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44.5 Soziales Wohnen in der RESONORD RegionAusgehend von einem mehrdimensionalen Verständnis sozialen Wohnens ergeben sich für dieRESONORD Region folgende Schlussfolgerungen:In der Region gibt es eine hohe Zahl an Personen, die in prekären Wohnsituationen (mal-logement)leben und deren Schutz (vor allem vor wirtschaftlicher Ausbeutung und unwürdigerBehandlung) nicht ausreichend garantiert ist. Dies gilt nicht nur für eine Mehrheit der 89 Personenin sogenannten „Cafézimmern“ sondern auch für die nicht erfassten Personen in privaten Mietwohnverhältnissenohne Mietvertrag. Aufgrund der derzeit ansteigenden Immigrationswelle ausSüdeuropa wird die Zahl von zeitweise privat untergebrachten Personen vermutlich ansteigen, sodass eine neue Personengruppe hinzukommt, deren Wohnsituation als prekär zu bezeichnen ist.Das Angebot an sozialem Wohnraum in der RESONORD Region liegt derzeit unter dem Landesdurchschnittund ist nicht ausreichend um den ansteigenden Bedarf an Sozialwohnungen bzw.an erschwinglich zugänglichem Wohnraum zu decken. Wenn der Landesdurchschnitt mit fünf 1bis acht 2 Sozialwohnungen auf 1.000 Einwohner derzeit angegeben wird, so würde sich für dieRegion Clervaux-Vianden ein Sollwert von aktuell 108 bis 168 Sozialwohnungen ergeben (21.614Einwohner in 2011 nach den Statec Angaben). Geht man von dem offiziell intendierten Anstieg derBevölkerung entsprechend dem „Pacte Logement“ aus, beliefe sich die Bevölkerung im Jahre 2020auf 23.509 3 Einwohner. So müssten die Gemeinden und die öffentliche Hand dann zwischen 117und 183 Sozialwohnungen anbieten, d.h. ihre aktuelle Zahl an sozialen Mietwohnungen massiverhöhen. Anzumerken ist, dass wie in Kapitel 4.1. erwähnt, die Bevölkerungsentwicklung in derRESONORD Region derzeit schneller ansteigt als bislang angenommen. Somit müsste auch der Bauvon Sozialwohnungen beschleunigt werden. Berechnet man die Anzahl an kommunalen Notfallwohnungen(logement d’urgence) nach der Empfehlung des Ombudsmans 4 , so müsste die Regionderzeit über 7 und nach 2020 über 8 Notfallwohnungen verfügen.Soziales Wohnen kann und darf nicht auf Sozialwohnungen oder Mietzuschüsse reduziert werden.Vielen Aspekten muss Rechnung getragen werden, damit die unterschiedlichen Generationen,Bevölkerungsgruppen und Akteure sich Wohnen nicht nur finanziell leisten können, sondern dasssie es als hohe Lebensqualität ansehen, wenn Sie in der RESONORD Region wohnen können. Einekommunale Wohnungspolitik sollte nicht nur soziales Wohnen als festen Bestandteil mit beinhalten,sondern kann auch ihre Attraktivität hierüber definieren. Die RESONORD Region solltenicht nur aufgrund der etwas günstigeren Wohnkosten attraktiv sein, sondern sollte wegen derkollektiven Ausrichtung auf sozial ausgerichtes Wohnen attraktiv werden. Ohne eine Beteiligungder Bevölkerung an der Ausrichtung, Gestaltung und Umsetzung einer kommunalen sozialenWohnungspolitik kann kein förderliches politisches Klima zu einer kohärenteren Wohnungspolitikentstehen.Die Fallanalysen und Beratungsanfragen beim RESONORD zeigen, dass die Anzahl der Anfragenwelche die Wohnverhältnisse betreffen ansteigen. Die derzeitige Arbeitsweise der interkommunalenMietkommissionen werden dem Bedarf nicht mehr gerecht.4.6 Präventive Sozialarbeit: Netzwerkarbeit, Weiterbildungund innovative Projekte für die RESONORD RegionIn den vorgehenden Abschnitten wurde mit Hilfe sozio-demographischer Daten die RESONORDRegion im Detail beschrieben. Die Analyse der Sozialdaten erlaubte weiterhin eine Übersichtüber die Hauptproblematiken in der Sozialarbeit. Aus diesen Daten haben sich insgesamt sechsHaupthemen herauskristallisiert.In der folgenden Tabelle werden nicht nur die wichtigsten Themen aufgelistet, sondern auchkonkrete Lösungsvorschläge aufgezeigt. Im Anschluss an die Tabelle werden die einzelnen Aspektegenauer beschrieben.ThemenInterneWeiterbildungInnovative Projekte1. Soziale Inklusion Pilotprojekt„Plateforme d’inclusionet de solidarité“2. Arbeit/Arbeitslosigkeit Unterstützung derKlienten bei derArbeitssuche3. Wohnen Informationsarbeit,Beratung undadvocacy-­‐Arbeit fürPersonen in prekärenWohnsituationenEntwicklungsplansozialeMietwohnungenfürExterne DiensteCaritas/CroixRouge Buttek,CNDS,SHD,FPERTPHInitiativ Rëmschaffen,ADEM,SNJ/ALJ,SRAS/SNASAISFDL4. Psychologische Betreuung AFP ServicesCPFFamilljencenter,Psy Jeunes,LiewenDobaussen,CHNP/SPAD,CHdN5. Kinder/Familie Pilot Projekt „BébéPlus“ für dieRESONORD RegionInitiativLiewensufank,Consultationpournourrissons1) Ghekière (2007): 5 Sozialwohnungen pro 1.000 Einwohner bei einer Gesamtzahl von 2.250 Sozialwohnungen (parc locatif social) in Luxemburginsgesamt (Zeitraum 2000-2005).2) Pittini & Laino (2011): 7,8 soziale Mietwohnungen auf 1.000 Einwohner (2008).3) Berechnung für www.habitreg.net von Clémence Pouget, GEODE, CEPS/INSTEAD; Quelle: Statec 2002-2010.4) Ombudsman (2009): 2 Notfallwohnungen pro 6.000 Einwohner.6. Überschuldung SpezialisierungderSozialarbeiteriLigue Médico-­‐Sociale, Service156RESONORD - Sozialberichterstattung 2011 RESONORD - Sozialberichterstattung 2011 157

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