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41. Soziale Inklusion: LEADER-Pilotprojekt „Plateforme d’inclusion et de solidarité“Seit 2011 wurden insgesamt 116 Anfragen für Essensgutscheine gezählt. Die Essensgutscheinewerden in den meisten Fällen ausgestellt, um eine kurzfristige Lösung für akute Probleme zubieten.Es handelt sich hierbei meist um Klienten, bei denen sich die finanziellen Probleme in mehrerenBereichen häuften und die Situation eine Zuspitzung erfahren hat. In dieser Notsituation, in denendie Klienten keinerlei finanzielle Möglichkeiten mehr haben, werden Essensgutscheine bewilligt.Da bei vielen der RESONORD Klienten zu der finanziellen auch noch eine soziale Armut, (Ausschlussvon den gesellschaftlichen Teilhabemöglichkeiten) hinzukommt, führt dies oft zu einerAusgrenzung aus der Gesellschaft. Mit dem Ziel, gegen die soziale Ausgrenzung zu kämpfen, hatRESONORD ein neues Pilotprojekt entwickelt, das LEADER Projekt "La plateforme d’inclusion et desolidarité“, welches im Zeitraum 2012-2013 umgesetzt wird.Das Ziel dieses Projekts besteht einerseits darin, gegen die Isolierung der in der Region lebendenPersonen zu kämpfen, ihnen Dienste und Leistungen zu ermäßigten Preisen anzubieten undeinen Ort des Austausches, der Begegnung, Sozialisierung und Solidarität zu bieten. Andererseitsbesteht das Ziel darin, das bereits bestehende Angebot zu vernetzen und ein partnerschaftlichesNetzwerk zu entwickeln, um das Angebot an sozialen Dienstleistungen in der RESONORD Regionzu verbessern und sich den Bedürfnissen der Region anzupassen.Im Rahmen dieses Projektes soll unter anderem in Zusammenarbeit von „Croix-Rouge/Caritas Butteker“,ein Sozialladen gegründet werden, um den RESONORD Klienten die Möglichkeit zu bieten,günstiger einzukaufen. Hier besteht auch die Möglichkeit, durch Beratung und Unterstützung aufdas Kaufverhalten und die Ernährung der Käufer Einfluss zu nehmen. Weiterhin können Kochkursebelegt werden, in denen Grundlagen und die Lust an gesunder Ernährung vermittelt wird.Der Zugang zum Sozialladen wird durch die Sozialarbeiterinnen des RESONORD genehmigt. Dortbezahlen die Klienten dann 1/3 des Normalpreises aus eigenen Ressourcen. Dadurch besteht dieMöglichkeit, das gesparte Geld, so wie in einem Hilfeplan mit der Sozialarbeiterin festgelegt, zurBegleichung laufender Kosten und zur Schuldentilgung zu nutzen.Der Zugang wird üblicherweise für einen beschränkten Zeitraum gewährt, meist bis die Situationdes Klienten sich stabilisiert hat. In diesem Projekt wird darüber hinaus auch in Zusammenarbeitmit der CNDS asbl - Les Services de l’entraide, einem Second-Hand Laden für Kleidung undeiner Kaffeestube eingerichtet. Mit weiteren Partnern wie der „Stëftung Hëllef Doheem“ und dem„Forum pour l’emploi“ ist auch eine enge Zusammenarbeit geplant um unterschiedliche Formationen(Weiterbildungsmaßnahmen) und Workshops anzubieten.2. Arbeit und ArbeitslosigkeitDie Arbeitslosigkeit stellt nach wie vor eine große Herausforderung für die Sozialarbeit in derRegion dar. Die Arbeitssuchenden benötigen meist eine regelmäßige und intensive Unterstützungim Bereich der aktiven Arbeitssuche, Orientierung und Weiterbildung. Es bestehen bereits einigespezialisierte Dienste (siehe Tabelle 41) in diesem Bereich. Zurzeit besteht dieses Angebot jedochnoch nicht in der RESONORD Region.Eine engere Zusammenarbeit mit externen Dienstleistern