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LANDLEBENDer Agrarpolitik wird auch für Stufenbetriebe eine wichtige Rolle zugeschrieben.Bild: SRF/Emanuel AmmnonJeder Umzug ist eine logistischeHerausforderung, erfordertOrganisationstalent, Erfahrung undFlexibilität.Bild: SRF/Emanuel AmmnonHilfe von Freunden und Verwandten,werden die Kosten möglichst tief gehalten,doch die Arbeitsbelastung steigt.Zusätzliches Einkommen mittels Nebenerwerbzu generieren, ist im Berggebietzwar üblich, die spezielle Betriebsformauf verschiedenen Stufen ist jedochschwieriger mit einer auswärtigen Arbeitsstellevereinbar.Geforderte Betriebsvergrösserungenzur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeitwerden von den Stufenbetriebenals unrealistisch erachtet, besonderswenn es sich um einen Zuwachs anSteillagen handelt, deren BewirtschaftungHandarbeit bedürfen. Die Zahl derfamiliären Arbeitskräfte ist beschränktund die Arbeitsbelastung bringt viele anihre Grenzen. Schwierig wird es, wenneine Familienarbeitskraft nicht (mehr)mitarbeiten kann.Bei steigendem Druck, so befürchtenviele Betriebsleiter von Stufenbetrieben,können in Zukunft die höher gelegenenFlächen nicht mehr bewirtschaftetwerden. Aus ihrer Sicht wird dies zuernsthaften Problemen im Bereich derVergandung sowie im Umgang mit Naturgefahrenführen.Fazit Stufenbetriebe sind in ihrerForm, Grösse (10 bis 40ha), Entstehungsowie in ihrer Bewirtschaftung undwirtschaftlichen Leistungsfähigkeit unterschiedlich.Dennoch haben sie Gemeinsamkeiten.Eine beliebige Vergrösserungist aufgrund der Steillagen nichtmöglich. Die familiären Arbeitskräftenehmen stetig ab, nicht zuletzt aufgrunddes sozialen und kulturellenWandels, der auch im Berggebiet voranschreitet.Ein Problem stellen auch dieInvestitionen auf verschiedenen Stufendar, die unter Umständen die nachfolgendeGeneration belasten. Auch wenndie Familien ihre Betriebsform als sinnvollund an die Landwirtschaft angepassterachten, hätte kaum eine Familieetwas gegen eine Erschliessungsstrasse,die ihr die Bewirtschaftung und auchdas soziale Leben erleichtern würde.Ohne Stufenbetriebe würden Flächenim Berggebiet aufgegeben und verganden.Den Familien ist es wichtig, dassStufenbetriebe nicht nur als Kostenfaktordiskutiert werden, sondern ihr Beitragzur Erhaltung der Kulturlandschaft,besonders der Bewirtschaftung der steilenFlächen mittels Handarbeit, aberauch im Bereich des Naturgefahrenmanagementsanerkannt und in der Politikwahrgenommen wird.Autorinnen Dr.Christine Jurt (Ethno -login), Ruth Rossier(Dipl. Ing.-Agr. ETH)und Isabel Häberli(Ethnologin M.A.) sindmit dem Arbeits -schwerpunkt «LändlicheLebensverhältnisse» ander ForschungsanstaltAgroscope Reckenholz-Tänikon tätig.www.agroscope.chINFOBOXwww.ufarevue.ch 10 · 12<strong>UFA</strong>-REVUE · 10 2012 83

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