„Muttergebundene Kälberaufzucht in der ökologischen - LandBau eV

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Kapitel 2 Literatur einhunderttägigen Saugens zu unterschiedlichen Laktationszeitpunkten auf die Milchmenge und die Eutergesundheit. In der gesäugten Gruppe traten in 2,1 % der Viertel Mastitiden auf im Gegensatz zur gemolkenen Gruppe mit 29,2 % der Viertel. Auch vom Absetzen bis zum Trockenstellen erkrankten nur halb so viele Kühe aus der Sauggruppe an einer Euterentzündung. Beim Langzeitsäugen mit Melken stellten FULKERSON (1978) und THOMAS (1981 zit. n. KROHN 2001) keine Auswirkungen auf die Eutergesundheit fest, während KROHN (1990 zit. n. KROHN 2001) eine Tendenz zu weniger Mastitisfällen und zu weniger subklinischen Mastitiden feststellte. 19
Kapitel 2 Literatur Verminderte Zellzahlen bei Kühen, die ihre Kälber säugen, traten bei Untersuchungen von BODEN und LEAVER (1994), sowie MEINZER (1989) und MAGERISON (2002) auf. In der Studie von MEINZER (1989) mit sieben Kühen und zehn Kälbern stieg der Zellgehalt nach dem Entwöhnen der Kälber mit sechs Wochen im zweiten Durchgang um 77 % an (von ∅ 30.000 auf 133.00 Zellen/ml Milch). MAGERISON (2002) stellte innerhalb eines restriktiven Saugsystems verringerte Zellzahlen gegenüber der Kontrollgruppe fest (95.000 vs. 106.000 Zellen/ml Milch). Kurzzeitsäugen (drei bis fünf Tage) mit Melken hat keinen Effekt auf die Milchleistung, aber es wurde eine tendenziell bessere Eutergesundheit festgestellt. KROHN (1990 zit. n. KROHN 2001) konnte feststellen, dass nach einer fünftägigen Säugephase im ersten Laktationsmonat nur 11 % der Euterviertel erkrankten im Gegensatz zu 28 % der Viertel in der Kontrollgruppe. Auch UGARTE und PRESTON (1972) untersuchten 72 Kühe, die entweder zweimal täglich gemolken oder zweimal täglich gemolken und restriktiv besaugt wurden und stellten fest, dass in der Gruppe mit den Saugkälbern von sechsunddreißig Kühen 3,4 % der Viertel an klinischer und 12,5 % der Viertel an subklinischer Mastitis erkrankten im Gegensatz zu 12,5 % und 36 % in der nur gemolkenen Gruppe. Die positiven Auswirkungen des Besaugens auf die Eutergesundheit werden auf die Erhöhung der Entleerungsfrequenz und der effizienteren Entleerung des Euters durch das Kalb zurückgeführt, denn so bleibt keine Milch im Euter zurück, die Nahrungsgrundlage für Bakterien ist, welche Euterentzündungen hervorrufen können (u.a. FULKERSON 1978, KROHN et al. 1990 zit. n. KROHN 2001, MAGERISON 2002). HAMANN (1990) untersuchte an sieben Färsen die Änderungen der Zitzenlänge, der Zitzendurchmesser, der Gewebefestigkeit der Zitzenkuppe und -basis nach dem Kälbersaugen, dem Handmelken und dem Maschinenmelken, um herauszufinden, welche Auswirkungen die einzelnen Melkverfahren auf die Eutergesundheit haben. Die Zitzenlänge änderte sich in allen Verfahren kaum, während der Zitzendurchmesser durch das Maschinenmelken im Gegensatz zum Kälbersaugen und Handmelken um bis zu 1,2 - 2,7 mm erweitert wurde. Die Gewebefestigkeit wurde durch das Saugen und Handmelken reduziert (9,1 % und 5,7 %), wohingegen das maschinelle Melken eine Zunahme der Gewebefestigkeit um 17 % auslöste. Diese Gewebeverfestigung konnte auch nach einer zehn- bis vierzehnstündigen Zwischenmelkzeit nicht gelockert werden, während beim Saugen der Ausgangszustand nach dreißig Minuten wiedererlangt Werden konnte. Die Temperatur an der Zitzenkuppe nahm beim Saugen und Handmelken zu, während das maschinelle Melken eine Abnahme der Temperatur auslöste, was darauf zurückgeführt wurde, dass es bei dem maschinellen Melken zu einem Blut- und Lymphstau in der Zitzenregion kommt. NEIJENHUIS et al. (1998) fand heraus, dass sich durch das Melken die Gewebedicke verstärkte, sich der Durchmesser der Zitzenkanalöffnung verringerte und der Zitzenkanal verlängert wurde. Während die ersten beiden Parameter sieben Stunden nach dem Melken wieder der Ausgangssituation glichen, war die Länge des Zitzenkanals auch noch nach neun Stunden verändert. Auch MEINZER (1989) konnte bestätigen, dass sich in Reaktion auf das Melken im Gegensatz zum Saugen der Zitzendurchmesser vergrößerte und sich die Zitzenhärte um bis zu 15 % verstärkte. 20
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Behav. Sc. 16 (1986) 217-231 VOIGT
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