aus diesem Bereich wäre wünschenswert,um auf diesem Weg regionale Anlaufstellen zu gründen.Hier liegt eine Verknüpfung mit dem Pilotprojekt "La plateforme d’inclusion et de solidarité“ nahe.Dort würde die Möglichkeit bestehen, einen sogenannten Infopoint zur Arbeitssuche zu errichten.Weiterhin könnten diese Räumlichkeiten wie auch die des RESONORD genutzt werden, um dortdurch intensive Beratung und Begleitung durch spezielle Dienstleister, wie z.b. RTPH, Initiativ rëmschaffen oder ADEM die Arbeitssuchenden zu unterstützen.3. WohnenUm den Schutz der Personen in prekären Wohnsituationen zu verbessern, bedarf es folgenderMaßnahmen:• Die öffentliche Aufklärung über Rechte und Pflichten sowie adäquate Wohnverhältnisse sollteverbessert werden, damit alle Beteiligten (Mieter, Vermieter, Eigentümer, Öffentlichkeit) keineinadäquaten Wohnsituationen tolerieren.Die Informationsarbeit, Beratung und advocacy-Arbeit für Personen in prekären Wohnsituationensollte verbessert werden und könnte Bestandteil der Beratungsangebote im RESONORD werden.Benötigt wird eine allgemeine Wohnberatung, die eine individuelle Beratung anbieten kann, etwadas Überprüfen von Mietverträgen, das Verändern und Verbessern von Wohnsituationen und dasindividuelle Begleiten (Mediation) von Personen bei Konfliktsituationen.Eine allgemeine Wohnberatung sollte jedoch nicht nur individuelle Beratung anbieten, sondernkönnte auch öffentliche Träger, Gemeindeverwaltungen, Hotel- und Gaststättenbetreiber informierenund beraten bei der Verbesserung bestehender Wohnverhältnisse. Zusammen mit denAkteuren sollte eine Charta der Zusammenarbeit über adäquates und menschenwürdiges Wohnenerstellt werden. Das private Angebot von Wohn- und Unterbringungsmöglichkeiten ist jedochunverzichtbar um saisonalen und konjunkturell bedingten Fluktuationen auf dem Wohnungsmarktbegegnen zu können. Diese Wohnberatung sollte zudem eine aktive Unterstützung fürdie Gemeinden anbieten bei der Kontrolle von Wohnverhältnissen und der sich daraus oftmalsergebenden Relogierung von Personen. Diese Prozesse bestehen für die Gemeinden aus zusätzlichemadministrativem Aufwand und die betroffenen Menschen bedürfen einer vorübergehendenBegleitung und Beratung. Die Vernetzung mit anderen Sozialdiensten bei Wohnproblematikenkönnte durch ein interinstitutionelles Fallmanagment verbessert werden.• Die RESONORD-Gemeinden sollten sich auf einen interkommunal abgestimmten Entwicklungsplanfür die Schaffung von sozialen Miet- und Eigentumswohnungen einigen, der der zukünftigenEntwicklung Rechnung trägt. Demnach sollten sich die Gemeinden im Rahmen des“Pacte logement” die Schaffung von 100 zusätzlichen Sozialwohnungen bis 2017 vereinbaren.Hierbei sollte beachtet werden, dass die Orientierung am derzeitigen Landesdurchschnitt nichtzu verwechseln ist mit dem tatsächlichen Bedarf an Sozialwohnungen insgesamt. Geht man vonkeinen nennenswerten Einkommensverbesserungen bei der lokalen Bevölkerung in der RESONORDRegion aus, dürfte die Zahl an Haushalten deren steigenden Wohnkosten sich negativ auf dieHaushaltseinkommen auswirken, ansteigen. In Folge dürften die wohnungsbedingten Sozialhilfeanträgeansteigen. Das Erschließen von zusätzlichen Sozialwohnungen kann dieser Entwicklungentgegenwirken.158RESONORD - Sozialberichterstattung 2011 RESONORD - Sozialberichterstattung 2011 159

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