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33.3.1.2 Unkonventioneller WohnungsmarktZu dem unkonventionellen Wohnmarkt sind betreute Wohnstrukturen für Menschen mitBehinderung, Menschen die aus Institutionen entlassen werden und eine anfängliche Begleitungbenötigen. Daneben zählen auch Frauenhäuser, Alters- und Pflegeheime, genauso wie Notfallstrukturenund kommunale Notfallwohnungen, deren es derzeit lediglich drei in der RESONORDRegion gibt.In der RESONORD Region zeigt sich, dass es hier lediglich zwei Wohnheimstrukturen gibt fürErwachsene in sozialen Notlagen. Dies ist einerseits das „Foyer Hautbellain“ in der GemeindeTroisvierges, andererseits das „Frauenhaus der FMPO“ in Eschweiler. Die „Caritas Accueil et Solidarité“asbl verfügt über zusätzlich drei Wohneinheiten für Wohnungslose auf dem „Valeriushaff“bei Tandel, die jedoch erst nach Beendigung der Renovierungsarbeiten 2011/2012 genutzt werdenkönnen.Daneben gibt es betreute Wohnstrukturen für Menschen mit Behinderung, zum Beispiel das„Foyer der APEMH“ in Wahlhausen, das „Cliärwer Haus“ und die APEMH-Wohngemeinschaft inHosingen sowie der „Foyer Lëllger Heem“ in Lullingen und die Wohnstruktur für Menschen mitAutismus in Munshausen. Auch ältere Menschen finden in der RESONORD Region Wohnstrukturen.Vianden und Clervaux verfügen über Pflege- und Altersheime. Für den Kinder- und Jugendbereichgibt es zwar kein Kinderheim, aber eine sozialpädagogisches Schulinternat der Anne asbl inTroisvierges. Der jugendpsychiatrische Dienst des CHNP plant derzeit eine Therapiegemeinschaftfür Jugendliche in Merscheid.Die Unterbringungsmöglichkeiten für Asylantragsteller und Flüchtlinge sind diesem unkonventionellenWohnungsmarkt zuzuordnen: Der Zugang erfolgt aufgrund einer Zuweisung durch dashierfür zuständige Ministerium. Dieses greift nicht nur auf Gebäude zurück, die sich in öffentlicherHand befinden, sondern muss zusätzliche Wohnkapazitäten in Familienpensionen, Hotelanlagenoder anderen privaten und öffentlichen Lokalen und Einrichtungen (z.Bsp. von Gemeinden undVereinigungen) anmieten. Dieser Wohnungsmarkt, der einer hohen Fluktuation ausgesetzt ist, istreguliert, wenn auch minimal, durch eine Konventionnierung zwischen dem Familienministeriumund den jeweiligen Eigentümern. Referenzsozialarbeiter bleiben zudem über die Wohnsituationder untergebrachten Menschen informiert.In der Vergangenheit konnten in der RESONORD Region Flüchtlinge in unterschiedlichen Ortenuntergebracht werden: Marnach, Vianden, Hosingen, Derenbach, Troisvierges, Wincrange undNiederwampach. Einige Lokale in diesen Ortschaften haben jedoch nur temporär Wohnraumangeboten. Aufgrund hoher Flüchtlingswellen in der zweiten Jahreshälfte 2011 in Luxemburg,musste weiterer Wohnraum erschlossen werden. Im November 2011 waren 178 Asylbewerberin Weicherdange (42), Lausdorn (8), Wahlhausen (39), Marnach (22), Vianden (23), Schimpach(30) und Derenbach (7) untergebracht 26 . Der Anstieg der Nachfrage nach Flüchtlingsunterkünftenhat jedoch auch eine Verdrängung auf dem sogenannten atypischen / ungeschützten Wohnmarktzur Folge. In der Tat sind etliche Besitzer von Familienpensionen, Privatherbergen oder "Cafés"gewechselt und stellen ihre Kapazitäten