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Berufsbildung für die grüne Wirtschaft - Gtz - GIZ

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] 2Ökologische Beschäftigungen sind nicht genderneutral.Christine Hofmann, Co-Autorin der Stu<strong>die</strong>, weist darauf hin, dass <strong>die</strong> Reaktion auf neueUmweltanforderungen in der <strong>Wirtschaft</strong> und der <strong>Berufsbildung</strong> nicht genderneutralerfolgt (Hoffman 2011, 69). Technologieorientierte Arbeitsplätze und Berufstätigkeitenwerden von Männern dominiert. Auch in Hochschulen und Sekundarschulen sind Frauenin naturwissenschaftlichen und technischen Fächern unterrepräsentiert. Ausnahmen von<strong>die</strong>sem Trend können beispielsweise in einigen Entwicklungs- und Schwellenländern wieIn<strong>die</strong>n und Bangladesch beobachtet werden, wo NROs ausdrücklich Frauen zu Solartechnikerinnenund Ingenieurinnen ausbilden, um tausende sogenannter solar home systemsin ländlichen Gegenden zu installieren, zu warten und instand zu halten. Auch haben einigeLänder ein wachsendes Interesse von Frauen u.a. an einer beruflichen Tätigkeit in denBereichen Umweltbildung, Naturschutz und Tourismus festgestellt. Das lässt vermuten,dass neue umweltrelevante Tätigkeiten in Bereichen, in denen sich geschlechtsspezifischeStereotypen noch nicht herausgebildet haben, ein ausgezeichnetes Beschäftigungspotenzialbieten, und zwar ohne geschlechtsspezifische Barrieren und DiskriminierungenGeschlechtsspezifischeUnterschiedeÖkologische Arbeitsverhältnisse respektieren nicht unbedingt Arbeitnehmerrechte.In der Stu<strong>die</strong> „Green Jobs: Towards Decent Work in a Sustainable, Low-Carbon World”(UNEP/ILO/IOE/ITUC 2008) wird darauf hingewiesen, dass eine enge Definition <strong>grüne</strong>rBeschäftigungsverhältnisse, <strong>die</strong> sich nur auf <strong>die</strong> ökologischen Aspekte der jeweiligenberuflichen Tätigkeiten beschränkt, zu kurz greift. Demgegenüber wird betont, dass öko ­logische Arbeitsverhältnisse auch menschenwürdig sein müssen (decent jobs), d.h.Arbeitnehmerrechte beachten, faire Löhne zahlen, Arbeitsplatzsicherheit bieten, Arbeitssicherheitbeachten, humane Arbeitsbedingungen bieten etc. Auch in der ökologischen<strong>Wirtschaft</strong> gelte es, Mindeststandards <strong>für</strong> <strong>die</strong> Beschäftigten einzuhalten. Ein Arbeitsplatz,der <strong>die</strong> Beschäftigten ausbeutet, der gefährlich ist und/oder den Beschäftigten nichter laubt, von ihrem Lohn ihren Lebensunterhalt zu bestreiten, könne, so <strong>die</strong> Autoren, kaumals ökologisch bezeichnet werden (vgl. Abb. 3). 15 Während <strong>die</strong> Jobs in der Umweltwirtschaftin reicheren Ländern in der Regel angemessen seien, würden viele Jobs etwa in Bioölplantagenoder in der Recyclingwirtschaft (Elektronikschrottaufbereitung, Schiffsdemontageetc.) in armen oder Ländern mittleren Einkommens sozialen Mindeststandards nicht gerechtwerden, viele befänden sich im informellen Sektor und seien daher per Definitionirregulär (ebd., 299f).Anforderungen an<strong>grüne</strong> Arbeitsplätze15 Hier zeigt sich <strong>die</strong> Problematik der Begriffe green economy und green Jobs, <strong>die</strong> mit <strong>die</strong>ser – berechtigten– Forderung möglicherweise überdehnt werden. Die Frage ist, weshalb nicht gleich von nachhaltiger<strong>Wirtschaft</strong> und Beschäftigung, d.h. sustainable economy und sustainable jobs gesprochenwird.33

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