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2 - Etat

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4• Die Schaffung einer regionalen “Wohnkommission” sollte im Sinne einer partizipativen undkorresponsiven Vorgehensweise die weitere Entwicklung der kommunalen Wohnpolitik beratenund begleiten.Die RESONORD-Gemeinden sollten eine interkommunale Mietkommission zusammensetzen, anstattsich auf 4 verschiedene kantonal zusammengesetzte Kommissionen zu verteilen. In der Tat istes sehr wichtig für das RESONORD-Sozialzentrum, dass die Anfragen an die Mietkommission undderen Funktionsweise und Ergebnisse kohärent für die gesamte RESONORD Region sind.Die RESONORD-Gemeinden könnten beide Kommissionen, die Mietkommission und die neu zuschaffende “Wohnkommission” zusammenlegen und mit einer erweiterten Mission ausstatten:• Beraten und Begleiten im Rahmen der Umsetzung des “Pacte logement” und insbesondere deren soziale Dimension• Präventive Maßnahmen ergreifen für adäquates Wohnen• Mediation, Schlichtungsmission bei individuellen Anfragen (cf. klassischer Auftragder Mietkommission)• Eine jährliche Bestandaufnahmen an sozialem Wohnraum erstellen und den zukünftigen Bedarf prognostizieren.4. Psychologische BetreuungAnhand der internen Angaben über die Sozialarbeit beim RESONORD wurde sichtbar, dass einBedarf an psychologischer Betreuung bei den Klienten des RESONORD besteht, der aber ausKostengründen für manche Klienten unzugänglich ist. Bereits bestehende soziale Dienste, die einepsychologische Betreuung zu einem günstigeren Preis anbieten, sind in der RESONORD Regionnicht vorhanden. Auch hier wäre es sinnvoll durch Kooperation mit spezialisierten Partnern regionaleAnlaufstellen aufzubauen, um den Klienten des RESONORD eine günstigere psychologischeBetreuung anzubieten.5. Kinder/FamilieRESONORD verzeichnet eine steigende Anzahl an jungen und oft auch noch minderjährigenSchwangeren und Müttern.Oft sind diese aufgrund mangelnder familiärer Unterstützung und fehlender Informationen inBezug auf den Alltag mit Babys und Kleinkindern ihrer Lebenssituation nicht gewachsen.Zu diesem Thema wäre ein Projekt in Zusammenarbeit mit der „Initiativ Liewensufank“ denkbar,welches junge Mütter unterstützt.Die “Initiativ Liewensufank” hat zum Beispiel ein interessantes Projekt in der Gemeinde Differdingenumgesetzt. Dieses Projekt “Bébé plus” bietet allen Familien dieser Gemeinde kostenloseInformationen, Begleitung und Beratung ab der Schwangerschaft bis zum ersten Lebensjahr ihresBabys in Form von mehreren Hausbesuchen.Ein interessanter Ansatz wäre auch die Einführung von sogenannten „Familienhebammen“.Diese in Deutschland gängige Form der Betreuung wird folgendermassen definiert: „Familienhebammensind staatliche examinierte Hebammen mit einer Zusatzqualifikation, deren Tätigkeit dieGesunderhaltung von Mutter und Kind fördert. Dabei liegt der Schwerpunkt der Arbeit auf derpsychosozialen, medizinischen Beratung und Betreuung von vulnerablen Schwangere, Mütter mitKleinkindern durch aufsuchende Tätigkeit und interdisziplinäre Zusammenarbeit mit anderen Institutionenund Berufsgruppen. Die Arbeit der Familienhebamme bedeutet, werdende und jungeEltern zu begleiten, deren Lebenssituation bereits durch soziale und gesundheitliche Belastungengeprägt ist. Familienhebammen arbeiten nicht alleine, sondern sind eingebunden in ein interdisziplinäresNetzwerk der „Frühen Hilfen“. Als Lotsinnen zwischen dem Sozial– und Gesundheitswesenbenötigen sie daher sehr gute Kenntnisse über die Leistungen und Arbeitsweise der weiterenBerufsgruppen.“6. ÜberschuldungEin häufiges Problem ist die Ansammlung von Schulden und in vielen Fällen auch die Überverschuldung.Auch wenn die Sozialarbeiterinnen des RESONORD die Einnahmen und Ausgaben derKlienten analysieren, fehlt ihnen zum einen die notwendige Ausbildung, um in Fällen von Überschuldungeine angemessene Begleitung zu garantieren. Zum anderen ist die Betreuung überverschuldeterKlienten sehr zeitintensiv.Die Ligue Médico-Sociale bietet einen „Informations- und Beratungsservice“ bei Überschuldung.Allerdings ist diese Beratung erst nach einer langen Wartezeit möglich und befindet sich darüberhinaus nicht in der RESONORD Region.Dieser soziale Dienst hat mehrere Aufgaben:• Hilfe für überschuldete oder verschuldete Familien, die innerhalb des luxemburgischen Staatsgebiets leben, durch eine Analyse ihrer finanziellen und sozialen Situation mit dem Ziel derSchuldensanierung• Einbeziehung der verschuldeten Personen in die Verantwortung• Schulung und Beratung von Sozialarbeitern, die mit verschuldeten Familien arbeiten• Ausarbeitung von Präventionsmaßnahmen auf nationaler und internationaler EbeneDie Beratungsanfragen und die Sprechstunden sind kostenlos. Der Service steht allen Personenmit Wohnsitz in Luxemburg sowie allen Sozialarbeitern offen.Um dieses Angebot für die RESONORD Klienten zugänglicher zu machen, wäre es einerseitsdenkbar, zusammen mit der Ligue Médico-Sociale zu arbeiten, da diese bereits viel Erfahrung imBereich der Überschuldung aufweisen. Eine andere Möglichkeit diese Problematik zu lösen wäreeine entsprechende Weiterbildung der Sozialarbeiter des RESONORD, um eine schnellere und effektivereBeratung und Betreuung sicherzustellen.160RESONORD - Sozialberichterstattung 2011 RESONORD - Sozialberichterstattung 2011 161

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