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Jahresbericht 2007 des NLWKN - Niedersächsischer Landesbetrieb ...

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36Im Kampfgegen dieÖlverschmutzungVon Dirk OberliesenDie zunehmende Verkehrsdichte auf See vergrößertdie Gefahr schwerer Schiffsunfälle mit ÖloderSchadstoffladungen, die großflächige Verschmutzungenund langfristige Umweltschädennach sich ziehen. Beispiele hierfür gab es in denvergangenen Jahren vor den Küsten Alaskas,Frankreichs, Großbritanniens und Spaniens. Auchwenn Niedersachsen bislang von der ganz großenKatastrophe verschont blieb, so zeigten drei größereÖlunfälle im Jahr <strong>2007</strong>, wie wichtig es ist, sichmit Mensch und Material auf den Ernstfall vorzubereiten.Die Partnergemeinschaft <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong> und derKüstenländer zur Bekämpfung von Meeresverschmutzungenspielt in der Schadstoffunfallbekämpfungeine zentrale Rolle. Hier kooperieren diezuständigen Stellen <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong> und der LänderNiedersachsen, Bremen, Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern unteranderem in der Anschaffung und Stationierung vonSpezialgerät zur Schadstoffunfallbekämpfung entlangder deutschen Küste. Eine wichtige koordinierendeFunktion übernimmt dabei das Havariekommandoin Cuxhaven.Im Küstengewässer sowie in bestimmten Bereichender Flüsse Elbe, Weser und Ems ist der<strong>NLWKN</strong> zuständig für die Abwehr von Gefahrendurch wassergefährdende Stoffe.Neben der Beseitigung vieler kleinerer Verschmutzungenwar der <strong>NLWKN</strong> <strong>2007</strong> bei drei größerenSchadstoffunfällen gefordert. Im Fachjargonsprechen wir von „komplexen Schadstoffunfällen“.Sie liegen immer dann vor, wenn die Menge einesSchadstoffes einen bestimmten definierten Grenzwertüberschreitet. Bei Ölunfällen beispielsweiseliegt der Grenzwert bei zehn Kubikmeter Öl in Küstennähe.In diesen Fällen übernimmt das Havariekommandoin Cuxhaven die Gesamteinsatzleitungund überträgt in der Regel die Vor-Ort-Einsatzleitung zur Bekämpfung der direkten UferundStrandverschmutzungen auf den <strong>NLWKN</strong> –jedenfalls soweit es niedersächsische Gebietebetrifft. Allerdings: Bei der Meldung von Schadstoffunfällenkann die Menge der Schadstoffeimmer nur geschätzt werden, genaue Angabenliegen selten vor.Am 1. März <strong>2007</strong> verursachte ein Schiff beimUmpumpen von Öl an Bord eine Ölverschmutzungim Bereich <strong>des</strong> Hafens Bützfleth bei Stade. Wegender Gefahr einer großflächigen Verschmutzungdurch das ausgetretene Öl stellte das Havariekommandoden komplexen Schadstoffunfall fest undsetzte als Vor-Ort-Einsatzleitung den <strong>NLWKN</strong> Stadeein. Ölsperren, Skimmerschaufeln und Pumpenkamen bei der Bekämpfung der Ölverschmutzungzum Einsatz. Insgesamt haben die Hilfskräfte imHafen und angrenzenden Uferbereichen rundsechs Kubikmeter Öl-Wassergemisch sowie fünfKubikmeter veröltes Teek-Treibselgemisch beseitigt.Am 13. September <strong>2007</strong> wurden im Spülsaum anden Stränden der Inseln Spiekeroog und Wangeroogeüber mehrere Kilometer Ölklumpen gefunden.Verursacher: Unbekannt. Wegen dergeschätzten Ölmenge von mehr als zehn Kubikmeterwurde wiederum ein „komplexer Schadstoffunfall“angenommen – der <strong>NLWKN</strong> in Norden übernahmumgehend die Vor-Ort-Einsatzleitung undsorgte dafür, dass rund elf Kubikmeter Öl-Sand-Treibselgemisch beseitigt wurden.Ölverschmutzung auf SpiekeroogKeine zwei Monate später, am 6. November<strong>2007</strong>, verlor der unter Bahama-Flagge fahrendeFrachter Duncan-Island auf seinem Weg in RichtungHamburg in Höhe der niederländischen InselTerschelling in schwerer See mehrere Container.Dabei wurde ein Treibstofftank <strong>des</strong> Schiffes sostark beschädigt, dass aus einem ca. fußballgroßenLeck leichtes Schweröl austrat. Trotz derBeschädigung setzte das Schiff seine geplanteFahrt in Richtung Hamburg fort. Später wurde festgestellt,dass der Frachter auf seiner Fahrt durchdie niedersächsischen Küstengewässer min<strong>des</strong>tens90 Kubikmeter Öl verloren hat.Also ein klarer Fall für das Havariekommandound schließlich auch für den <strong>NLWKN</strong>. Schon am 7.November wurden erste Ölverschmutzungen anden ostfriesischen Inselstränden festgestellt sowieeinzelne verölte Seevögel gefunden.Sorge bereitete dem <strong>NLWKN</strong> zu diesem Zeitpunktzusätzlich die für den 9. November <strong>2007</strong>vorhergesagte schwere Sturmflut, die sich bereitsmit erhöhten Wasserständen und ansteigendenWindgeschwindigkeiten ankündigte. Eine wirksameÖlbekämpfung würde dann unmöglich werden!Gewässer- und Trinkwasserschutz

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