„Muttergebundene Kälberaufzucht in der ökologischen - LandBau eV

Kapitel 2 Literatur
die meisten Studien entweder in Mutterkuhherden oder in Einzeltierhaltung durchgeführt
wurden, so dass selten Hinweise auf Verhaltensveränderungen gefunden werden konnten.
2.3.1.1 Milchgewinnung
2.3.1.1.1 Milchleistung
Krohn (2001) unterscheidet in einer Literaturrecherche zwischen Langzeitsäugen ohne
Melken (sechs bis zwölf Wochen), Langzeitsäugen und Kurzzeitsäugen (Kolostrumphase)
mit Melken. In Tab. 2 ist die prozentuale Milchleistungssteigerung vom Absetzen der Kälber
bis zum Ende der Laktation nach einer Langzeitsäugeperiode dargestellt.
Tab. 2:Prozentuale Milchleistungssteigerung durch das Saugen der Kälber im Vergleich zur
nur gemolkenen Kontrollgruppen
Anzahl Kälber/ Saugdauer Milchleistungs-
Autor Anzahl Kühe Kuh (Wochen) steigerung* (%)
PEEL 1979 100 3 1-4 15
EVERITT 1968
CHANDLER/ROBIN-
31 2-3 7 bzw. 10 19-33
SON 1974
EVERITT/PHILLIPS
42 2-3 7 bzw. 10 6-25
1971 21 3-4 8 12
KAISER 1975 76 3 6. - 12. 10-12
WALCH 1974 24 ? 14 14
CHESTNUTT 1988 ? 2 8-9 18-55
SMITH 1973 200 2-3 10-18 0
*vom Absetzen bis zum Trockenstellen
Quelle: KROHN 2001 und eigene Ergänzungen
Es wurde eine Milchmengensteigerung von bis zu 20% im Vergleich zu den Kontrollgruppen
festgestellt.
Langzeitsaugen in Verbindung mit Melken führt zwar zu einer Erhöhung der
Gesamtmilchmenge, aber nicht zu einer Erhöhung der ermelkbaren Milchmenge aufgrund
auftretender Milchejektionshemmungen und dem Milchverbrauch durch das Kalb (u.a. BAR-
PELED et al. 1995, KROHN 2001, MAGERISON 2002).
Tab. 3 zeigt eine Übersicht über die erzielten Milchleistungen beim Langzeitsäugen und
Kurzzeitsäugen mit Melken im Vergleich zu Kontrollgruppen ohne Saugen.
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