Das Magazin 1/2004 - Evangelische Heimstiftung

Paulus fordert von einem Menschen, der
vom Geist Gottes ergriffen ist, er müsse
seine Botschaft, das, was er zu sagen hat,
in verständlicher klarer Sprache formulieren.
Was in einem Gottesdienst gesagt
wird, wendet sich an alle Menschen. Es
soll den Menschen helfen, soll sie trösten,
ihnen Auswege aus ihren Problemen
zeigen; es soll ihnen Mut machen. Paulus
sagt: Wenn man euch aber nicht versteht,
dann redet ihr mit all eurer Ergriffenheit
in den Wind und wir können fortfahren:
Die kirchliche Insidersprache, „die
Sprache Kanaans“, ist in vielen kirchlichen
Kreisen wahrhaftig kein Erweis des
Geistes und der Kraft.
Der Geist Gottes aber ist eine Kraft, mit
der Christus seine Gemeinde, seine Kirche
baut. Wer im Auftrag Gottes redet,
erweist sich darin, dass er dieses Werk des
Gemeindeaufbaus weiterbringt, dass er
aufbauend und nicht zerstörend wirkt.
Wer im Auftrag Gottes redet, der ist ein
Helfer, ein Diener der Gemeinde. Und
will er kein Diener sein, sondern sich mit
seiner Rednergabe selbst zur Schau stellen
oder sich selbst groß rausbringen, dann
kann er sich nicht mehr auf Gottes Geist
berufen; dann ist er im Grunde nicht mehr
als ein Möchtegern, ein Angeber.
Der Geist Gottes ist nichts anderes als der
auferstandene und lebendige Jesus Christus
in uns. Wer von ihm ergriffen wird,
wird eine Sprache finden, in der die Liebe
Christi zu den Menschen gelangen kann.
Nach Paulus ist das Merkmal des Geistes
gerade nicht die überschäumende Begeisterung,
sondern das einfache, gütige Wort.
Wir brauchen keine Philosophen zu sein
und keine Visionäre. Wir brauchen auch
nicht alles unmittelbar vom Himmel zu
holen, was wir sagen. Wir nehmen vielmehr
den schlichten Text der Bibel und das
von Jesus Christus und seinen Aposteln
überlieferte Wort. Wir hören es, versuchen
es zu verstehen, sagen es weiter, lassen es
in unser ganzes Leben einfließen, so gut
es uns gelingen will. Und je einfacher und
sorgfältiger wir das tun, desto besser eignen
wir uns zu Instrumenten des Geistes
Gottes und zu Mitarbeitern Jesus Christi.
„Ich danke Gott“, schreibt Paulus nach
Korinth, „ich danke meinem Gott allezeit
euretwegen für die Gnade Gottes, die
euch gegeben ist in Christus Jesus, dass ihr
durch ihn in allen Stücken reich gemacht
seid, in aller Lehre und in aller Erkenntnis,
so dass ihr keinen Mangel habt an irgendeiner
Gabe und wartet auf die Offenbarung
unseres Herrn Jesus Christus. Der
wird euch auch fest erhalten bis ans Ende.“
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Aus der Heimstiftung Juni 2004
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