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33.3 Soziales Wohnen in der RESONORD RegionWie aus den Gesprächen mit dem FNS zu erfahren ist, sind die Gemeinden nicht erfreut über dieSituation der "Cafészëmmer" und der Familienpensionen. Jedoch stellt es ein wichtiges Angebotund alternative Unterbringung für Menschen in sozialen Notlagen dar. Anmeldungen von Personenin solchen Zimmern akzeptieren die Gemeinden schon lange. Zudem ist die Zahl der Menschendie in solchen Zimmern leben, heute so hoch, dass die Gemeinde diese nicht mehr unterbringenkönnten. Für die RESONORD Region liegt die Zahl derer die in Kaffeezimmer resp. Familienpensionenlebenden Menschen zwischen 85 und 90. Dies sind lediglich die offiziellen Anmeldungen derGemeinden, die Zahl der tatsächlich hier lebenden Menschen liegt höher. Dabei wurde 2009 vomOmbudsmann in Luxemburg festgelegt, dass die Gemeinden mit einer bestimmten Einwohnerzahlüber entsprechende Notfallwohnungen verfügen sollten. Bei einer Zahl von 6.000 Einwohnern,sollten drei Notfallwohnungen (logement d’urgence) bereitstehen 22 . In der RESONORD Region, istes bislang nur die Gemeinde Wincrange, die über Notfallwohnungen verfügt. Andere Gemeindenargumentieren, dass sie im Fall eines Wohnrechtsentzugs, mit Hotels oder Ferienwohnungsanbieterkooperieren. Allerdings scheint dies auf lange Sicht keine effektive Möglichkeit. Überlegungenfür den Bedarf der RESONORD Region gehen in die Richtung, dass bei einer Gesamteinwohnerzahlvon 22.178 Einwohner 23 zwischen zehn und elf Notwohnungen bestehen müssten.Hinzu kommt ein steigendes Bedürfnis an Unterkünften für Asylantragsteller die in Luxemburgleben. Verantwortung für die Unterbringung während der Prüfungsphase der Asylanträge trägthauptsächlich das Familienministerium. Menschen die in Luxemburg Asyl beantragen werdennach einem kurzen Aufenthalt in Luxemburg-Stadt in unterschiedlichen Teilen des Landes untergebracht.Dabei sind alte Kaffees, Hotels oder sonstige Einrichtungen wichtige Unterbringungsmöglichkeiten.In der RESONORD Region wurden in der Vergangenheit in unterschiedlichen OrtenFlüchtlinge untergebracht: Marnach, Vianden, Hosingen, Troisvierges, Brachtenbach, Derenbachoder Wincrange, sind nur einige Gemeinden. Aktuell ist es schwierig die Orte zu benennen, dadieser Bereich allgemein hohe Fluktuationen aufweist.Diese hohen Schwankungen auf dem unkonventionellen und atypischen Wohnmarkt scheinencharakteristisch. Dies gilt nämlich auch für das CNDS und die FMPO. Woher diese temporärenDynamiken mit entsprechend hohen Anfragen kommen, können sich die Praktiker noch nicht erklären.Dabei steht fest, dass je nach Dringlichkeit und Bedarf, je nach Angebot und Nachfrage, dieWohnansprüche niedriger oder höher sind. Bei hohem Bedarf, wird gern einmal ein Auge zugedrücktund die problematischen Wohnverhältnisse ignoriert.3.3.1 Erhebung des sozialen Wohnraums in der RESONORD Region3.3.1.1 Konventioneller WohnungsmarktFür die hier dargestellten Daten wird sich an den Angaben des STATEC orientiert. Hier liegenZahlen basierend auf der Volkszählung von 2001 vor. Ein quantitativer Vergleich zeigt, die deutlicheÜberrepräsentation von Eigentümer gegenüber Mieter. In der RESONORD Region gibt es 2001insgesamt 4.099 Eigentümer gegenüber 1.007 Mieter. Auch wenn diese Zahlen heute