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Das Magazin 1/2004 - Evangelische Heimstiftung

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munikationsstruktur, die ich hier nach der<br />

Stellenübernahme im Januar 2003 eingeführt<br />

habe“, sagt die Hausdirektorin.<br />

Die anfänglichen Bedenken mancher der<br />

150 Mitarbeiter würden sich jedoch zunehmend<br />

in ein konstruktives Miteinander<br />

auflösen, so ihre Beobachtung im Luise-<br />

Wetzel-Stift mit seinen 201 Bewohnern.<br />

Mehr Eigenverantwortung der Beteiligten<br />

und eine „flachere Hierarchie“ ist für die<br />

Hauschefin dabei ein erklärtes Ziel.<br />

Neun Uhr.<br />

Es ist so weit. Im Besprechungsraum<br />

09:00<br />

haben sich pünktlich alle Vertreter der<br />

Fachbereiche eingefunden. Wie ist der<br />

neueste Stand bei der Hauswirtschaft, in<br />

der Pflegedienstleitung, in der Haustechnik<br />

und in der Verwaltung? Fragen und<br />

9:00<br />

Berichte schwirren durch den Raum,<br />

Iris Böltener nickt zufrieden. Nach fünf<br />

Minuten ist – ebenfalls wie immer – der<br />

schnelle Frührapport zu Ende, auch<br />

wenn im Detail noch manches Problem<br />

zu klären ist.<br />

Dafür gibt es nun in ihrem Büro Zeit und<br />

der erste „Unter-Vier-Augen-Gesprächspartner“<br />

ist Rosemarie Gonser vom<br />

Sozialdienst. Der Fall, den sie schildert,<br />

scheint verzwickt:<br />

Die Ehefrau eines erst vor wenigen Tagen<br />

eingezogenen Bewohnerpaares ist verstorben<br />

– kann ihr Mann im angemieteten<br />

Doppelappartement wohnen bleiben?<br />

Es gilt rasch abzuwägen und zu entscheiden<br />

– für die routinierte Hausdirektorin<br />

kein Problem.<br />

In allen Bereichen des Pflegeheims „alles<br />

zu wissen und die Aufgaben passend zu<br />

Serie.<br />

delegieren“ ist für sie ebenso selbstverständlich,<br />

wie bei ihrer Arbeit die<br />

drei <strong>Heimstiftung</strong>sziele „Mitarbeiterzufriedenheit“,<br />

„Kundenzufriedenheit“<br />

und „Wirtschaftlichkeit“ obenan zu<br />

stellen.<br />

Eine besondere Hilfe dabei ist ihr der<br />

nächste Gesprächspartner, Mentor<br />

Hans Kleine, der ihr als Qualitätsbeauftragter<br />

direkt unterstellt ist.<br />

„Die Hausdirektorin steht voll hinter<br />

dem Qualitätsmanagement und ,lebt‘<br />

es auch!“, lobt sie Hans Kleine, der sich<br />

mit ihr einmal wöchentlich über QM<br />

bespricht. Dann ist wieder das Telefon<br />

dran. Ein längeres Telefonat mit der<br />

örtlichen Krankenkasse, die nicht<br />

verstehen will, dass sie einer dementen<br />

Heimbewohnerin das dringend benötigte<br />

Spezialbett finanzieren soll.<br />

Neun Uhr fünfzig.<br />

Zeit für den ersten Durchgang durchs<br />

09:50<br />

Haus und für zwei Geburtstagsbesuche.<br />

„Der persönliche Kontakt zu den<br />

Bewohnern ist mir sehr wichtig“, sagt<br />

Iris Böltener und macht sich auf den<br />

Weg. Verwaltungswissenschaft hat die<br />

45-jährige Mutter von zwei Teenagern<br />

studiert und nach dem Studium fünf<br />

Jahre „beim Daimler“ geschafft.<br />

Ihr ehrenamtliches Engagement in der<br />

Hospizarbeit im Haus auf der Waldau in<br />

Stuttgart-Degerloch und die Ausbildung<br />

zur „Heimleitung“ führten die Verwaltungswirtin<br />

buchstäblich zurück zur<br />

Wiege ihrer Kindheit: Im Johanniterstift<br />

Plochingen übernahm Iris Böltener im<br />

Sommer 2000 die Leitung. Hier wurde<br />

sie 1958 (damals noch Krankenhaus)<br />

auch geboren.<br />

„Den Menschen im Alter würdig<br />

begleiten und die Einrichtung auch<br />

entsprechend zu managen“, ist für sie<br />

eine Leitvision, die im Kontext der<br />

ansteigenden Zahl an Dementen immer<br />

mehr Bedeutung erlangt.<br />

Mit ihrem in der <strong>Heimstiftung</strong> herausragenden<br />

Engagement im Dementenbereich<br />

zeigt sich Iris Böltener ebenso<br />

motiviert wie kompetent für derlei<br />

Visionen und Ideen zur Pflege der<br />

Zukunft. Da freut sie sich über „viel<br />

Zeit zum Nachdenken“, die sie etwa<br />

beim täglichen Pendeln zu ihrer<br />

Wohnung in Degerloch hat.<br />

Zum mentalen Ausgleich trägt aber auch<br />

die Freizeitlektüre historischer Romane<br />

bei und für die Fitness sorgt der Sport.<br />

Letzteres, wie auch so mancher Opernbesuch,<br />

nicht selten in Begleitung des<br />

9.02 9:15 9:42<br />

Aus der <strong>Heimstiftung</strong> Juni <strong>2004</strong><br />

9:55<br />

23<br />

10:10

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