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Neutralität im Kalten Krieg. Österreich und Finnland im Vergleich - AFA

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möglich. <strong>Finnland</strong> hatte somit die Chance nicht mehr nur Randstaat in einem ideologischgeteilten Europa zu sein. 110<strong>Vergleich</strong>bar mit dem österreichischen avis zuvor, äußerte die Kommission auch für denfinnischen Fall Bedenken bezüglich seiner <strong>Neutralität</strong>. Allerdings waren die Vorbehalte hierweit weniger bedeutend, da <strong>Finnland</strong>, <strong>im</strong> Gegensatz zu <strong>Österreich</strong>, keine <strong>Neutralität</strong>sklauselin den Beitrittsantrag inkludiert hatte. Gemeinsam mit Schweden <strong>und</strong> <strong>Österreich</strong> begannen <strong>im</strong>Februar 1993, ein Jahr nach dem Beitrittsansuchens <strong>Finnland</strong>s, die offiziellen Verhandlungen.Auch in <strong>Finnland</strong> wurde ein Referendum über eine mögliche EU-Mitgliedschaft abgehalten,wobei dieses nur politisch <strong>und</strong> nicht rechtlich bindend war. Bei niedriger Wahlbeteiligung wardie Zust<strong>im</strong>mung dennoch eindeutig (56,9%) <strong>und</strong> <strong>Finnland</strong> komplettierte mit Schweden <strong>und</strong><strong>Österreich</strong> die neutrale Erweiterung. 1115. Zusammenfassende Darstellung: Ein <strong>Vergleich</strong>„<strong>Neutralität</strong>“ bedeute <strong>im</strong> <strong>Kalten</strong> <strong>Krieg</strong> nicht gleich „<strong>Neutralität</strong>“. Wie in dieser Seminararbeitausgeführt, divergierten sowohl die Vorstellungen der USA <strong>und</strong> der Sowjetunion mit jenender Kleinstaaten als auch die Interpretation <strong>Österreich</strong>s <strong>und</strong> <strong>Finnland</strong>s unter einander. Obwohldie geopolitische Lage der beiden Länder oftmals miteinander verglichen wird – befanden siesich doch in unmittelbarer Nähe zur Sowjetunion bzw. zur sowjetischen Machtsphäre –, kanndie Entwicklung <strong>Österreich</strong>s <strong>und</strong> <strong>Finnland</strong>s vom Ende des Zweiten Weltkrieges 1945 bis zumEU-Beitritt 1995 nicht gleichgesetzt werden.Ziel dieser Seminararbeit war es die Unterschiede <strong>und</strong> Gemeinsamkeiten anhand dereinzelnen Aspekten – historische Kontextualisierung zwischen Ost <strong>und</strong> West, vertraglicheBasis der <strong>Neutralität</strong>, <strong>Neutralität</strong>svorstellungen sowie europäische Integrationsbestrebungen –zwischen den beiden Neutralen deutlich zu machen. Die unmittelbare Nachkriegszeit war inbeiden Ländern vom (wirtschaftlichen) Wiederaufbau, der vollen Unabhängigkeit bzw.Souveränität <strong>und</strong> von Anstrengungen zur politischen Festschreibung auf der politischenLandkarte des Ost-West-Konfliktes geprägt. Nachstehende Graphik zeigt die Verortung derKleinstaaten <strong>Österreich</strong>s <strong>und</strong> <strong>Finnland</strong>s zwischen „Ost <strong>und</strong> West“:110 Vgl. Vuollo (1996), S. 70111 Vgl. Luif (2007), S. 83ff24

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