1 Jahresbericht 2011 Vorwort Schweizerischer Baumeisterverband
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6 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> Hauptthemenfelder <strong>2011</strong> <strong>Schweizerischer</strong> <strong>Baumeisterverband</strong><br />
Einsatz für Mehrwert<br />
Nach wie vor herrscht im Bauhauptgewerbe<br />
härtester Wettbewerb, Volumen<br />
allein schafft bekanntlich noch keine<br />
befriedigende betriebliche Situation.<br />
Preise, die trotz ausgezeichneter Nachfrage<br />
nach Bauleistungen weiterhin im<br />
Keller verharren, tendenziell eine steigende<br />
Zahl von Mitbewerbern, die dafür<br />
sorgt, dass das Preisniveau sich<br />
nicht erholt: Umstände mithin, die auch<br />
im vergangenen Jahr das erfolgreiche<br />
Führen einer Bauunternehmung jeden<br />
Tag zu einer abenteuerlichen Herausforderung<br />
machten.<br />
In diesem Rahmen sieht es die Geschäftsstelle<br />
des SBV als ihre Aufgabe,<br />
den Betrieben mit konkreten Dienstleistungen<br />
fachliche Unterstützung im<br />
Einzelfall zu bieten und daneben Anstrengungen<br />
zu unternehmen, die allgemeinen<br />
Bedingungen für die Betriebsführung<br />
in die richtige Richtung<br />
zu verbessern.<br />
Arbeitgeberpolitik<br />
Im Berichtsjahr stellten die Verhandlungen<br />
über einen neuen LMV 12 /15 eine<br />
wichtige Aktivität dar. Der SBV setzte<br />
alles daran, mit frühem Verhandlungsbeginn<br />
und effizienten Verhandlungsstrukturen<br />
gute Voraussetzungen für<br />
erfolgreiche Verhandlungen zu schaffen.<br />
Die Verhandlungsrealität holte den SBV<br />
allerdings zurück auf den Boden der Realität:<br />
Auch Unia und Syna hatten ihre<br />
eigenen Vorstellungen über den Verhandlungsablauf.<br />
Im Verlauf des ersten<br />
Halbjahres <strong>2011</strong> zeigte sich dann auch,<br />
dass die Philosophien über sozialpart-<br />
nerschaftliches Verhalten sehr unterschiedlich<br />
sind. Dies führte dazu, dass<br />
schnelle Fortschritte in den Verhandlungen<br />
ausblieben und wesentliche Verhandlungspunkte<br />
während langer Zeit<br />
nicht angesprochen, geschweige denn<br />
ausdiskutiert werden konnten. Angesichts<br />
solcher Herausforderung verlangte<br />
der SBV bereits im Sommer die Verlängerung<br />
des bestehenden guten LMV<br />
08: Damit wäre es ein Leichtes gewesen,<br />
den vertragslosen Zustand zu vermeiden<br />
und unerwünschtes Lohndumping<br />
wirksam zu bekämpfen. Das sahen die<br />
Gewerkschaften anders.<br />
Der Tiefpunkt fand am 25. November<br />
<strong>2011</strong>, vor allem in den beiden städtischen<br />
Agglomerationen Zürich und Genf, statt.<br />
Trotz herrschender absoluter Friedenspflicht<br />
nach LMV organisierte vor allem<br />
die Unia Baustellenblockaden, um einen<br />
Streikmarsch zum Hauptsitz des SBV an<br />
der Weinbergstrasse in Zürich durchzuführen.<br />
Im Rahmen dieses Protestmarsches<br />
wurden praktisch keine Bauarbeiter<br />
gesichtet – offenbar konnten solche<br />
kaum zur Teilnahme motiviert werden.<br />
Allerdings erschreckte die auf Baustellen<br />
angetroffene Gewaltbereitschaft der anwesenden<br />
Funktionäre. Dies erforderte<br />
ein Nachdenken über den Sinn der Sozialpartnerschaft.<br />
Höhepunkt in diesem Zusammenhang<br />
war die vom SBV vor Weihnachten durchgeführte<br />
Unterschriftensammlung. Diese<br />
war ein voller Erfolg: 24’000 Bauarbeiter<br />
gaben mit ihrer Unterschrift dem Willen<br />
Ausdruck, der bestehende LMV sei zur<br />
Vermeidung des vertragslosen Zustandes<br />
zu verlängern. Diese 24’000 Unterzeich-<br />
ner stellen mehr als die Hälfte der vor<br />
Weihnachten auf Baustellen noch anwesenden<br />
Bauarbeiter dar, dennoch kommt<br />
ihnen gemäss geltendem Recht für die<br />
nötigen Quoren einer Allgemeinverbindlicherklärung<br />
keine Bedeutung zu. Dies<br />
versucht der SBV mittels eingereichter<br />
parlamentarischer Initiative zu ändern.<br />
Normen und Technik<br />
Im Bereich der Kommission Dokumentationen,<br />
Ausschreibungen, Normen (DAN-<br />
KO) bewährten sich im praktischen Alltag<br />
die neuen, schlankeren Strukturen.<br />
Inhaltlich bildete die systematische Instruktion<br />
von SBV-Vertretern in technischen<br />
und juristischen Normenkommissionen<br />
einen Schwerpunkt. Es ist in vielen<br />
Normierungsbereichen für unsere Unternehmungen<br />
entscheidend, in welche<br />
Richtung sich Normen weiterentwickeln.<br />
Dabei wird festgestellt, dass Planer und<br />
Bauherren häufig dazu neigen, vom Unternehmer<br />
zusätzliche Pflichten / Aufgabenerfüllungen<br />
zu verlangen. Das darf<br />
nicht zu Gewichtsverschiebungen in<br />
Werkverträgen führen, ebenso sehr ist<br />
darauf zu achten, dass neue Verantwortungen<br />
und Auflagen, die der Unternehmer<br />
zu erfüllen hat, einer entsprechenden<br />
Vergütung unterliegen.<br />
Berufsbildung<br />
Neben formellen Anpassungen der Bildungsverordnungen<br />
auf den verschiedenen<br />
Stufen geht es dem SBV in der Berufsbildung<br />
darum, genug für den Erhalt<br />
des beruflichen Knowhows und vor allem<br />
das Richtige zur Erhaltung des nötigen<br />
Fachwissens im Bauhauptgewerbe