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Berufsbildung für die grüne Wirtschaft - Gtz - GIZ

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ZusammenfassungDas Konzept der <strong>grüne</strong>n <strong>Wirtschaft</strong> (green economy) 1 hat sich auf globaler Ebene im Kontextnachhaltiger Entwicklung als neues umweltpolitisches Leitbild etabliert. Kernaussagedes Konzepts ist, dass Umweltschutz nicht generell als Kostenfaktor angesehen werdendarf, sondern – im Gegenteil – große Chancen bietet <strong>für</strong> mehr <strong>Wirtschaft</strong>swachstum, eineErhöhung des Wohlstands und soziale Gerechtigkeit.Jenseits des zentralen Motivs – Umweltschutz, <strong>Wirtschaft</strong>swachstum und Armutsbekämpfungkönnen Hand in Hand gehen – verläuft <strong>die</strong> Diskussion sehr heterogen. Vertreterinnenund Vertreter einer schwachen Nachhaltigkeit, <strong>die</strong> natürliche Ressourcen und Leistungenökologischer Systeme grundsätzlich <strong>für</strong> durch Human- und Sachkapital ersetzbar halten,stehen Anhänger und Anhängerinnen einer starken Nachhaltigkeit gegenüber, <strong>die</strong> funktionierendeÖkosysteme als unverzichtbare Grundlage menschlicher Gesellschaften an sehenund darauf verweisen, dass es in begrenzten Systemen grundsätzlich kein unbegrenztesWachstum geben könne. Angesichts dessen verwundert es nicht, dass es bislang noch keineallseits anerkannte Diskussion <strong>grüne</strong>r <strong>Wirtschaft</strong> gibt, zumal sich das Konzept mit einerVielzahl von Ansprüchen konfrontiert sieht, wie sich etwa im Abschlussdokument zur letztjährigenRio+20-Konferenz zeigt.Trotz <strong>die</strong>ser Einschränkungen erscheint eine ökologische Ausrichtung der <strong>Wirtschaft</strong> unerlässlich,denn ein „weiter so“ führt ökologisch und sozial unweigerlich in eine Sackgasse.Daher unterstützt auch <strong>die</strong> Bundesregierung <strong>die</strong> Weiterentwicklung und Umsetzung desKonzepts der <strong>grüne</strong>n <strong>Wirtschaft</strong>. Dies könne insbesondere dabei helfen, Ressourcen besserzu nutzen und stärker in Wert zu setzen, Arbeitsplätze und Einkommen zu schaffen undArmut zu reduzieren.Sowohl im Rahmen der Diskussion über <strong>die</strong> Umsetzung des Leitbilds den nachhaltigerEntwicklung als auch im Zuge der <strong>grüne</strong>n <strong>Wirtschaft</strong> wird der <strong>Berufsbildung</strong> eine Schlüsselrollezugewiesen, ist sie es doch, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Menschen darauf vorbereitet, Umwelt- und Nachhaltigkeitsaspektein ihrem beruflichen Handeln angemessen zu berücksichtigen. Inzwischensind vielfältige Konzepte, Maßnahmen und Aktivitäten entwickelt und umgesetzt worden,um Umwelt- und Ressourcenschutz bzw. Anforderungen einer nachhaltigen Entwicklungin <strong>die</strong> <strong>Berufsbildung</strong> zu integrieren. Allerdings stehen beide Ansätze – berufliche Umweltbildung(green skills development) und <strong>Berufsbildung</strong> <strong>für</strong> nachhaltige Entwicklung (BBNE) –sowohl im internationalen als auch im nationalen Diskurs konzeptionell weitgehendunverbunden nebeneinander.Im Kontext der <strong>grüne</strong>n <strong>Wirtschaft</strong> haben international tätige Organisationen wie <strong>die</strong> InternationaleArbeitsorganisation (International Labour Organization – ILO), das EuropäischeZentrum <strong>für</strong> <strong>die</strong> Förderung der <strong>Berufsbildung</strong> (European Centre for the Development ofVocational Training – CEDEFOP) und das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UnitedNations Environmental Programme – UNEP) im Rahmen empirischer Stu<strong>die</strong>n untersucht,wie ökologischen Qualifikationsanforderungen in nationalen <strong>Berufsbildung</strong>ssystemenRechnung getragen wird und was daraus gelernt werden kann.1 Fettgedruckte Begriffe werden im Glossar erklärt.10

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