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Das Magazin 1/2004 - Evangelische Heimstiftung

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Sohnes, zumal Iris Böltener besonderen<br />

Wert auf die gemeinsame Freizeit mit<br />

den Kindern legt.<br />

Zehn Uhr dreißig.<br />

10:16<br />

Vor der Durchsicht der eingegangenen<br />

10:30<br />

Post geht es noch rasch in die Waschküche.<br />

Mitarbeitereinsätze und der<br />

passende Ort für einen „Leichenschmaus“<br />

müssen mit der Hauswirtschaftsleiterin<br />

Beate Steiner besprochen<br />

werden.<br />

Auf dem Rückweg ein kritischer Blick<br />

auf die Bodenbelagsarbeiten im Küchentrakt,<br />

dann ist es höchste Zeit für den<br />

Briefstapel. Zeit auch, selbst einen<br />

kurzen Brief abzufassen, denn ein<br />

Heimbewohner ist verstorben und die<br />

Angehörigen müssen informiert werden.<br />

„Angehörige sind nicht zuletzt auch<br />

potenzielle Ehrenamtliche“, sagt die<br />

Hausdirektorin und greift zum Stift.<br />

Für die sonstige Korrespondenz und<br />

andere Verwaltungsaufgaben stehen ihr<br />

drei Mitarbeiter zur Verfügung.<br />

Jetzt ist die „To-do-Liste“ dran.<br />

„<strong>Das</strong> ist eine Handlungsorientierung,<br />

in der ich die besonders wichtigen<br />

Aufträge für den folgenden Tag festhalte“,<br />

sagt die Hauschefin und geht<br />

24 Aus der <strong>Heimstiftung</strong> Juni <strong>2004</strong><br />

10:33<br />

Serie.<br />

die Liste konzentriert durch. „Sie ist<br />

eine wichtige Stütze meiner Tagesplanung,<br />

auch wenn mir so mancher<br />

Tag nicht das ermöglicht, was ich mir<br />

vorgenommen habe“, sagt Iris Böltener.<br />

Doch hätten auch solche „Ausnahmetage“<br />

ihre Berechtigung, denn „wir<br />

arbeiten mit Menschen, die jetzt ein<br />

Problem haben und uns dann auch gleich<br />

brauchen“. Jetzt läuft zum Glück<br />

alles planmäßig und so heißt es bis<br />

zum Mittag Rechnungen abzeichnen,<br />

Telefonate erledigen und die restliche<br />

Post bearbeiten.<br />

Zwölf Uhr.<br />

10:42<br />

Während die meisten Mitarbeiter des<br />

12:00<br />

Pflegezentrums jetzt in den Speisesaal<br />

eilen, ist „Mittagspause“ für die vitale<br />

Hausdirektorin ein Fremdwort.<br />

„Da ich abends zu Hause für meine<br />

beiden Kinder und mich koche, nütze<br />

ich diese Zeit zumeist für einen vorbereitenden<br />

Einkauf“, sagt sie und macht<br />

sich auf den Weg.<br />

Im Heim zurück bietet die restliche<br />

Mittagszeit Gelegenheit zum E-Mail-<br />

Schreiben und für einen Besuch beim<br />

Pflegedienstleiter. Wie in so vielen<br />

Bereichen ist das persönliche Gespräch<br />

für Hausdirektorin Iris Böltener auch<br />

hier die Grundlage ihres erfolgreichen<br />

Managements. „Fast täglich treffen wir<br />

uns“, sagt PDL Joachim Bucher und<br />

bespricht sich mit der Chefin. Fragen zur<br />

Verwaltung der Inkontinenzartikel und<br />

anderer Pflegemittel werden erörtert,<br />

Computertabellen analysiert und fällige<br />

Problemlösungen gesucht.<br />

Dreizehn Uhr zehn.<br />

13:00<br />

Iris Böltener eilt in den Wohnbereich 5,<br />

wo in der Pflege gerade die Übergabe<br />

der Früh- an die Spätschicht abläuft.<br />

Im „kleinen Kreis“ ein paar Worte<br />

mit der Hausdirektorin wechseln,<br />

Anregungen und Kritik äußern können<br />

– der Spontanbesuch kommt an.<br />

„Der Bewohner, der Kunde, ist für mich<br />

11:08<br />

10:45<br />

der König, der Mitarbeiter aber der<br />

Kaiser“, sagt die Hausdirektorin.<br />

Der nächste Weg führt sie in die Küche.<br />

„Was war denn gestern mit den Pfannen<br />

los – die Schupfnudeln waren hart?!“,<br />

bekommt dort die Küchenleitung von ihr<br />

zu hören. Ein Gerätedefekt sei Schuld<br />

gewesen und die Reparatur bereits in<br />

die Wege geleitet. Erleichterung für<br />

einen Moment, dann sind die Gedanken<br />

bereits beim kulturellen Nachmittagsprogramm<br />

dieses Tages. Heute hat sich<br />

eine ehemalige Radiosprecherin angesagt,<br />

passend zur adventlichen Zeit den<br />

interessierten Heimbewohnern einige<br />

vorweihnachtliche Geschichten vorzulesen.<br />

„Aus dem Tannenwalde steigen<br />

Düfte“, lautet das verheißungsvolle<br />

Leseprogramm und so gilt es, neben<br />

der Vortragstechnik auch die „duftende

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