dem „Office Luxembourgeois d’Accueil et d’Intégration“(OLAI) zur Verfügung. Somit trifft diese Entwicklung eine ebenso vulnerable Population von Menschenin prekären und unbestimmten Wohnsituationen.26) MFI 20113.3.1.3 Atypischer/ungeschützter WohnmarktIn der RESONORD Region gibt es eine Anzahl an Menschen, die keinen Zugang zum konventionellenund unkonventionellen Markt finden. Wie von Fachstellen in Erfahrung zu bringen ist, findendiese Menschen dann Wohnmöglichkeiten in ungeschützten und oft nicht den Mindeststandardsentsprechenden Wohnmöglichkeiten. Es kann sich hierbei um sogenannte "Cafészëmmer" handeln.Das sind meist Zimmer einer Gastwirtschaft, die für einen geringeren Mietpreis vermietetwerden. Je nach Zimmer schwanken die Preise jedoch zwischen 300 und 800 Euro in der RESO-NORD Region. Die Verpflegung und die Wäsche sind je nachdem inbegriffen. Problematisch sinddiese Wohnverhältnisse, weil hier Menschen mit unterschiedlichen Bedürfnissen leben. Zudemhaben viele der hier lebenden Bewohner psychische Probleme, Suchterkrankungen oder andereBedürfnisse, die einer Begleitung bedürfen. Problematisch sind diese Wohnverhältnisse außerdem,weil die hier lebenden Bewohner von keinem wirklichen Mietschutz Gebrauch machen können.Weder die Gemeinden noch die Mietkommission können hier intervenieren. Betrachtet mandie Zahlen auf nationaler Ebene so wird deutlich, dass der unkonventionelle Wohnmarkt, ein nichtunwesentlicher Beitrag zur Abdeckung der Wohnbedürfnisse leistet. Von Fachkräften konnte inErfahrung gebracht werden, dass beispielsweise in Differdingen und Esch/Alzette die Zahl der hierlebenden Menschen zwischen 800 und 1.000 liegt. Für die RESONORD Region liegen die Zahlendeutlich niedriger, ein Umstand der sich durch die historische und demographische EntwicklungLuxemburgs erklären lässt.Mittels einer Telefonumfrage wurden die Zahlen der in der CV-Region in "Cafészëmmer" und Familienpensionenlebenden Menschen ermittelt. Dabei konnten lediglich die den Gemeinden offiziellvorliegenden Zahlen ermittelt werden, die Dunkelziffer hier tatsächlich lebenden Menschen liegthöher, so eine Annahme.Gemeinde Ortschaft(en) Anmeldungen insgesamtClervaux Reuler, Clervaux 10 Anmeldungen 50 JahreConsthum Keine Zimmer in Cafés oder RestaurantsEschweiler Keine Zimmer in Cafés oder RestaurantsHeinerscheid Lausdorn12 Anmeldungen (auchFlüchtlinge)52 JahreHoscheid Keine Zimmer in Cafés oder RestaurantsHosingen Eisenbach 7 Anmeldungen 66 JahreKiischpelt Keine Zimmer in Cafés oder RestaurantsMunshausen Marnach 12 Anmeldungen (Flüchtlinge) k.A.Putscheid Keine Zimmer in Cafés oder RestaurantsTandelKeine Zimmer in Cafés oder RestaurantsTroisvierges Troisvierges, Wilwerdange, 24 Anmeldungen k.A.ViandenAktuell keine offiziellen AnmeldungenWincrange Derenbach, Wincrange 12 Anmeldungen 51 JahreWeiswampach Weiswampach 12 Anmeldungen 66 JahreTotal 89 Anmeldungen 1DurchschnittlichesAlter27) Diese Zahl entspricht den aktuellen Anmeldungen der Gemeinden (Stand September 2011). Jedoch ist davon auszugehen, dass dieDunkelziffer deutlich höher liegt.142RESONORD - Sozialberichterstattung 2011 RESONORD - Sozialberichterstattung 2011 143

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