Ausgabe Juli 2012 [pdf] - UKSH Universitätsklinikum Schleswig-Holstein
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Medizin und Wissenschaft<br />
Ärzte testen neue technische Verfahren<br />
bei Darmkrebsoperationen<br />
Das <strong>UKSH</strong> bietet seinen Patienten Spitzenmedizin mit modernsten technischen Methoden.<br />
Bevor sie klinisch zum Einsatz kommen, werden die neuen Verfahren und Geräte von den<br />
Ärzten genauestens getestet. Auch in der Klinik für Allgemeine Chirurgie am Campus Lübeck<br />
gibt es eine AG Medizintechnik.<br />
Privatdozent Dr. Markus Kleemann<br />
„Wir sind zurzeit u.a. mit experimentellen<br />
Untersuchungen zur<br />
Darstellung der Gewebedurchblutung<br />
(intraoperative Perfusionsdarstellung)<br />
bei minimal-invasiven<br />
Eingriffen und mit einem neuen<br />
minimal-invasiven Bildgebungsverfahren<br />
bei Dick- und Enddarmkrebs<br />
beschäftigt“, erläutert Privatdozent<br />
Dr. Markus Kleemann, Leiter der Arbeitsgruppe.<br />
Die bildliche Darstellung<br />
der Gewebedurchblutung ist<br />
wichtig z.B. bei Darmoperationen,<br />
wenn ein Stück des Darms entfernt<br />
werden muss. Hier kommt es darauf<br />
an, die beiden Darmenden nach der<br />
Resektion so wieder zu verbinden,<br />
dass die Durchblutung des Gewebes<br />
nicht beeinträchtigt ist. Dr. Hamed<br />
Esnaashari und seine Kollegen testen<br />
hier unter Studienbedingungen eine<br />
neue Kameraoptik der Firma Olympus,<br />
mit deren Hilfe ein in die Vene<br />
injizierter Farbstoff während der<br />
Operation sofort am Darm sichtbar<br />
gemacht werden kann. „Dieses Verfahren<br />
bietet zusätzliche Sicherheit<br />
bei minimal-invasiven Eingriffen.<br />
Es ermöglicht eine unabhängige<br />
Durchblutungskontrolle, sobald die<br />
Naht beendet ist“, schildert Dr. Kleemann<br />
den Vorteil dieser Technik.<br />
Auch Tumoren können mit dem<br />
neuen Gerät während einer OP<br />
lokalisiert werden. Das <strong>UKSH</strong> ist<br />
eine der ersten Kliniken in Deutschland,<br />
die die neue Technik testen.<br />
Dr. Esnaashari ist für seine experimentellen<br />
Untersuchungen auf<br />
diesem Gebiet bereits ausgezeichnet<br />
worden.<br />
Eine weitere Untersuchung betrifft<br />
die konfokale Endomikroskopie bei<br />
Dick- und Enddarmkrebs. Die Firma<br />
KarlStorz GmbH hat ein Gerät ent-<br />
wickelt, mit dem bei der Entfernung<br />
von Dick- und Enddarmtumoren<br />
genau getestet werden kann, ob der<br />
Schnitt im gesunden Gewebe erfolgt<br />
ist und das Tumorgewebe somit<br />
komplett entfernt werden konnte.<br />
In Zukunft sollen mit der neuen<br />
Technik Aussagen im Mikrometerbereich<br />
gemacht werden, die als<br />
Ergänzung zum Schnellschnitt noch<br />
größere Sicherheit bei der Diagnostik<br />
bieten. „Dieses Verfahren testen<br />
wir an Präparaten in Zusammenarbeit<br />
mit Dr. Maximilian Gebhardt,<br />
Institut für Pathologie (Direktion:<br />
Prof. Dr. Alfred C. Feller)“, erläutert<br />
Dr. Markus Kleemann. Mit der neuen<br />
Technik könnte eine diagnostische<br />
Lücke geschlossen werden. Für<br />
den Patienten hätte dies relevante<br />
Konsequenzen, geht es doch darum,<br />
ob der Schließmuskel erhalten<br />
werden kann oder ein Stoma (künstlicher<br />
Darmausgang) gelegt werden<br />
muss.<br />
Marlis Müller-Frommeyer<br />
Weitere Informationen:<br />
Klinik für Allgemeine Chirurgie<br />
Campus Lübeck<br />
Tel.: 0451 500-2001<br />
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