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3● „Als wohnungslos gelten Menschen, die in Einrichtungen wohnen, in denen die Aufenthaltsdauerbegrenzt ist und in denen keine Dauerwohnplätze zur Verfügung stehen. (...) [Auch]Menschen, die in Dauereinrichtungen für Wohnungslose wohnen, oder sich in ambulanter Wohnbetreuungin Einzelwohnungen befinden, [gelten] als wohnungslos.“● „Menschen, die temporäre Unterkunft bei Freunden, Bekannten oder Verwandten finden ohneeinen Hauptwohnsitz zu haben oder ohne Rechtstitel (also ein vertragliches Mietverhältnis), unddie vom guten Willen anderer Menschen abhängig sind, sowie solche, die durch illegale LandoderHausbesetzung zu Wohnraum kommen, leben in ungesicherten Wohnverhältnissen. (...) UngesicherteWohnverhältnisse gelten auch für Menschen, die in ihren Wohnungen von Gewalt odervon Delogierung bedroht sind (…).”Dabei richtet die FEANSTA ihren Fokus bei der Arbeit weniger auf die monetären Bedingungendes Wohnens, als vielmehr auf die sozialen Umstände: Wohnen als absolutes Menschenrecht,an dem sich soziale Teilhabe und Exklusion entscheidet. Dieser Logik folgt auch die CECODHAS 9und fordert ein „Housing for all“. Damit wird soziales Wohnen zur absoluten und mehrdimensionalenBestimmung, die auf unterschiedliche Aspekte aufmerksam macht. Die Visionen, die dieCECODHAS beschreibt, sind:Wohnrecht Erschwinglichkeit Alter und Wohnen Behinderung und Wohnen Integration von Menschen mit Migrationshintergrund Soziale Exklusion verhindern Das Recht auf angemessenen Wohnraum und adäquate Wohnverhältnisse ist ein Menschenrecht. Der Wohnraum muss für unterschiedliche Gruppen nicht nur zugänglich, sondern auch erschwinglich sein. Zu hohe Wohnpreise fördern soziale Exklusion. Den im Alter steigenden Hilfebedarf auffangen und durch ambulante Angebote abdecken. Selbstständiges Wohnen im Alter so lange wie möglich fördern. Durch das sich daraus entwickelnde Netzwerk ambulanter Hilfen, können weitere Gesellschaftsgruppen profitieren. Behindertengerechtes und barrierefreies Wohnen mit einem ambulanten Hilfs-­‐ und Unterstützungsnetzwerk. Förderung der Unabhängigkeit und Erhalt eines normalisierten Tagesablaufes in den eigenen vier Wänden. Den gleichen Zugang zum Wohnungsmarkt für Menschen mit Migrationshintergrund fördern und Stigmatisierung und Diskriminierung vorbeugen / abbauen. Durch Aufklärung und Sensibilisierung die Exklusion von Menschen durch unangemessene Wohnverhältnisse verhindern. Ein entsprechendes Angebot auf dem Wohnmarkt anbieten. Daneben scheint es weiterhin interessant sich mit Erfahrung des „sozialen Wohnens“ ausanderen Ländern auseinanderzusetzen. Hier scheint das österreichische Verständnis weitreichender10 . Tangiert soziales Wohnen hier nämlich: Wohnungslosigkeit, Obdachlosigkeit,betreutes Wohnen und Wohnbeihilfen und -unterstützungen 11 . Für diese Arbeit wollen wir eineerste Definition geben, in dem die hier dargestellten Elemente in einer einzigen Darstellung integriertwerden. Aus diesen Überlegungen, kann das Verständnis was soziales Wohnen ist, wie in derfolgenden Abbildung dargestellt werden:9) CECODHAS versteht sich als Europäisches Verbindungskomitee für soziales Wohnen, welches als Netzwerk das Ziel verfolgt, Recht auf ordentlichesWohnen für alle Menschen und Gesellschaftsgruppen zu propagieren. Aus Luxemburg sind die FDL und die SNHBM Mitglied.www.housingeurope.eu.10) Österreich hat eine lange Tradition in der Auseinandersetzung mit dem Thema „Wohnproblematiken“. Bereits Ende des 19. Jahrhundertswurden Sozialreportagen zu den katastrophalen Wohnverhältnissen in Obdachlosenheimen angefertigt und die Öffentlichkeit für diesesThema sensibilisiert. Zeugnisse aus dieser Zeit belegen die Sozialreportagen von Max Winter. In Luxemburg sind ebenfalls die Wohnverhältnisseum die Jahrhundertwende beschrieben worden im Rahmen der „Sozialenquête“ des Luxemburger „Vereins für die Interessen der Frau“.Cf. Goetzinger (1997) sowie Bové (2011), S. 172f.11) Soziales Wohnen: http://www.wien.gv.at/bauen-wohnen/sozial/ (6.10.2011).Abb. 75: Dimensionen und Aspekte „Sozialen Wohnens“Materielle DimensionenBarrierefreier-­‐ und hindernisfreier Zugang für Menschen mitBehinderung, ältere Menschen, Familien mit KindernBezahlbare Miet-­‐ und WohnkostenAngemessener und bezahlbarerWohnraum (ökonomisches Kapital)Nahraumversorgung für Familien, Menschen mitMigrationshintergrund, ältere Menschen oder anderebedürftige Menschen sicherstellenZugang zu Wohnraum ermöglichendurch (staatl.) UnterstützungenGenügend existierender Wohnraum zumoderaten WohnpreisenBereitstellen von ambulantenDienstleistungen von der GemeindeSelbstständigkeit erhalten, unterstützenund fördernVerhinderung von Überverschuldungdurch hohe WohnkostenSoziale DimensionenSoziales WohnenFinanzielle DimensionenBereitstellen sozialer Netzwerke und derenAusbau fördern (soziales Kapital)Den unterschiedlichen Bedürfnissenentsprechende bezahlbare AngeboteSoziale Exklusion verhindern durchStigmataBereitstellen eines kulturellenAngebotes (kulturelles Kapital)Gewährleistung an Betreuung und Versorgungbei Behinderung oder im AlterWohnen nach einem Mindestmaß anWohn-­‐ und LebensqualitätAusbeutung verhindern durchReglementierung des atypischenWohnmarktesNachbarschaften und soziale Kontakteermöglichen / fördernWohnen muss Wohnstandards entsprechen:Sicherheit und SauberkeitImmaterielleDimensionenQuelle: Schmit & De Rocco im Rahmen der RESONORD-Studie 2011132RESONORD - Sozialberichterstattung 2011 RESONORD - Sozialberichterstattung 2011 133

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