8 | 2008 - Schiffahrt und Technik

TITELTHEMA | TRANSPORT UND UMSCHLAG AN MOLDAU, ELBE, SAALE & MITTELLANDKANAL
■ Torgau: ■ Erweiterung
der Straßenanbindung
bei Bedarf
ist geplant. Alte Gebäude
wurden bereits
abgerissen, um möglichen
Investoren
neue Flächen bieten
zu können.
■ Riesa: ■ Rund fünf Kilometer
von Riesa entfernt plant
die Wacker Chemie AG die Erweiterung
der Solarzellen-Produktion.
Im Hafen Riesa sollen
dadurch Importrohstoffe von
13.000 t pro Jahr zusätzlich
umgeschlagen werden.
■ Roßlau: ■ Seit der Übernahme 2004
hat die SBO viele wirtschaftliche Nachteile
des Hafens Roßlau beseitigt. Nun
will Rosslaus Hafenchef Mörer dem
ehemaligen Kölner Drehwippkran
„Fritz“ mehr Mobilität verschaffen: Die
Kranbahn soll von 15 auf 150 m verlängert
werden. Die Verladung sperriger
Schwergüter wie Windkraftanlagen und
13-m-Bleche ist dank geringer Gewichte auch trotz des häufi gen
Niedrigwassers auf der Elbe wirtschaftlich. „Die Vermietungslage in
Roßlau ist gut, die Auftragslage könnte sich noch ein wenig verbes-
sern“, urteilt Mörer. Derzeit werden 114.000 Euro in die Verbesserung
der Eisenbahninfrastruktur investiert.
■ Decín & Lovosice: ■ Lediglich im ersten Jahr der Beteiligung ab
2002 haben die beiden tschechischen
Häfen Verluste gemacht.
Seitdem schreiben sie
schwarze Zahlen. Das Projektgeschäft
laufe gut, langfristig sei
auch ein Ausbau der Werkstattkapazitäten
in Lovosice geplant.
Aufgrund des milden Winters
haben aber die Räumdienste weniger Salz als erhofft abgenommen. Die
Grundmiete der für die Firma Kali & Salz gebauten Halle in Lovosice
decke die Finanzierung des Gebäudes jedoch ab. „Bei diesem Projekt ist
der Umschlag für uns das Sahnehäubchen“, so Mörer. Im Zweifelsfall
eigne sich die Anlage aber auch für andere Güter.
■ Schifffahrt: ■ Um Siemens in Dresden auch bei Niedrigwasser genügend
Planungssicherheit bieten zu können, hat das Land Sachsen die
Sicherstellung eines ganzjährigen Schiffsangebot mit 85 cm Abladetiefe
zugesagt. Dieses könnte beispielsweise die SBO stellen. „Mit dem
Kasko des Schubbootes TR 35 verfügen wir über ein geeignetes Schiff,
das nur noch ausgebaut werden muss.“ Bei Ausrüstung und Antriebsmaschine
will Mörer nach Möglichkeit auf umweltschonende Technik
setzen, um auch Fördermittel in Anspruch nehmen zu können. „Wenn
das Schiff noch 2009 zur Verfügung stehen soll, müssen wir bis Ende
März mit der Ausschreibung starten“, so Mörer. Dabei wolle SBO aber
kein Reeder werden. „Das gehört nicht zu unseren strategischen Zielen.
Für unsere Kunden müssen wir die Verkehre aber sicherstellen. Das gilt
sowohl für Container als auch für Schwergut.“ ■ CG
50 | 8|2008