Ausgabe Juli 2012 [pdf] - UKSH Universitätsklinikum Schleswig-Holstein
Ausgabe Juli 2012 [pdf] - UKSH Universitätsklinikum Schleswig-Holstein
Ausgabe Juli 2012 [pdf] - UKSH Universitätsklinikum Schleswig-Holstein
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Medizin und Wissenschaft<br />
<strong>UKSH</strong> startet Präventionskampagne<br />
gegen Mundkrebs<br />
Mundkrebs ist die fünfthäufigste Krebserkrankung bei Männern. Wird die Krankheit spät<br />
erkannt, ist sie lebensbedrohlich. Dabei lässt sich der Tumor in der Regel gut behandeln,<br />
wenn die Anzeichen früh erkannt werden. Das <strong>UKSH</strong> beteiligt sich nun an einer Aufklärungskampagne,<br />
die Leben retten kann.<br />
PD Dr. Katrin Hertrampf<br />
„Bereits jeden zweiten Tag wird<br />
die Diagnose Mundkrebs in den<br />
entsprechenden Fachkliniken in<br />
<strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> gestellt. Viel<br />
zu oft wird die Krankheit aber erst<br />
in einem späten Stadium erkannt“,<br />
sagt PD Dr. Katrin Hertrampf,<br />
Wissenschaftlerin und Zahnärztin<br />
an der Klinik für Mund-, Kiefer-<br />
und Gesichtschirurgie am Campus<br />
Kiel. Die Folge sei, dass rund die<br />
Hälfte der Betroffenen kaum länger<br />
als fünf Jahre überlebe. „Die frü-<br />
he Erkennung und Diagnose von<br />
Mundkrebs ist lebensnotwendig“,<br />
so Dr. Hertrampf. „Sie bedeutet<br />
eine deutlich verbesserte Heilungschance.“<br />
„Die operative Therapie von Mundkrebs<br />
ist für die Betroffenen besonders<br />
belastend, je später der Tumor<br />
entdeckt wird“, sagt Professor Jörg<br />
Wiltfang, Direktor der Klinik für<br />
Mund- Kiefer- und Gesichtschirurgie.<br />
„Die Tumore liegen im<br />
sensiblen Bereich in der Mundhöhle<br />
und die Entfernung kann zu funktionellen<br />
und ästhetischen Einbußen<br />
führen. Das bedeutet eine<br />
erschwerte Kommunikation und<br />
Ernährung. Aber auch im sozialen<br />
Umfeld können dadurch Probleme<br />
entstehen. Die Früherkennung ist<br />
deshalb nicht nur entscheidend für<br />
die Lebenserwartung sondern auch<br />
wichtig für die Lebensqualität der<br />
Patientinnen und Patienten.“<br />
Ein unscheinbarer weißer Fleck<br />
in der Mundhöhle ist Vorbote der<br />
Krankheit. Zur Vorbeugung und<br />
frühen Diagnose bedarf es einer<br />
regelmäßigen Untersuchung der<br />
Mundschleimhäute. Dr. Hertrampf:<br />
„Die Untersuchung erfolgt kurz<br />
und schmerzlos beim Zahnarzttermin.<br />
Im Vorfeld sind die zahnärztlichen<br />
Kolleginnen und Kollegen<br />
für dieses Thema über verschiedene<br />
Fortbildungsmöglichkeiten sensibilisiert<br />
worden. Jetzt soll die Bevölkerung<br />
über Früherkennung und<br />
Risikofaktoren informiert werden.<br />
So hoffen wir, die Anzahl an Mundkrebserkrankungen<br />
zu reduzieren<br />
und die Überlebenschance deutlich<br />
zu erhöhen.“<br />
Für dieses Ziel hat Dr. Hertrampf<br />
die Kampagne „Gemeinsam gegen<br />
Mundkrebs in <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong>“<br />
ins Leben gerufen. Dazu fand die<br />
Wissenschaftlerin starke Partner:<br />
Nicht nur das <strong>UKSH</strong> und die<br />
Christian-Albrechts-Universität zu<br />
Kiel (CAU) sondern auch das Gesundheitsministerium<br />
<strong>Schleswig</strong>-<br />
<strong>Holstein</strong> und die Zahnärztekammer<br />
<strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> unterstützen<br />
die Aufklärungskampagne. Um die<br />
Wirksamkeit dieser Strategie zu beweisen,<br />
begleitet Dr. Hertrampf die<br />
Kampagne mit einer wissenschaftlichen<br />
Studie.<br />
Der Startschuss für das Projekt<br />
fiel im Frühjahr auf einer Informationsveranstaltung<br />
im Kie-<br />
23