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„Muttergebundene Kälberaufzucht in der ökologischen - LandBau eV

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Kapitel 2 Literatur<br />

Das konnten beispielsweise FULKERSON et al. (1978) beweisen, <strong>in</strong>dem sie über e<strong>in</strong>en<br />

Versuchszeitraum von acht Wochen höhere Residualmilchmengen bei ausschließlichem<br />

Melken im Gegensatz zum e<strong>in</strong>mal Melken und e<strong>in</strong>mal Saugen pro Tag feststellten (Tag 4:<br />

3,03 kg versus 1,08 kg/Tag 14: 1,09 versus 0,48 kg).<br />

Auch e<strong>in</strong>e Erhöhung <strong>der</strong> Melkfrequenz führte durch die mehrmalige Euterentleerung pro Tag<br />

zu e<strong>in</strong>er Erhöhung <strong>der</strong> Gesamtmilchmenge mit <strong>in</strong>sgesamt erhöhten Fett- und Prote<strong>in</strong>werten.<br />

E<strong>in</strong>e Umstellung von zweimal auf dreimal Melken führte zu Steigerungen um durchschnittlich<br />

10 % (PEARSON 1979, TRÖGER 1981, WATERMANN et al. 1983, DEPETERS et al. 1985,<br />

GOREWITT et al. 1992); durch sechsmaliges Melken pro Tag konnte e<strong>in</strong>e Steigerung von<br />

21 % festgestellt werden (BAR-PELED et al. 1995).<br />

Durch die erhöhte Milchmengenproduktion kam es an<strong>der</strong>erseits auch zu Gewichtsverlusten,<br />

und durch die Mutter-Kalb-B<strong>in</strong>dung und die damit e<strong>in</strong>hergehende ständige Fürsorge (lecken,<br />

säugen, verteidigen) zu e<strong>in</strong>er verm<strong>in</strong><strong>der</strong>ten Futteraufnahme (BAR-PELED et al. 1995/Tab. 4,<br />

MAINIERO 2003).<br />

Tab. 4:Leistungsparameter <strong>der</strong> Kühe bei unterschiedlicher Melk- und Säugefrequenz<br />

(Versuchsdauer: 6 Wochen)<br />

Verfahren<br />

Parameter<br />

1. - 6. Woche p.p.<br />

3x melken 6x melken<br />

3x saugen +<br />

3x melken<br />

Milchleistung (kg/Tag) 35,3 42,6 50<br />

TM-Aufnahme (kg/Tag) 16,8 19,4 16,2<br />

Gewichtsverlust (kg/Tag)<br />

7.-18. Woche p.p.<br />

-0,6 -0,75 -1,4<br />

Milchleistung (kg/Tag) 37,4 42,5 37,5<br />

TM-Aufnahme (kg/Tag)<br />

Quelle: BAR-PELED et al. 1995<br />

20,1 22,4 19<br />

Die gleichzeitig gesäugte und gemolkene Gruppe zeigte den höchsten Gewichtsverlust und<br />

auch noch <strong>in</strong> <strong>der</strong> 7. - 18. Woche e<strong>in</strong>e ger<strong>in</strong>gere Trockenmasseaufnahme als die<br />

Vergleichsgruppen. Diese Ergebnisse wurden durch e<strong>in</strong>en weiteren Versuch von BAR-<br />

PELED et al. (1998) bestätigt.<br />

Es ist <strong>der</strong> Autor<strong>in</strong> nur e<strong>in</strong>e Studie bekannt, welche die Mittel- und Langzeitauswirkungen <strong>der</strong><br />

muttergebundenen Aufzucht auf Wachstum, Reproduktion und Milchleistung untersuchte. In<br />

dieser Studie von BAR-PELED (1997) wurden Daten von 40 Färsen <strong>der</strong> Rasse Holste<strong>in</strong>-<br />

Frisian erhoben, die entwe<strong>der</strong> <strong>in</strong> den ersten sechs Lebenswochen dreimal täglich am<br />

Muttertier saugen durften, o<strong>der</strong> sofort nach <strong>der</strong> Geburt abgesetzt und mit Milchaustauscher<br />

aus Eimern aufgezogen wurden. Es konnten e<strong>in</strong>deutige Auswirkungen des Saugens auf die<br />

spätere Milchleistung festgestellt werden. Die Gruppe, die als Kälber gesäugt wurden,<br />

wiesen e<strong>in</strong>e Milchleistung von durchschnittlich 9.624 kg/Tier/300 Tage auf, woh<strong>in</strong>gegen die<br />

künstlich aufgezogenen Kühe e<strong>in</strong>e Milchleistung von 9.171 kg/Tier/300 Tage erreichten.<br />

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