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Ausgabe Juli 2012 [pdf] - UKSH Universitätsklinikum Schleswig-Holstein

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Pflege<br />

arbeiten mit einem ausgefeilten<br />

Konzept, um unsere Mitarbeiter<br />

dahingehend zu schulen.<br />

Meyer: Wir haben im Moment<br />

noch die Situation, dass viele Patienten<br />

sehr schnell von den Intensivstationen<br />

weiterverlegt werden<br />

müssen, weil dort Betten fehlen.<br />

Wir haben also sehr komplexe<br />

Patienten auf den Normalstationen<br />

und versorgen dort gleichzeitig<br />

auch viele Kurzzeitlieger. Die<br />

Fallzahlen sind hoch und es wird<br />

häufig gewechselt. Zusätzlich kommen<br />

dann noch die ambulanten,<br />

tagesklinischen Patienten auf diese<br />

Stationen. Unsere Mitarbeiter haben<br />

also täglich viele Aufgaben zu<br />

bewältigen und müssen dabei stets<br />

eine sichere Versorgung gewährleisten.<br />

Hier muss eine Entlastung<br />

geschaffen und für Veränderung<br />

gesorgt werden.<br />

Was wünschen Sie sich denn für die<br />

Pflege am <strong>UKSH</strong>, um diesen Zustand<br />

zu verändern und noch besser<br />

zu werden?<br />

Green: Finanzielle Mittel sind sicher<br />

wünschenswert, aber sie sind<br />

eher der kleinere Faktor in diesem<br />

Fall. Wir brauchen natürlich ausreichend<br />

viele Mitarbeiter und entsprechende<br />

Rahmenbedingungen,<br />

um gute Pflege gewährleisten zu<br />

können. Mitarbeiter prüfen heute<br />

sehr genau, was ihnen der Arbeitgeber<br />

für ihre persönliche Entwicklung<br />

bietet, z.B. im Hinblick<br />

auf das Pflegeverständnis oder<br />

individuelle Fort- und Weiterbildung<br />

an der <strong>UKSH</strong> Akademie. Wir<br />

versuchen, die Pflegekräfte dichter<br />

an den Patienten zu bringen und<br />

pflegefremde Tätigkeiten in andere<br />

Berufsgruppen auszulagern. Das<br />

sind Argumente, die die Fachkräfte<br />

motivieren, aus anderen Kliniken<br />

zu uns zu kommen.<br />

Meyer: Ein weiterer wichtiger<br />

Faktor ist ein gutes Ausfallmanagement.<br />

Wir haben ein zentrales<br />

Pflegecenter eingerichtet. Die Zielsetzung<br />

ist, unseren Mitarbeitern<br />

eine Kontinuität ihrer Dienstplanung<br />

auch dann zu gewährleisten,<br />

wenn Mitarbeiter auf den Stationen<br />

ausfallen. Es kommt von außen jemand,<br />

der dann hilft, so dass nicht<br />

ständig Dienste getauscht werden<br />

oder Mitarbeiter aus dem Frei in<br />

den Dienst kommen müssen. Das<br />

Pflegecenter hat dafür eine eigene<br />

Mitarbeitergruppe.<br />

Beim Boys‘ Day Ende April haben<br />

30 Jungen in Kiel und Lübeck die<br />

Möglichkeit genutzt, sich Pflege einmal<br />

aus nächster Nähe anzuschauen.<br />

Wie ist es insgesamt um den<br />

Nachwuchs in Ihrem Beruf bestellt?<br />

Wulf: Die Ausbildungsgänge für<br />

Krankenpflege adäquat zu besetzen,<br />

ist teilweise problematisch.<br />

Wir haben uns bewusst darauf<br />

eingestellt, junge Menschen<br />

möglichst früh über unseren Beruf<br />

und die Krankenpflege am <strong>UKSH</strong><br />

zu informieren – z.B. beim Boys‘<br />

Day, beim Sozialen Tag oder durch<br />

die Teilnahme an verschiedenen<br />

Messen und Veranstaltungen.<br />

Wir bieten viele Pflegepraktika<br />

für Schüler an und begleiten die<br />

Praktikanten dann auch sehr eng.<br />

Es ist das Problem der Zukunft,<br />

den entsprechenden Fachkräftebedarf<br />

selber ausbilden zu müssen,<br />

um ihn für das Unternehmen zu<br />

generieren. Im Moment bekommen<br />

wir noch genügend Bewerbungen.<br />

Die Prognosen für die Zukunft<br />

sehen allerdings nicht so positiv<br />

aus. Deswegen sind wir auf diesem<br />

Gebiet sehr aktiv.<br />

Meyer: Vor fünf bis zehn Jahren<br />

hatten wir dreimal so viele Bewerbungen<br />

wie Ausbildungsplätze.<br />

Das hat sich drastisch geändert. Die<br />

Ausbildungsplätze können noch<br />

besetzt werden, aber die Anzahl<br />

der Bewerbungen ist deutlich<br />

zurückgegangen. Das wird sich im<br />

Rahmen der demographischen Entwicklung<br />

noch weiter fortsetzen.<br />

Natürlich hat es auch damit zu tun,<br />

wie der Pflegeberuf in der Bevölkerung<br />

positioniert wird. Wir haben<br />

viele Maßnahmen ergriffen, um<br />

den Beruf transparenter zu machen<br />

und für die Pflege am <strong>UKSH</strong> zu<br />

werben. Dabei fahren wir zweigleisig:<br />

Wir schauen auch, wie wir neue<br />

Berufsbilder einrichten können.<br />

Wir bilden z.B. operationstechni-<br />

Christa Meyer, Vorstand für Krankenpflege und<br />

Patientenservice<br />

sche Assistenten aus und werden<br />

ab Herbst mit der Ausbildung von<br />

anästhesietechnischen Assistenten<br />

beginnen. Unser Angebot umfasst<br />

ein breites Spektrum von Ausbildungsberufen,<br />

denn nicht jeder<br />

möchte in die stationäre Pflege.<br />

Green: Ein wichtiges Stichwort<br />

in diesem Zusammenhang ist für<br />

uns auch die Akademisierung der<br />

Pflege. Wir möchten in Zukunft<br />

verstärkt auch Abiturienten anspre-<br />

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