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Schmerz Therapie Deutsche Gesellschaft für Schmerztherapie eV

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Oettinger Verlag, Sven Nordquist<br />

2<br />

Editorial<br />

Advent, Advent ...<br />

Liebe Kolleginnen und Kollegen,<br />

gerne würde ich mit Ihnen vorweihnachtliche<br />

Freude und Zuversicht<br />

teilen. Aber es brennt in<br />

Deutschland – nicht nur die Kerzen<br />

auf den Adventskränzen und den<br />

Weihnachtsbäumen in den Vorgärten<br />

– es brennt in der <strong>Schmerz</strong>therapie,<br />

es brennt in dem gesamten<br />

Gesundheitssystem.<br />

EBM 2000plus – das Aus <strong>für</strong><br />

engagierte <strong>Schmerz</strong>therapeuten<br />

Das von unserer <strong>Gesellschaft</strong> be<strong>für</strong>chtete und<br />

vorhergesagte Desaster ist tatsächlich eingetreten.<br />

Auch wenn zahlreiche Kassenärztliche<br />

Vereinigungen nach fünf Jahren Vorbereitungszeit<br />

auf den EBM 2000plus noch nicht<br />

einmal in der Lage sind, fünf Monate nach Abschluss<br />

des ersten Quartals unter EBM-<br />

2000plus-Bedingungungen eine endgültige<br />

Dieses Jahr keine Gaben unter dem Christbaum?<br />

Quar talsabrechnung<br />

vorzulegen,<br />

zeichnet sich deutlich<br />

ab, dass zahlreiche<strong>Schmerz</strong>therapeuten<br />

unter den<br />

neuen Bedingungen<br />

auf der Strecke<br />

bleiben.<br />

In der ganzen<br />

Gerhard Müller-<br />

Schwefe, Göppingen<br />

Republik entlassen <strong>Schmerz</strong>therapeuten Mitarbeiter<br />

und reduzieren oder beenden ihre<br />

schmerztherapeutische Tätigkeit. Innerhalb<br />

eines Quartals hat die <strong>Schmerz</strong>therapie sie in<br />

den Ruin getrieben.<br />

KBV steht im Wort<br />

Jetzt muss sich zeigen, ob die mehrfach öffentlich<br />

gegebenen Zusagen des KBV-Vorstandes,<br />

insbesondere von Herrn Dr. Andreas Köhler<br />

und Herrn Ulrich<br />

Weigeldt, ernst<br />

gemeint waren,<br />

umgehend und rückwirkend bei Verlusten ausgleichend<br />

einzugreifen. In einem Brief an den<br />

KBV-Vorstand wie auch an Herrn Staatssekretär<br />

Dr. Theo Schröder habe ich dies unmittelbar<br />

nach Vorliegen der ersten Abrechnungsergebnisse<br />

von <strong>Schmerz</strong>therapeuten eingefordert.<br />

Obwohl auf Befragen alle Kassenärztlichen<br />

Vereinigungen konstatieren, die<br />

<strong>Schmerz</strong>therapeuten seien die Gewinner des<br />

EBM, sieht die bittere Realität völlig anders<br />

aus.<br />

Uneinheitliches Bild<br />

Ausschließlich oder überwiegend schmerztherapeutisch<br />

tätige Ärzte, insbesondere wenn sie<br />

als Fachärzte <strong>für</strong> Anästhesie, Neurologie oder<br />

Orthopädie niedergelassen sind, gehören zu<br />

den absoluten Verlierern.<br />

Allgemeinärzte, denen zahlreiche Untersuchungen<br />

und Gesprächsziffern offen stehen,<br />

die Fachärzten verwehrt sind, scheinen<br />

hier deutlich besser abgeschnitten zu haben.<br />

So scheint es hier nicht nur Praxen zu geben,<br />

bei denen keine Veränderungen aufgetreten<br />

sind, sondern auch Gewinner.<br />

Dass dies häufig um den Preis einer<br />

extremen Fallausweitung geschieht, bei<br />

dem nach übereinstimmender Ansicht der<br />

schmerztherapeutischen Fachgesellschaften<br />

keine qualitativ hochwertige <strong>Schmerz</strong>therapie<br />

mehr durchzuführen ist, wird von zahlreichen<br />

Kassenärztlichen Vereinigungen und Kassen<br />

ignoriert - im Gegenteil, Kassen sehen sich<br />

darin bestätigt, dass <strong>Schmerz</strong>therapie keine<br />

teuer zu vergütende, hochwertige Leistung<br />

sein kann, wenn allerorts mit Sonderermächtigungen<br />

600 oder gar 700 <strong>Schmerz</strong>patienten,<br />

eventuell sogar zusätzlich zu anderen fachgebietsspezifischen<br />

Patienten, betreut und abgerechnet<br />

werden.<br />

Solidarität tut Not<br />

Auf die Bitte des Vorstandes der <strong>Deutsche</strong>n<br />

<strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Schmerz</strong>therapie e. V., vorliegende<br />

Quartalsabrechnungen und auch darin<br />

enthaltene Besonderheiten durch regionale<br />

Übergangsregelungen unserer Geschäftsstelle<br />

mitzuteilen, hatten bis Ende November<br />

insgesamt 41 Kollegen aus ganz Deutschland<br />

reagiert, davon zwölf Leiter regionaler<br />

<strong>Schmerz</strong>zentren DGS. Diesen Kollegen danke<br />

ich besonders <strong>für</strong> ihre Solidarität. Die anderen<br />

bitte ich, uns Daten als Grundlage<br />

kommender Verhandlungen an die Hand zu<br />

geben.<br />

Die Ursachen hier<strong>für</strong> können vielfältig<br />

sein: Entweder lagen den Kollegen noch keine<br />

Zahlen vor oder es ging tatsächlich zahlreichen<br />

Kollegen besser, diese scheuen sich<br />

SCHMERZTHERAPIE Nr. 4/2005 (21. Jg.)

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