Ausgabe Juli 2012 [pdf] - UKSH Universitätsklinikum Schleswig-Holstein
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Medizin und Wissenschaft<br />
High-End-Technik<br />
zur Entfernung von Speichelsteinen<br />
Ebenso wie in der Niere und in der Galle können sich auch in den Speicheldrüsen Steine<br />
bilden. Sie machen erst Beschwerden, wenn sie den Ausführungsgang einer Drüse verlegen<br />
und müssen dann entfernt werden. In der Klinik für Kiefer- und Gesichtschirurgie am Campus<br />
Lübeck geschieht das mit einer minimal-invasiven High-End-Technik.<br />
„Seit einigen Jahren setzen wir für<br />
die Diagnostik von Speichelsteinen<br />
eine Kombination aus einer Ultraschalluntersuchung<br />
und einer 3-D<br />
Digital-Volumen-Tomographie<br />
ein. Es ist eines der modernsten<br />
Geräte, die es zurzeit auf dem Markt<br />
gibt. Der Tomograph liefert – mit<br />
geringer Strahlenbelastung – dreidimensionale<br />
Bilder, auf denen die<br />
Steine besonders gut sichtbar sind.<br />
Darüber hinaus ermöglicht er hochpräzise<br />
endoskopische Eingriffe“,<br />
erläutert Privatdozent Dr. Dr. Samer<br />
Hakim die neue Technik. Die Spiegelung<br />
der Speicheldrüsengänge<br />
(Sialendoskopie), die zunächst der<br />
Diagnostik dient, kann bei Bedarf<br />
auch in einen therapeutischen Eingriff<br />
umgewandelt werden.<br />
Speichelsteine bilden sich meistens<br />
durch Entzündungen in den<br />
Speicheldrüsen, durch die Verlangsamung<br />
des Speichelflusses und –<br />
vorwiegend bei älteren Menschen –<br />
durch zu wenig Flüssigkeitszufuhr.<br />
Ihre Größe kann einen Durchmesser<br />
von wenigen Millimeter bis hin<br />
zu mehreren Zentimetern erreichen.<br />
Wenn sie den Ausführungsgang<br />
einer Drüse, der in der Mundhöhle<br />
endet, verstopfen, kommt<br />
es zum Rückstau von Speichel und<br />
zum schmerzhaften Anschwellen<br />
der Drüse insbesondere während<br />
der Nahrungsaufnahme.<br />
Es besteht die Gefahr einer Vereiterung<br />
oder einer Abszessbildung im<br />
Bereich der betroffenen Drüse bzw.<br />
einer Ausbreitung der Entzündung<br />
in die Halsweichteile. Eine stationäre<br />
Behandlung in diesem Fall ist<br />
unumgänglich.<br />
„Da die Speichelsteine oftmals<br />
nicht entfernt werden konnten und<br />
die Drüse deswegen rezidivierende<br />
Entzündungen zeigte, wurde bis<br />
vor einigen Jahren solchen Fällen<br />
durch einen Schnitt am Hals die<br />
betroffene Speicheldrüse komplett<br />
entfernt“, sagt Dr. Hakim und<br />
ergänzt: „Durch sehr feine Endos-<br />
Mit dem neuen Tomografen kann Dr. Dr. Samer Hakim Speichelsteine dreidimensional sichtbar machen.<br />
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