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Neutralität im Kalten Krieg. Österreich und Finnland im Vergleich - AFA

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Einleitung<strong>Österreich</strong> <strong>und</strong> <strong>Finnland</strong> waren <strong>im</strong> <strong>Kalten</strong> <strong>Krieg</strong> neutral. Beide Staaten waren bemüht guteBeziehungen zur Sowjetunion zu unterhalten sowie einen Ausgleich zwischen den globalenPlayern des <strong>Kalten</strong> <strong>Krieg</strong>es zu schaffen – <strong>und</strong> beide Staaten wurden 1995 Mitglieder derEuropäischen Union. Dennoch gestaltet sich der scheinbar linear verlaufende Prozess vom „reinneutralen“ Status <strong>im</strong> <strong>Kalten</strong> <strong>Krieg</strong> zum „Endziel“, der Mitgliedschaft in der europäischenGemeinschaft, unterschiedlich aus. In dieser Seminararbeit sollen die Unterschiede aber auchmögliche Gemeinsamkeiten in den Strategien, sich zwischen „Ost“ <strong>und</strong> „West“ zu behaupten,vergleichend untersucht werden. Diese historische Auseinandersetzung mit dem <strong>Kalten</strong> <strong>Krieg</strong>, derin seiner Begrifflichkeit als „kalter“ Konflikt für den untersuchten geographischen Raum zutrifft,wird hier einerseits als politisches Fragment – <strong>im</strong> Sinne der Kondition <strong>und</strong> Max<strong>im</strong>e „<strong>Neutralität</strong>“– <strong>und</strong> andererseits auch als europäisches Gesamtbild – in Bezug auf die österreichischen <strong>und</strong>finnischen Integrationsbestrebungen – begriffen. Dabei soll die Analyse <strong>im</strong> Kontext deseuropäischen Integrations- <strong>und</strong> Einigungsprozesses durchgeführt werden. „<strong>Neutralität</strong>“ kann inunterschiedlichen Politikfeldern sichtbar gemacht werden. Den Aktionsräumen der <strong>Neutralität</strong>entsprechend, soll ein Fokus auf die (außen-)politischen Sichtweisen der beiden Länder gelegtwerden, auch wenn die Epoche des <strong>Kalten</strong> <strong>Krieg</strong>es „eigentlich nur als eine globale, multilineare<strong>und</strong> auf vielfache Weise politisch, kulturell, wirtschaftlich-sozial verflochtene Geschichte erzähltwerden“ 1 kann. Aufgr<strong>und</strong> der platzökonomischen Begrenztheit dieser Arbeit können leider nichtalle Aspekte gleichwertig behandelt werden – wobei die außenpolitische Orientierung als„sichtbarste“ Form der <strong>Neutralität</strong> prioritär behandelt wird.Diese Arbeit stützt sich maßgeblich auf wissenschaftliche Sek<strong>und</strong>ärliteratur. Die <strong>Neutralität</strong><strong>Österreich</strong>s <strong>und</strong> – mit Abstrichen (aufgr<strong>und</strong> der Sprachbarriere) auch <strong>Finnland</strong>s – sind relativ gutuntersucht, allerdings fehlt es an einem gr<strong>und</strong>legenden <strong>und</strong> gleichzeitig vielschichtigen <strong>Vergleich</strong>.Die Untersuchungen zu den europäischen Integrationsbestrebungen werden meist linear auf dieeuropäische Wirtschaftsintegration hin ausgerichtet <strong>und</strong> vergessen dabei oft dieKontextualisierung <strong>und</strong> historische Verortung der Thematik <strong>im</strong> Ost-West-Gefüge. Dabei isterkennbar, dass sich momentan noch vor allem die Politikwissenschaft damit auseinandersetzt.Das Jahr 2005 war für das hier behandelte Thema aber auch für die Geschichtswissenschaftliterarisch sehr erquicklich. Im Zuge der Feierlichkeiten, Erinnerungen <strong>und</strong> Darstellungen zu 50Jahren Staatsvertrag, 30 Jahren KSZE-Akte <strong>und</strong> nicht zuletzt auch 10 Jahren EU-Beitritt<strong>Österreich</strong>s <strong>und</strong> <strong>Finnland</strong>s, kam es zu einem durchaus ergiebigen Literatur-Output, der sich auchin dieser Arbeit widerspiegelt.1 Stöver, Bernd (2011): Der Kalte <strong>Krieg</strong>, Geschichte eines radikalen Zeitalters 1947-1991, Beck, München, S. 272

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