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Berufsbildung für die grüne Wirtschaft - Gtz - GIZ

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] 7Die Verantwortlichkeit des Produzenten oder Vertreibers <strong>für</strong> den Lebenszyklus eines Pro -duktes von der Entwicklung bis zur Entsorgung. Mit der Verpackungsverordnung von1991 wurde in Deutschland erstmals umfassend <strong>die</strong> abfallwirtschaftliche Produktverantwortung<strong>für</strong> einen Teilbereich des Abfallrechts eingeführt. Im Kreislaufwirtschafts- undAbfallgesetz von 1996 wurde <strong>die</strong> Produzentenverantwortung als Grundvoraussetzungeiner zielführenden Kreislaufwirtschaft bestimmt und auf alle Konsum- und Gebrauchsgüterausgedehnt.Produkt- bzw. ProduzentenverantwortungDamit gehört zu den Aufgaben des Herstellers auch <strong>die</strong> Vermeidung, Verwertung undBeseitigung der durch sein Produkt entstehenden Abfälle.Quelle: Der <strong>grüne</strong> Punkt – Umweltschutz auf den Punkt gebracht (www.gruener-punkt.de)Mit Rebound wird der Umstand bezeichnet, dass das Einsparpotenzial von Effizienzsteigerungenbeispielsweise aufgrund von Wärmedämmung von Gebäuden, energieeffizientere Beleuchtungsmittel oder sparsamere Verbrennungsmotoren bei Pkw vonden Konsumenten und Konsumentinnen nur teilweise verwirklicht wird oder sogarzu höherem Energieverbrauch führen kann. Dies ist etwa der Fall, wenn jemand ein sparsameresFahrzeug kauft und <strong>die</strong>ses nutzt, um zusätzliche Fahrten zurückzulegen oderaufgrund der günstigen Verbrauchswerte gar ein weiteres Auto kauft. Weitere Beispiele:Es wird mehr geheizt, nachdem ein Wohnhaus besser isoliert und <strong>die</strong> Beheizung dadurchkostengünstiger geworden ist. Wer Energiesparlampen verwendet, lässt das Licht längerbrennen, denn es kostet ja weniger. Dieser Effekt wird als „direkter Rebound“ bezeichnet.„Indirekter Rebound“ hingegen bezeichnet alle anderen Auswirkungen: Nach der Effizienzsteigerunghat z.B. der Konsument Kaufkraft übrig, <strong>die</strong> <strong>für</strong> alle nur denkbaren Produktebzw. Dienstleistungen ausgegeben werden kann. Im Extremfall kommt es sogar zu einem„Backfire-Effekt“: Durch den Einsatz effizienterer Technologien werden unterm Strichmehr Ressourcen verbraucht als zuvor.Quelle: Madlener/Alcott 2011, 6fAls schwache Nachhaltigkeit wird <strong>die</strong> Vorstellung bezeichnet, dass natürliche Ressourcendurch Human- und Sachkapital ersetzt werden können. Nach <strong>die</strong>sem Ansatz ist ein Systemnachhaltig, solange das Gesamtkapital (bestehend aus natürlichen Ressourcen, HumanundSachkapital) gleichbleibt oder wächst. Ein Rückgang an Naturkapital, also der Abbauvon Rohstoffen oder der Rückgang natürlicher Lebensräume ist auch dann noch nachhaltig,wenn <strong>die</strong>ser durch steigendes Kapital in den anderen Bereichen ausgeglichen wird.In <strong>die</strong>sem System steht nicht <strong>die</strong> Bewahrung der Umwelt im Vordergrund, sondern <strong>die</strong>Aufrechterhaltung und Steigerung des Gesamtwohlstandes. Deswegen wird schwacheNachhaltigkeit auch als anthropozentrisch bezeichnet. Im Konzept der starken Nachhaltig -keit wird demgegenüber <strong>die</strong> Ökologie über <strong>die</strong> anderen Dimensionen der Nachhaltigkeitgestellt, da <strong>die</strong> natürlichen Ressourcen <strong>die</strong> Grundvoraussetzung <strong>für</strong> alle anderen Entwicklungsfeldersind. Die Substituierbarkeit von Ressourcen ist auch in <strong>die</strong>sem System möglich,jedoch nur zwischen Human- und Sachkapital und innerhalb verschiedener natürlicherRessourcen. Ein Austausch oder Ersetzen von natürlichen Ressourcen durch Human- oderSachkapital ist nicht möglich. Der Ansatz der starken Nachhaltigkeit wird beispielsweisevom SRU vertreten, der sich in seinem jüngsten Umweltgutachten ausdrücklich da<strong>für</strong> ausspricht,ökologische Grenzen oder Leitplanken <strong>für</strong> gesellschaftliche und ökonomischeEntwicklung festzulegen, <strong>die</strong> nicht überschritten werden dürfen. Die Bundesregierung hatsich das Konzept der starken Nachhaltigkeit in ihrer Nachhaltigkeitsstrategie zu Eigengemacht:Rebound-EffektSchwache und starkeNachhaltigkeit99

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