam. Der <strong>NLWKN</strong> wird dieEntwicklung beobachten und zu gegebener ZeitBewirtschaftungspläne erstellen müssen.Der <strong>NLWKN</strong> stellt die erforderlichenDaten zur Beurteilung derGefährdungspotentiale zusammenund bereitet sie auf.Gemeinsam mit der Lan<strong>des</strong>regierungund den niedersächsischenForschungsinstituten hatder <strong>NLWKN</strong> Projektvorschlägeentwickelt; daraus können konkreteAnpassungsstrategien fürNiedersachsen erarbeitet werden.Ziel ist die konkrete Beurteilungvon Klimafolgen für denWasserhaushalt im niedersächsischenBinnenland und die praktische Entwicklungund Bewertung notwendiger Schutzmaßnahmen.Klimawandel und NaturschutzSchon heute sind in unserer Region dieAuswirkungen <strong>des</strong> Klimawandels auf Flora, Faunaund Lebensräume nachweisbar. So ist in Deutschlanddie Vegetationsperiode seit 1950 um zehnTage länger geworden, Wild- und Kulturpflanzenblühen und fruchten inzwischen deutlich früher.Eine ähnliche Entwicklung zeichnet sich in derTierwelt ab: Zugvögel überwintern verstärkt bei unsoder erscheinen früher aus ihrem Winterquartier,Insekten entwickeln sich zeitiger, Amphibien undFische laichen früher im Jahr. Parallel kommt es zueiner Verschiebung der Verbreitungsmuster vonPflanzen und Tieren: Mehr Arten aus trockenenund wärmeren Klimaten werden bei uns heimisch,während Arten, die feuchte und kühleLebensräume bevorzugen, seltener werden undregional bereits verschwunden sind.Stichwort KlimawandelMit dem Klimawandel ist die Lufttemperatur bereits um ca. 0,7 Grad Celsius gestiegen. Der IPCC sagt bis2100 einen weiteren Anstieg von 2 bis 2,9 Grad Celsius voraus. Für Niedersachsen bedeutet dies wesentlichheißere Sommer und milde Winter.Die mittleren jährlichen Niederschlagsmengen werden in Niedersachsen etwa konstant bleiben;Veränderungen in der jahreszeitlichen Verteilung sind bereits jetzt festzustellen. Für den Zeitraum 2071 bis 2100werden die Winterniederschläge in Deutschland um ca. 30 Prozent zunehmen; regional, z.B. im niedersächsischenBergland, kann der Anstieg wesentlich höher ausfallen. Die Sommerniederschläge werden bis zumZeitraum 2071 bis 2100 in Niedersachsen um ca. 20 Prozent abnehmen; regional noch stärker, z.B. in derWesermündung und im Leinebergland.Der Anstieg der Durchschnittstemperatur in den Meeren (+ 0,6° seit 1955) und der erdnahen Atmosphäre inden vergangenen Jahrzehnten (zurzeit + 0,17° pro Dekade) führt direkt zu einem steigenden Meeresspiegel, deraktuell drei Zentimeter pro Dekade beträgt.Klimawandel

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