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Berufsbildung für die grüne Wirtschaft - Gtz - GIZ

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] 22.2 Rolle und Aufgaben der <strong>Berufsbildung</strong>Eine Umgestaltung von <strong>Wirtschaft</strong> und Gesellschaft im Sinne einer nachhaltigen Entwicklungist nur möglich, wenn <strong>die</strong>se Idee mit ihren Werten und Einstellungen von denMenschen getragen wird und wenn <strong>die</strong> Menschen über <strong>die</strong> erforderlichen Kompetenzenverfügen, <strong>die</strong>se auch in der Praxis umzusetzen. Insofern verwundert es nicht, dass derBildung allgemein und der <strong>Berufsbildung</strong> im Besonderen eine wichtige Funktion in<strong>die</strong>sem Umwandlungsprozess beigemessen wird. Allerdings ist auch in <strong>die</strong>ser Diskussionauffällig, dass <strong>die</strong> verwendeten Konzepte entweder dermaßen mit Ansprüchen „überladen“werden, dass ihre Umsetzung im Rahmen sedimentierter Bildungsmaßnahmenunmöglich erscheint (Bildung <strong>für</strong> nachhaltige Entwicklung), oder sie werden nichtweiter operationalisiert und bleiben unscharf (green skills development). Auffällig ist zudem,dass <strong>die</strong> beiden derzeit diskutierten Bildungskonzepte nicht aufeinander bezogenwerden und der Diskurs eher nebeneinander her läuft. Ebenso wie das Konzept der <strong>grüne</strong>n<strong>Wirtschaft</strong> nicht identisch ist mit einer nachhaltigen Entwicklung, ist <strong>grüne</strong> <strong>Berufsbildung</strong>nicht identisch mit einer <strong>Berufsbildung</strong> <strong>für</strong> nachhaltige Ent wicklung (BBNE).Nachhaltigkeit ist in beiden Fällen das weiterführende und zugleich anspruchsvollereKonzept. Die <strong>grüne</strong>n Konzepte sind dabei Teilmengen, wenngleich wichtige.In der Agenda 21 ist <strong>die</strong> Rolle der Bildung <strong>für</strong> eine nachhaltige Entwicklung im Kapitel 36,„Förderung der Schulbildung, des öffentlichen Bewusstseins und der beruflichen AusundFortbildung“, hervorgehoben. Der <strong>Berufsbildung</strong> wird darin eine doppelte Aufgabezugewiesen. Die eine besteht darin, <strong>die</strong> Ausbildungs- bzw. <strong>die</strong> Berufsfähigkeit ihrerAdressaten zu fördern, „um dem Einzelnen <strong>die</strong> Arbeitsplatzsuche zu erleichtern“. Damitist <strong>die</strong> Kernaufgabe beruflicher Bildung angesprochen, wie wir sie auch in Deutschlandverstehen. Die andere Aufgabe der <strong>Berufsbildung</strong> besteht darin, <strong>die</strong> <strong>für</strong> eine nachhaltigeEntwicklung erforderlichen Kompetenzen zu fördern. In der Agenda 21 wird in <strong>die</strong>semZusammenhang von dem „nötigen Rüstzeug“ gesprochen, „um den wachsenden UmweltundEntwicklungsproblemen sowie den aus dem Übergang in eine nachhaltige Gesellschaftresultierenden Veränderungen begegnen zu können“ (BMU o.J., 266). Damit ist klar,dass <strong>die</strong> Integration der Nachhaltigkeit in <strong>die</strong> berufliche Bildung nicht auf einzelneFächer oder Berufe reduziert werden kann. Die Ausbildung von entsprechenden Nachhaltigkeitskompetenzenist Kern beruflicher Handlungskompetenz, deren Entwicklungdas Ziel der beruflichen Bildung ist.Um welche Kompetenzen geht es? Die Diskussion darüber erfolgt in der deutschen Berufsund<strong>Wirtschaft</strong>spädagogik noch sehr zögerlich und soll an <strong>die</strong>ser Stelle nicht nach ­gezeichnet werden. Als Orientierung mag <strong>die</strong> Position genügen, <strong>die</strong> als Selbstverständnisder BBNE im Rahmen der Konferenz der Norddeutschen Partnerschaft zur Unterstüt zungder UN-Dekade Bildung <strong>für</strong> nachhaltige Entwicklung 2005 – 2014 (NUN) in Hamburg am22. November 2007 verabschiedet wurde (siehe Box 5).Berufliche Umweltbildung(green skills development)und <strong>Berufsbildung</strong> <strong>für</strong> nachhaltigeEntwicklung stehenkonzeptionell unverbundennebeneinander.Die Aufgaben der <strong>Berufsbildung</strong>sind bereits in derAgenda 21 beschrieben.Selbstverständnis der BBNE27

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