Das Magazin 1/2004 - Evangelische Heimstiftung
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Baumdekoration“ im Veranstaltungsraum<br />
zu überprüfen. Letzteres liegt<br />
Hausdirektorin Iris Böltener besonders<br />
am Herzen, zumal sie mit viel Liebe zum<br />
Detail auch in den anderen Bereichen<br />
der Einrichtung auf „einen einheitlichen<br />
Weihnachtsschmuck“ achtet.<br />
Anschließend geht es wieder in das Untergeschoss<br />
zum Kreativraum, wo angeblich<br />
die Beleuchtung nicht ausreicht.<br />
Dreizehn Uhr fünfzig.<br />
Höchste Zeit für einige Telefonate im<br />
13:50<br />
Büro, die sie an manchen Tagen zusammen<br />
mit Schreibtischaktivitäten und<br />
der Öffentlichkeitsarbeit fast völlig<br />
in Beschlag nehmen. In diesem Job<br />
„an alles denken und alles lenken<br />
müssen und am besten überall gleich-<br />
12:00 12:59<br />
zeitig sein“ – für die ambitionierte<br />
Hausdirektorin eine reizvolle Aufgabe,<br />
die einzig durch Unwägbarkeiten,<br />
wie etwa zukünftige Heimumbauten<br />
oder die Entwicklung im Bereich der<br />
Gesundheitsreform, getrübt werden<br />
kann.<br />
Einige gezielte Besuche von Heimbewohnern<br />
stehen nun an.<br />
Serie.<br />
Der erste Blick gilt allerdings nicht nur<br />
der ersten Bewohnerin, sondern ausnahmsweise<br />
besonders ihrem niederen<br />
Spezialbett, dessen Finanzierung gerade<br />
bei der zuständigen Krankenkasse<br />
erkämpft werden soll. Anna Schwarz<br />
strahlt vor Glück über das neue Bett,<br />
denn mit den 19 anstelle der sonst üblichen<br />
45 Zentimetern Einstiegshöhe<br />
sind ihre Stürze beim Ein- und Aussteigen<br />
endgültig passé. Nun hoffen beide<br />
Damen, dass die Kosten für die Neuanschaffung<br />
nicht bei den Angehörigen<br />
der Heimbewohnerin hängen bleiben.<br />
Vierzehn Uhr dreißig.<br />
Jetzt bleibt noch etwas Zeit für die<br />
14:30<br />
Erledigung einiger Punkte der „To-do-<br />
Liste“ im Büro. Beleuchtungsangebote<br />
bearbeiten, Fort- und Weiterbildungsangebote<br />
studieren und das passende<br />
davon für das Luise-Wetzel-Stift vorsehen<br />
sowie das Protokoll der letzten<br />
Hauskonferenz lesen und freigeben<br />
stehen auf dem Plan. Und der scheint<br />
kein Erbarmen zu kennen: Müssen doch<br />
noch Telekom-Rechnungen bearbeitet<br />
werden, die Seelsorgeplanung für das<br />
ganze Jahr ist aufzustellen, Wartungsverträge<br />
für die Hausrufanlage wollen<br />
gemacht werden und schließlich wartet<br />
noch die Planung für die Mitarbeiter-<br />
Vertretung ...<br />
Fünfzehn Uhr dreißig.<br />
Bei all diesen Verpflichtungen ist jetzt<br />
15:30<br />
Kultur angesagt. Als Iris Böltener in<br />
den Veranstaltungsraum eilt, haben schon<br />
zahlreiche Heimbewohner erwartungsvoll<br />
Platz genommen. Auch die Entertainerin<br />
des Nachmittagsprogramms<br />
Irmgard Förch steht startbereit am<br />
Mikrophon und wird von der Hausdirektorin<br />
vorgestellt. Letztere setzt<br />
sich zu den Senioren und in perfekt<br />
gesprochenem Deutsch bekommen die<br />
Lauschenden von der ehemaligen Radiosprecherin<br />
und Schauspielerin einen<br />
adventlichen Ohrenschmaus nach dem<br />
anderen zu hören. Für die Hauschefin<br />
gleichwohl ein Genuss mit Pflichtunterbrechungen,<br />
die sie ins Büro eilen lassen.<br />
Schließlich lässt sie die zahlreichen Aufgaben<br />
auch jetzt nicht aus den Augen<br />
und so muss Iris Böltener auf den Schluss<br />
des kulturellen Leckerbissens verzichten.<br />
Siebzehn Uhr.<br />
13:21 13:37<br />
14:21<br />
Die Hausdirektorin schaltet den PC aus<br />
17:00<br />
und schließt das Büro ab – für heute<br />
ist es geschafft. Iris Böltener streift den<br />
Mantel über und macht sich auf den<br />
Heimweg.<br />
Christoph Ludwig<br />
Aus der <strong>Heimstiftung</strong> Juni <strong>2004</strong><br />
15:48<br />
25<br />
17:00