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Jahresbericht 2007 des NLWKN - Niedersächsischer Landesbetrieb ...

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26Wisente im Emsland:Der Nachwuchs kamschneller als gedachtVon Hermann Wreesmann und Danny WolffDer Wisent – das größte und schwerste LandsäugetierEuropas. Die Bullen unter ihnen erreichenmit drei Metern Länge, zwei Metern Höheund knapp einer Tonne Gewicht locker die Ausmaßeeines Kleinwagens. 1921 stand der Wisent mitweltweit nur noch 54 Tieren am Rande <strong>des</strong> Aussterbens.In der freien Natur war der Wisent zudiesem Zeitpunkt bereits ausgerottet. Nur gezielteZüchtungen in Zoos und Wildgehegen ließen denBestand bis heute auf wieder über 3500 Tiereansteigen. Hierbei spielte in Deutschland das niedersächsischeWisentgehege in Springe eine zentraleRolle.Wisente im EleonorenwaldDiese jahrzehntelangen Zuchtbemühungen zeigennun Erfolge. Finanziell gefördert vom NiedersächsischenUmweltministerium wurden vom<strong>NLWKN</strong> im Rahmen von Kooperationen mit Grundbesitzernzwei gelenkte Auswilderungsprojekte inNiedersachsen realisiert. Dort leben die Wisentezwar eingezäunt, aber dennoch auf sich alleingestellt.Drei Wisentkühe und ein Bulle waren Ende 2005im Eleonorenwald zwischen dem emsländischenVrees und dem cloppenburgischen Neuvrees ineinem Areal so groß wie knapp 1400 Fußballfelder(rund 1000 Hektar) ausgewildert worden. DasGelände gehört der Arenberg Meppen GmbH.Langfristig sollen bis zu 25 Tiere im Eleonorenwaldleben.Knapp anderthalb Jahre nach der Auswilderungwar <strong>2007</strong> der erste Nachwuchs da – ein Bullenkalb.Insider munkeln, dass auch die anderen beidenWisentkühe trächtig sind und noch in diesemJahr Nachwuchs bekommen. Ein sicheres Zeichendafür, dass sich die Wisente im Eleonorenwaldwohl fühlen.Das zweite Projekt betrifft den ehemaligen TruppenübungsplatzAltenwalde südlich von Cuxhaven.Hier führt der <strong>NLWKN</strong> Lüneburg in Kooperation mitder Bun<strong>des</strong>anstalt für Immobilienaufgaben (Bun<strong>des</strong>forst-HauptstelleWense) das von der EU geförderteLife-Natur-Projekt „Große Pflanzenfresser zurPflege und Erhaltung von Küstenheiden“ durch.Ergänzend zu einer Beweidung von 300 HektarOffenland mit Heckrindern und Konik-Pferden verrichtetdort eine Zuchtgruppe aus einem Wisentbullenund vier weiblichen Wisenten seit Dezember<strong>2007</strong> als Landschaftspfleger ihren Dienst. Die Tiereleben dort in einem 45 Hektargroßen Komplex aus Wald, Heiden,Magerrasen und Kleingewässernin halbwilder Form.Günstige Voraussetzungen –im Eleonorenwald wie in Altenwalde.Denn Wisente sind Pflanzenfresserund Wiederkäuer, dieeine bewaldete Landschaftbevorzugen. Sie ernähren sichbesonders gern von Laub,Schösslingen, Wurzeln, kleinenÄsten und Baumrinde.Aber nicht nur Wisente und Biotopeprofitieren von diesenKooperationsprojekten. Die NiedersächsischeNaturschutzverwaltungkann neue Wege zurPflege von wertvollen Lebensräumenerproben. Die Uni Osnabrückbekommt im Eleonorenwalddie Möglichkeit, in einemriesigen Freilandlabor zu erforschen, wie dieWisente ihren eigenen und den Lebensraum andererOrganismen gestalten. Darüber hinaus profitierendie umliegenden Gemeinden von den attraktiventouristischen Highlights. So informierten sichim Eleonorenwald bereits mehr als 2000 Besucherüber dieses interessante Arten- und Biotopschutzprojekt;auch in Altenwalde finden regelmäßigeFührungen <strong>des</strong> Naturschutzbun<strong>des</strong> Deutschlandstatt.Kontakt:Projekt Eleonorenwald: Hermann Wreesmann,<strong>NLWKN</strong> Brake-Oldenburg (0441/799-2292)Projekt Cuxhavener Küstenheiden: Danny Wolff,<strong>NLWKN</strong> Lüneburg (04131/8545-509);Internet:www.life-kuestenheiden.niedersachsen.deNaturschutz

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