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1 Jahresbericht 2011 Vorwort Schweizerischer Baumeisterverband

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8 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> Bauwirtschaftsjahr <strong>2011</strong> <strong>Schweizerischer</strong> <strong>Baumeisterverband</strong><br />

Hart an der<br />

20-Milliarden-Grenze<br />

Die nominellen Umsätze im Schweizer<br />

Bauhauptgewerbe sind <strong>2011</strong> gegenüber<br />

dem Vorjahr um 5,4 % gestiegen und<br />

haben mit 19,7 Mrd. Franken die 20-Milliarden-Grenze<br />

nur knapp verpasst. Dynamisch<br />

haben sich einmal mehr der<br />

Tiefbau (+9,5 %) und der Wohnungsbau<br />

(+7,8 %) entwickelt. Der Wirtschaftsbau<br />

ist hingegen um 9 % eingebrochen.<br />

Die Schweizer Wirtschaft konnte sich<br />

<strong>2011</strong> in einem schwierigen weltwirtschaftlichen<br />

Umfeld gut behaupten: Das<br />

BIP ist gemäss Schätzung des Staatsekretariats<br />

für Wirtschaft (Seco) um 1,9 % gewachsen.<br />

Die Arbeitslosenquote belief<br />

sich im Jahresdurchschnitt auf 3,1 %, die<br />

Zinsen sind tief und die Bundesrechnung<br />

schloss mit einer schwarzen Null ab. Von<br />

diesem stabilen Umfeld profitiert auch<br />

die Bauwirtschaft, allen voran der Wohnungsbau<br />

und der Tiefbau.<br />

Gewisse Sorgen bereiten die steigenden<br />

Immobilienpreise. Der Blasenindex der<br />

UBS stieg <strong>2011</strong> stetig an und nähert sich<br />

einem risikobehafteten Niveau. Während<br />

gerade ländliche Regionen kaum<br />

gefährdet sind, scheinen die Immobilien<br />

in der Genferseeregion, im Grossraum<br />

Zürich, in Teilen der Innerschweiz sowie<br />

einigen Tourismusdestinationen überbewertet.<br />

Wohnungsbau und Tiefbau im Hoch<br />

Der subjektive Eindruck, den die vielen<br />

Baukräne hinterlassen, täuscht nicht:<br />

Dank rekordtiefer Zinsen, steigender Einkommen<br />

und der steten Zuwanderung<br />

läuft die Wohnungsproduktion auf Hochtouren.<br />

Im Bauhauptgewerbe überstiegen<br />

die Wohnbauumsätze erstmals die<br />

6-Milliarden-Marke; das Plus gegenüber<br />

2010 beträgt 7,8 %. Die rekordhohe Zahl<br />

von knapp 68’000 im Bau befindlichen<br />

Wohneinheiten im vierten Quartal <strong>2011</strong><br />

wird auch 2012 für viel Arbeit sorgen.<br />

Auch der Tiefbau wartet mit einem starken<br />

Plus von 9,5 % auf. Die Auftragseingänge<br />

(+8,3 %) sowie die hohen Arbeitsvorräte<br />

am Jahresende (+7,8 % auf<br />

knapp 6,6 Mrd.) lassen auch für 2012<br />

gute Zahlen erwarten, wenngleich die<br />

Entwicklung kaum mehr so stürmisch<br />

sein wird wie <strong>2011</strong>. Langfristig dürfte<br />

der grosse Investitions- und Unterhaltsbedarf<br />

aufgrund bereits heute bestehender<br />

Kapazitätsengpässe im Strassen-<br />

und Schienenverkehr für eine gute<br />

Auftragslage sorgen. Allerdings gibt es<br />

einen Wermutstropfen: Laut einer Studie<br />

im Auftrag des Fachverbands Infra<br />

werden die Investitionen im Untertagbau<br />

insbesondere ab 2016 – nach Abschluss<br />

des Gotthardbasistunnels – deutlich<br />

abnehmen.<br />

Wirtschaftsbau im Tief<br />

Das dritte Jahr hintereinander muss der<br />

Wirtschaftsbau einen Umsatzrückgang<br />

hinnehmen. Mit 9 % ist dieser gar noch<br />

grösser als letztes Jahr (– 6,2 %). Der star-<br />

ke Franken und die Stagnation der Gesamtwirtschaft<br />

lassen auch für 2012<br />

nicht allzu viel Optimismus aufkommen.<br />

Immerhin haben sich die Auftragseingänge<br />

stabilisiert, was auf eine gewisse<br />

Bodenbildung hindeutet.<br />

Personalrückgang<br />

Erstmals seit Jahren nahm die Zahl der<br />

Vollzeitbeschäftigten im Bauhauptgewerbe<br />

im Vergleich zum Vorjahr – trotz<br />

wachsenden Umsätzen – um etwas über<br />

3 % auf zirka 82’500 ab (Stand: Ende<br />

September <strong>2011</strong>). Einerseits spiegelt<br />

sich darin ein langfristiger, struktureller<br />

Wandel: Durch den zunehmenden<br />

Einsatz von Maschinen und durch vermehrte<br />

Vorfertigung kann pro Beschäftigten<br />

mehr produziert werden; teilweise<br />

verlagert sich die Beschäftigung<br />

auch in vorgelagerte Sektoren. Andererseits<br />

haben die Baufirmen bei der<br />

Rekrutierung oft Mühe. Engpässe gibt<br />

es vor allem beim Kaderpersonal wie<br />

Bauführern und Polieren, aber auch<br />

qualifizierte Fachleute sind gesucht.<br />

Zudem sind geeignete Lernende,<br />

hauptsächlich in urbanen Gebieten, nur<br />

schwer zu finden. Gesamtschweizerisch<br />

nahm ihre Zahl gegenüber dem Vorjahr<br />

um knapp 6 % ab. Einen gewissen Einfluss<br />

dürfte dabei auch haben, dass die<br />

Baufirmen ihre Lernenden immer sorgfältiger<br />

aussuchen; die Zahl der Lehrabbrüche<br />

sinkt. Die Arbeitslosigkeit im

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