13.07.2015 Aufrufe

Jahresbericht 2007 des NLWKN - Niedersächsischer Landesbetrieb ...

Jahresbericht 2007 des NLWKN - Niedersächsischer Landesbetrieb ...

Jahresbericht 2007 des NLWKN - Niedersächsischer Landesbetrieb ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

20<strong>2007</strong>: Zu warm,zu nass und viel zuviele HochwasserVon Andreas Böhmert und Herma HeykenAm 30. September <strong>2007</strong> – es war der letzte Sonntagim September – meldete der <strong>NLWKN</strong> „Landunter“ in Südniedersachsen – insbesondere an derInnerste, wo mit 6,75 Meter der höchste Wasserstandseit Inbetriebnahme <strong>des</strong> Pegels Heinde oberhalbvon Hil<strong>des</strong>heim gemessen wurde. Es hatteseit vier Tagen so viel geregnet wie normalerweisein einem Monat, die Böden konnten kein Wassermehr aufnehmen – die klassische Situation für einHochwasser. Vom Hochwasser besonders betroffenwaren die Landkreise Hil<strong>des</strong>heim und Wolfenbüttel.Starke Regenfälle – in drei Tagen mehr als80 Liter pro Quadratmeter – das führte zu hohenWasserständen in allen Flussläufen: Die Mel<strong>des</strong>tufeM3 mit der Gefahr größerer Überschwemmungenwurde fast überall im Weser-, Aller- und Leinegebieterreicht. Und weil es auch in der erstenOktober-Woche kräftig weiter regnete, konnte derÜberregionale Hochwassermeldedienst seineArbeit erst am 9. Oktober <strong>2007</strong> – nach neun Tagen– einstellen. Der <strong>NLWKN</strong> ist gemeinsam mit derWasser- und Schifffahrtsdirektion Mitte für denÜberregionalen Hochwasserwarndienst verantwortlich.Das Herbst-Ereignis war das heftigste Hochwasserin einem auch ansonsten recht feuchten Jahr<strong>2007</strong>, das als das regenreichste Jahr seit Beginnder Aufzeichnungen vor 150 Jahren in dieGeschichte eingeht – zumin<strong>des</strong>t was den Harzbetrifft! Starke Niederschläge führen unweigerlichzu Hochwasser. Der Überregionale Hochwassermeldedienstder Weser war so oft im Dienst wieselten in anderen Jahren – nämlich an 43 Tagen(im Durchschnitt sind es 31 Tage); es galt siebenHochwasser zu managen. Oder anders ausgedrückt:Von August <strong>2007</strong> bis Januar 2008 hat derÜberregionale Hochwassermeldedienst für dasWeser-Einzugsgebiet jeden Monat ein Hochwasserereigniszu bearbeiten!Neben dem Herbst-Hochwasser bleiben dreiweitere Hochwasser für <strong>2007</strong> in Erinnerung:23. März <strong>2007</strong>: Der <strong>NLWKN</strong> meldet „steigendeWasserstände, aber kein extremes Hochwasser“.Starke Regen- und Schneefälle im Leineeinzugsgebiethatten zu hohen Wasserständen in denFlussläufen geführt. Teilweise waren die Flüsseüber die Ufer getreten und hatten größere Flächenüberschwemmt. Insgesamt bestand keine akuteHochwassergefahr: Dass die Wasserstände derFlüsse im Frühjahr steigen, ist völlig normal.30. Mai <strong>2007</strong>: Die zum Teil kräftigen Niederschlägeder vergangenen Tage hatten die Pegelständeder Flüsse im Einzugsgebiet der Leine ansteigenlassen und zu einer leichten Hochwassersituationgeführt. Allein am 29. Mai <strong>2007</strong> waren in Hannover32 Millimeter und in Göttingen 27 Millimeter Niederschlaggefallen.20. bis 24. August <strong>2007</strong>: Starke Niederschlägeim südlichen Niedersachsen und im Harzbereichsorgten für zwei Hochwasserwellen im Leine- undAllergebiet. Im Harz waren Spitzenwerte von 40 bis50 Millimeter pro Quadratmeter gemessen worden.Angesichts der mit Feuchtigkeit gesättigten Bödengelangten diese Wassermengen nahezu vollständigin die Flüsse. Die Folgen waren vor allem imLeinegebiet zu beobachten; erhöhte Wasserständein der Innerste und der Leine wurden tagelangregistriert.Deichbruch an der InnersteAus wasserwirtschaftlicher Sicht lässt sich dasJahr <strong>2007</strong> ganz einfach zusammenfassen: Zuwarm und viel zu nass. <strong>2007</strong> geht in Deutschlandals zweitwärmstes Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungenvor mehr als 100 Jahren in dieGeschichte ein. Die Durchschnittstemperatur lagbei 9,83 Grad – das waren 1,6 Grad über demlangjährigen Mittel und nur sechs Hundertstel Gradunter dem Wert <strong>des</strong> Rekordjahrs 2000. Damalswar in Deutschland 9,89 Grad Durchschnittstemperaturgemessen, der höchste Wert seit Beginn derWetteraufzeichnungen 1901. Das langjährige Mittelwird nach internationalen Regeln aus dem Durchschnittder Jahre 1961 bis 1990 ermittelt, esbeträgt für Deutschland 8,2 Grad.Am meisten Regen fiel im Harz: Für Braunlagewurden mit 2022 Litern je Quadratmeter oder 160Prozent <strong>des</strong> Normalwerts ermittelt; auf dem Brockenfielen 2724 Liter je Quadratmeter.In Niedersachsen und Bremen war das Jahr <strong>2007</strong>mit 981 mm das dritt niederschlagsreichste Jahrseit Aufzeichnungsbeginn. Platz 1 belegt diesbezüglich1998 mit 1007 mm, gefolgt vom Jahr 2002Hochwasserschutz

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!