8 | 2008 - Schiffahrt und Technik
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Noch hängt die Flasche am Seil: Taufpatin Susanne Franz | Bild: Pöllmann<br />
Taufe mit Splash<br />
Die Schiffstaufe nahm Susanne Franz vor, die Marketingleiterin von<br />
Suzuki International Europe. Mit gutem Gr<strong>und</strong>, zeugt dies doch von<br />
K<strong>und</strong>envertrauen <strong>und</strong> von K<strong>und</strong>enbindung: Alle Autos der Marke<br />
Suzuki, die auf deutschen Straßen unterwegs sind, gehen über das<br />
logistische Netzwerk der BLG. Auch die KELHEIM <strong>und</strong> HEILBRONN<br />
kamen den viertägigen Weg donauaufwärts mit Suzukis beladen,<br />
vorrangig mit den Modellen Swift, Splash <strong>und</strong> SX4 aus dem ungarischen<br />
Produktionswerk in Esztergom. In Gegenrichtung dauert die<br />
Reise drei Tage. Dann sind Autos der Marken VW, Ford, Mitsubishi<br />
<strong>und</strong> Renault an Bord. Stichwort Suzuki Splash: Auch bei der Schiffstaufe<br />
gab es einen Splash. Die Sektfl asche löste sich beim kräftigen<br />
Wurf von der Kordel <strong>und</strong> verschwand glucksend im Kelheimer Hafenbecken,<br />
woraufhin die Taufpatin Susanne Franz geistesgegenwärtig<br />
ihr Sektglas gegen das stählerne Kleid des Schiffs schleuderte<br />
<strong>und</strong> damit die KELHEIM im zweiten Anlauf gebührend taufte.<br />
Heimathafen Kelheim<br />
Schon vor ihrer Taufe am 10. November war die KELHEIM im wirtschaftlichen<br />
Einsatz: Von der niederländischen Werft ging die erste Reise<br />
nach Köln, um Ford-Fahrzeuge zu laden. Dann führte die Jungfernfahrt<br />
als Auto-Carrier über den Main, den Rhein-Main-Donau-Kanal<br />
<strong>und</strong> die Donau nach Csepel. Dort wurden Suzuki geladen <strong>und</strong> in den<br />
neuen Heimathafen Kelheim verschifft, der auch als Namenspatron für<br />
den neuen BLG-Autotransporter herhalten durfte. Mit dem Schiffsnamen<br />
verbindet der BLG-Geschäftsbereich Automobile ein Bekenntnis<br />
zum Standort. Dieser prosperiert. 1995 startete der Terminalbetrieb, 29<br />
Mitarbeiter waren am Werk <strong>und</strong> verluden per Bahn im ersten Jahr 6.500<br />
Autos. Die damals genutzte Fläche betrug 25.000 qm. 1997 legte erstmals<br />
die HEILBRONN an. Seither hat sich das wasserseitig umgeschlagene<br />
Volumen auf 22.000 eingehende Fahrzeuge mehr als verdreifacht.<br />
Die Stellplatzkapazitäten wuchsen von 25.000 qm im Jahr 1997 auf<br />
über eine halbe Million Quadratmeter im Jahr <strong>2008</strong> – Platz genug für<br />
26.000 Autos. Außerdem verfügt die Anlage über ein mehrgeschossiges<br />
Autoregal, ein zweites ist im Bau. Der Standort wird durch zwei Gleisanschlüsse,<br />
zwei Kopframpen <strong>und</strong> mehrere Schiffsliegeplätze erschlossen.<br />
Zusätzlich betreibt die BLG in Kelheim ein <strong>Technik</strong>zentrum für die Pre-<br />
Delivery-Inspection. In Waschstraßen, Lackierkabinen <strong>und</strong> einem Aufbereitungsbetrieb<br />
werden Neufahrzeuge <strong>und</strong> junge Gebrauchte für den<br />
Verkauf, zum Beispiel durch den Einbau von Zubehör, auf Vordermann<br />
gebracht <strong>und</strong> letzte Spuren des Transports beseitigt. Um das Handling,<br />
die Lagerung <strong>und</strong> die technische Bearbeitung der Fahrzeuge kümmern<br />
sich im Hafen Kelheim heute 185 Mitarbeiter der BLG.<br />
Die Zeichen stehen weiter auf Wachstum, bekräftigt Automobillogistiker<br />
Frank Sturm: „Momentan haben wir in der Automobilkonjunktur überall<br />
herbstlichen Nebel, aber darüber scheint die Sonne. Es ist nur eine Frage<br />
der Zeit, bis die Sonne die Kraft hat, den Nebel aufzulösen. Und was das<br />
Terminal Kelheim angeht: Hier, an der Donau, sind wir an einem strategisch<br />
wichtigen Knotenpunkt mit Verbindungen zu hochinteressanten<br />
Produktions- <strong>und</strong> Konsumentenmärkten. Jedes Mal, wenn ich nach Kelheim<br />
komme, hat sich hier etwas Neues getan.“ ■ Hans Pöllmann<br />
8|<strong>2008</strong><br />
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