8 | 2008 - Schiffahrt und Technik
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HAFEN TRANSPORT INTERMODAL<br />
Kalmar-Reachstacker bewegen bis zu 24.000 t pro Tag<br />
Die Brammenzange ist in der Lage heiße Brammen aufzunehmen, sie kann gegen Magnete ausgetauscht werden. | Bilder: Kalmar<br />
Vier Riesen auf dem<br />
Brammenplatz<br />
Alles ist riesig. Das Stahlwerk, die Lagerplätze, die Brammen <strong>und</strong> die Umschlagstechnik.<br />
Eisenbahn <strong>und</strong> Häfen GmbH - dahinter verbirgt sich ei eein n 11.200 200<br />
Mitarbeiter beschäftigender Hafen- <strong>und</strong> Bahn-Logistikdienstleister in Duisburg. Das 1949 gegründete Unternehmen<br />
ist eine h<strong>und</strong>ertprozentige Tochter von ThyssenKrupp Steel <strong>und</strong> verantwortet die Beschaffungs- <strong>und</strong><br />
Versandlogistik für mehrere Stahlerzeuger im westlichen Ruhrgebiet.<br />
Auf knapp 500 km Gleisnetz verkehren 100 Lokomotiven <strong>und</strong><br />
knapp 2.000 eigene Eisenbahnwaggons. Als Betreiber der<br />
beiden am Rhein gelegenen Häfen Schwelgern <strong>und</strong> Walsum-<br />
Süd erfüllt Eisenbahn <strong>und</strong> Häfen die Aufgabe, mit bedarfsgerechten<br />
Leistungsangeboten eine wettbewerbsfähige <strong>und</strong> wirtschaftliche<br />
Hafenlogistik zu erbringen. Das war <strong>und</strong> ist das Rückgrat der Dienstleistungen,<br />
doch das Portfolio wächst.<br />
ThyssenKrupp Steel schrieb das Handling von 25,5 cm hohen, 12 m langen<br />
<strong>und</strong> bis zu 40 t schweren Brammen in den Lagern Beeckerwerth <strong>und</strong><br />
Walsum neu aus <strong>und</strong> vergab die Bewirtschaftung der Lagen an Eisenbahn<br />
<strong>und</strong> Häfen GmbH. Zum Einsatz kommen erstmals drei Reachstacker<br />
von Kalmar mit hydraulischer Brammenzange bzw. Magnetanlage.<br />
Die Traglast beträgt in der ersten Reihe 48 t, in der zweiten Reihe 41 t.<br />
Die Brammenzange handelt die bis zu 800°C heißen Brammen, die Magnete<br />
eignen sich für erkaltetes Material.<br />
Zusätzlich wurde ein 52 t Frontstapler beschafft. „Besonderheit ist“, so<br />
Senior Port Manager Burkhard Decker, „dass wir die Anbaugeräte untereinander<br />
beliebig tauschen können. Alle Maschinen verfügen über die<br />
erforderliche Hydraulik“. Man entschloss sich zu den Reachstackern, weil<br />
diese im Gegensatz zu Frontstaplern den unschätzbaren Vorteil bieten,<br />
Brammen aus der zweiten Reihe, also auf hintereinander liegenden Stapeln<br />
abnehmen zu können <strong>und</strong> durch den Drehkranz des Tool Carriers<br />
auch schräg an den Brammenstapel heranfahren zu können. So wird<br />
die Platzbewirtschaftung deutlich einfacher <strong>und</strong> wirtschaftlicher. Bisher<br />
mussten große Frontstapler den vordersten Stapel komplett umstapeln,<br />
bevor sie an den dahinter liegenden herankamen. Diese aufwändigen<br />
Arbeiten entfallen nun Dank der Kinematik der Kalmar Reachstacker.<br />
Für Kalmar sprachen das umfassende Maschinenkonzept <strong>und</strong> die<br />
sehr kurze Lieferzeit von nur vier Monaten. Besonders die Qualität<br />
der Projektberatung <strong>und</strong> die Erfahrungen von Referenzk<strong>und</strong>en in<br />
Schweden brachten das erforderliche Vertrauen für die große Investition<br />
in die noch unbekannte <strong>Technik</strong>. Und die Anforderungen<br />
sind hoch, steigen zudem weiter. Denn das neue ThyssenKrupp<br />
Stahlwerk in Brasilien wird ab Ende 2009 erhebliche Mengen nach<br />
Duisburg zur Weiterverarbeitung liefern. Ab 2010 müssen die vier<br />
Kalmar-Großgeräte, die noch um ein weiteres ergänzt werden sollen,<br />
täglich r<strong>und</strong> 20.000 bis 24.000 t Material umschlagen - jahrein,<br />
jahraus, bei jedem Wetter <strong>und</strong> r<strong>und</strong> um die Uhr.<br />
„Bei solchen Anforderungen unseres K<strong>und</strong>en müssen wir uns auf<br />
die <strong>Technik</strong> perfekt verlassen können“, erklärt Decker. „Wir verfügen<br />
insgesamt über eine Workforce von r<strong>und</strong> 18 Mitarbeitern, der<br />
Service wird an Kalmar im Rahmen eines Wartungsvertrages vergeben“.<br />
Bis zu 3.000 St<strong>und</strong>en werden die Maschinen jährlich leisten<br />
müssen. ■ Dü<br />
82 | 8|<strong>2008</strong>