bereits zehnJahre zurück liegen, wird aus Sicht der Fachkräfte bei der neuen Volkszählung dieses Verhältnisnicht anders darstellen. Vor allem nicht im Bereich der Vermietung. Denn dies setzt voraus, dasses einen entsprechenden Zuwachs an Mietangeboten in der Region geben wird. Im Bereich desVerkaufs (Wohnungen) publiziert der Observatoire de l’Habitat (2010) 24 die aktuellen Zahlen. Beieinem Gesamtverkaufsangebot für die Periode von Juli 2009 bis Juni 2010 standen insgesamt2.325 Wohnungen zum Verkauf. In der RESONORD Region kam es lediglich zu einem Verkauf von41 Wohnungen (davon 18 neue Wohnungen). Im Landesvergleich entspricht dies lediglich 2% derverkauften Wohnungen.Im Bereich der Angebote sozialen Wohnungsbaus verhält es sich ähnlich. Im nationalen Vergleich,gibt es in der RESONORD Region relativ wenig Kauf- oder Mietobjekte des sozialen Wohnungsbaus(laut Gesetz von 1979). Die Anbieter die hier hauptsächlich vertreten sind, sind der FDL und dieAIS.Der FDL 25 hat in ganz Luxemburg Wohnangebote zum Verkauf und zur Miete. Erst kürzlich fertiggestellteProjekte in der RESONORD Region vom FDL wurden in Hosingen realisiert. Bei diesemneuen Projekt werden sechs Wohnungen zur Vermietung und 24 zum Verkauf angeboten. Dabeihat der im Januar neu gegründete RESONORD fünf Wohnungen gekauft. Weitere geplante Projekteder Zukunft sollen in Asselborn (6 Mietwohnungen und 2 Häuser zum Verkauf) angebotenwerden. Daneben soll in Eisenborn ein weiteres Wohnbauprojekt realisiert werden (30 Wohnungenzur Vermietung). Auch in Pintsch ist ein Ausbau des soziales Wohnungsraumangebotes in Planung,wie z.B. die Möglichkeiten zum Erwerb eines Eigentums. Bereits existierende Angebote dessozialen Wohnungsbaus in der RESONORD Region sind in Hosingen, Troisvierges und Munshausen(Marnach) zu finden. Dies macht insgesamt 53 Wohneinheiten des sozialen Wohnungsbaus aus,was in etwa 3,12% an sozialem Wohnraum in der gesamten RESONORD Region ausmacht. Pro1.000 Einwohner, sind das rund 30,3 soziale Wohnungen.Die AIS hat in den letzten zwei Jahren ihres Aufbaus bereits eine Vielzahl an privatem Wohnraumerschlossen. Insgesamt 77 Mietobjekte konnten so an Menschen in sozialen Notlagen vermitteltwerden. Davon sind 12 Objekte Häuser, 46 Wohnungen und 19 Studios. Weitere Anfragen laufen.Auch in der RESONORD Region hat die AIS Mietraum erschließen können. Insgesamt sechs Mietobjektewurden vermittelt. Davon ein Objekt in Clervaux, vier in der Gemeinde Kiischpelt und einObjekt in Bivels (Putscheid).Im Landesvergleich ist die RESONORD Region die am geringsten besiedelte Region. Die Regionhat in den letzten Jahren eine starke Zuwanderung zu verzeichnen. Was hier besonders interessiert,ist die Wohnsituation der Einwohner. Dabei wird sich an den vorhandenen Daten des STATECorientiert.22) Ombudsmann: Le Mediateur du GD. De Luxemburg/ Exclusion liée au logement: Recommandation du Médiateur relative à la création delogements d’urgence par les communes.23) Quelle : RESONORD.24) La Note 15 de l’Observatoire de l’Habitat (2010). Analyse de l’évolution des prix de vente des appartements entre janvier 2007 et juin 2010.25) Le Fonds du Logement: Rapports et Bilan 2010.140RESONORD - Sozialberichterstattung 2011 RESONORD - Sozialberichterstattung 2011 141

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