Das Magazin 1/2004 - Evangelische Heimstiftung
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Jung trifft Alt<br />
Für das Pflegezentrum also ein Pionierprojekt,<br />
das an die Tradition von „Jung<br />
und Alt“ im Königin-Paulinenstift anknüpfe:<br />
Bereits in den Nachkriegsjahren<br />
vereinte die Einrichtung Schule und<br />
Altenheim. „Durch das Projekt ,Einander<br />
begegnen‘ ergeben sich verlässliche Partnerschaften<br />
zwischen den Senioren und<br />
Schülern, auf die wir jederzeit zurückgreifen<br />
können“, sagt die Heimchefin.<br />
Von diesen Aktionen erfahren nicht zuletzt<br />
die Eltern der Schüler und andere<br />
Verwandte sowie Freunde und Interessierte<br />
und auch die Gemeinde, was eine<br />
„spürbare Öffentlichkeitswirkung“ für<br />
die Einrichtung der <strong>Heimstiftung</strong> mit<br />
sich bringe, ist man hier überzeugt. Die<br />
Begegnung mit den älteren Menschen<br />
stärkt wiederum die soziale Kompetenz<br />
der Schüler und so auch ihr Selbstwertgefühl<br />
auf eine gute Weise. „Für die<br />
jungen Leute ist dies eine Möglichkeit,<br />
Menschen zu begegnen, die in einem<br />
Pflegeheim leben“, sagt HL Christina<br />
Kieble. Schüler bauen so Schwellenängste<br />
ab und lernen die Lebenswelt der<br />
Heimbewohner kennen. „Dazu gehört<br />
auch die Erfahrung, dass ein Großteil der<br />
Senioren nur begrenzt mitmachen kann<br />
und von ihnen nicht immer eine Reaktion<br />
auf das Schülerengagement erwartet<br />
werden darf“, ist die Beobachtung von<br />
Inge Eberhardt, Lehrerin der beteiligten<br />
Schüler und zuständig für die Kooperation<br />
der GSR mit dem Paulinenstift.<br />
16-Jähriger begeistert dabei<br />
Trotzdem hat Neuntklässler Marcell<br />
Holzmüller gleich so viel Freude an<br />
seinem fünftägigen Sozialpraktikum<br />
im Königin-Paulinenstift im November<br />
2003 gehabt, dass er sich zum Mitmachen<br />
bei „Einander begegnen“ entschlossen<br />
hatte.<br />
Aktuelles.<br />
„Wann immer es geht, komme ich hierher“,<br />
sagt der 16-Jährige und freut sich<br />
darüber, dass er bei den Senioren nach<br />
dem Sozialpraktikum „gleich vermisst“<br />
wurde.<br />
Auch seine beiden Klassenkameradinnen<br />
Katharina und Elena schwärmen<br />
von ihren Seniorenbegegnungen.<br />
Eindrücklich sei etwa gewesen, in einer<br />
gemeinsamen Zeichenstunde die Hand<br />
eines Heimbewohners zu führen.<br />
Prämiertes Lob für das Projekt<br />
<strong>Das</strong> langfristig angelegte Projekt wurde<br />
im Januar 2003 mit dem Förderpreis des<br />
Landkreises Bodensee ausgezeichnet.<br />
Durch „Einander begegnen“ würden<br />
der generationenübergreifende Dialog<br />
gefördert und die Schüler zur Übernahme<br />
von Verantwortung für ihre<br />
Mitmenschen angeregt, lobt Friedrichshafens<br />
Oberbürgermeister<br />
Josef Büchelmeier das Engagement.<br />
Dieses sei umso wichtiger in einer Zeit,<br />
in der die Begegnung von Jung und<br />
Alt nicht mehr selbstverständlich ist.<br />
<strong>Das</strong> Jahresprogramm für die gemeinsamen<br />
Unternehmungen erstellen<br />
Realschule und Königin-Paulinenstift<br />
zusammen, die auch jeweils die Ideen<br />
dazu liefern.<br />
Christoph Ludwig<br />
Aus der <strong>Heimstiftung</strong> Juni <strong>2004</strong><br />
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