Das Magazin 1/2004 - Evangelische Heimstiftung
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Tochter konnte nun nicht aber uns beide<br />
pflegen und so kam ich genau einen<br />
Monat später hierher ins Haus Zabergäu,<br />
wo ich mich richtig wohl fühle.<br />
Welches waren die schönsten Zeiten/<br />
Momente in Ihrem Leben?<br />
Der bewegendste Moment in meinem<br />
Leben war die Hochzeit mit meiner<br />
lieben Frau Emma mitten im Krieg.<br />
Besonders stolz war ich damals, dass es<br />
keine Kriegshochzeit war, auch wenn ich<br />
in Uniform geheiratet habe. Der zweite<br />
besonders bewegende Moment meines<br />
Lebens war dann der Augenblick, als ich<br />
nach dem Krieg in der Gefangenschaft<br />
meinen Entlassungsschein bekam und ich<br />
wieder heimdurfte.<br />
An welche Erlebnisse denken Sie nur<br />
ungern zurück?<br />
Vor allem denke ich da an die Tage im<br />
Jahr 1939, als der Krieg begonnen hatte.<br />
Ich habe davon im Radio gehört und bin<br />
sofort zu meiner Frau gegangen. Da<br />
habe ich zu ihr gesagt: „Später wird es<br />
nicht mehr möglich sein“, und bin mit<br />
ihr in ein Restaurant in Heilbronn<br />
gegangen. Dort haben wir dann ein<br />
Hühnchen verzehrt – sozusagen als<br />
Jugendtag in den Bergen, Innsbruck 1931<br />
Aus meinem Leben.<br />
Abschiedsessen. Der letzte sehr traurige<br />
Moment war für mich der Tod meiner<br />
Frau am 23. April 2003. Sie fehlt mir sehr.<br />
Was hat Ihr Leben besonders geprägt?<br />
Wie sehr sich unsere Eltern auch in den<br />
schweren Zeiten des Ersten Weltkriegs<br />
um uns gesorgt haben, war für mich eine<br />
prägende Erfahrung. Auch in den<br />
anderen schweren Jahren Gottes Schutz<br />
zu erfahren, hat mir oft sehr geholfen –<br />
wie natürlich auch die starke Unterstützung<br />
meiner lieben Frau Emma. Meine<br />
Zeit als Sonntagsschullehrer in der<br />
Kirche von Mosbach im Jahre 1924, als<br />
es dort keinen Pfarrer gab, war mir<br />
ebenfalls ein wichtiges Erlebnis.<br />
Was sind für Sie die wichtigsten Lebenserfahrungen,<br />
die Sie einem jungen<br />
Menschen mit auf den Weg geben würden?<br />
Auch in sehr schwieriger Zeit den<br />
Glauben an Gott nicht zu verlieren.<br />
Jede Nation und jeder Mensch muss<br />
eine Religion haben, sonst geht man<br />
doch zugrunde! Alles, was im Leben<br />
vorkommt, als was Gutes aufnehmen<br />
und dankbar sein für das tägliche<br />
Leben. Die letzte Rettung ist doch.<br />
„Ach Gott! Ach Gott!“<br />
Ausflug der DHV-Jugend am 27.04.1930 nach Langenburg<br />
(er liegt ganz rechts, mit Brille)<br />
Herr Kubach heiratet seine Frau Emma<br />
Passbild 1931<br />
Aus der <strong>Heimstiftung</strong> Juni <strong>2004</strong> 19