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„Muttergebundene Kälberaufzucht in der ökologischen - LandBau eV

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Kapitel 2 Literatur<br />

Tab. 6: Plasmahormonkonzentrationen (Fläche unter <strong>der</strong> Kurve) <strong>der</strong> Kühe <strong>in</strong> den<br />

verschiedenen Melk- und Säugevarianten <strong>in</strong> den ersten 6 Wochen nach <strong>der</strong><br />

Kalbung<br />

Parameter<br />

1. Woche p.p.<br />

3x melken 6x melken<br />

3x melken +<br />

3x saugen<br />

Oxytoc<strong>in</strong> 67,5 82,1 168,9<br />

Prolact<strong>in</strong><br />

6. Woche p.p.<br />

491,6 646,5 784,7<br />

Oxytoc<strong>in</strong> 101,1 122,1 217,6<br />

Prolact<strong>in</strong><br />

10. Woche p.p.<br />

636,6 724,1 922,6<br />

Oxytoc<strong>in</strong> 100,9 123,6 66,5<br />

Prolact<strong>in</strong> 156,9 192,2 216,3<br />

Quelle: BAR-PELED et al. 1995<br />

Aus Tab. 6 ist ersichtlich, dass die Gesamtkonzentration von Oxytoc<strong>in</strong> und Prolact<strong>in</strong> <strong>in</strong> den<br />

ersten sechs Wochen im Blut <strong>der</strong> gesäugten Gruppe am höchsten war. In <strong>der</strong> zehnten<br />

Woche s<strong>in</strong>d die Oxytoc<strong>in</strong>werte <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gruppe, <strong>in</strong> <strong>der</strong> das Kalb sechs Wochen gesäugt wurde,<br />

niedriger, was jedoch ke<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>fluss auf die ermelkbare Milchmenge hatte. Die<br />

dargestellten Werte s<strong>in</strong>d Durchschnittswerte aus allen Blutproben, aber es wird darauf<br />

h<strong>in</strong>gewiesen, dass die Oxytoc<strong>in</strong>- und Prolact<strong>in</strong>werte während des Saugens am höchsten<br />

waren und die Milchejektion während des Melkens gestört war. Die drei von sechs<br />

Euterentleerungen, die auf dem Melken basierten, waren <strong>in</strong> dieser Gruppe <strong>in</strong>effizient. Von<br />

fünfzig vorhandenen Kilogramm Milch konnten nur sechzehn ermolken werden. Dieses<br />

Ergebnis muss jedoch <strong>in</strong> Frage gestellt werden, da e<strong>in</strong> Kalb bei dreimaligem Saugen/Tag<br />

ke<strong>in</strong>e 34 kg Milch aufnehmen kann. Die Gesamtmilchmenge wurde über e<strong>in</strong>maliges Wiegen<br />

<strong>der</strong> Kälber pro Woche und das Zurückrechnen <strong>der</strong> Gewichtszunahme auf die Milchmenge<br />

festgestellt. Dabei wurde die von verschiedenen Autoren bewiesene Tatsache vergessen,<br />

dass schon die alle<strong>in</strong>ige Anwesenheit <strong>der</strong> Mutter positiven E<strong>in</strong>fluss auf Entwicklung und<br />

Wachstum des Kalbes hat und die täglichen Zunahmen nicht alle<strong>in</strong> auf die aufgenommene<br />

Milchmenge zurückgeführt werden können( u.a. KROHN et al. 1999, JOHANNSEN 2000,<br />

UVNÄS-MOBERG et al. 2001). Deshalb ist die errechnete Gesamtmilchmenge<br />

wahrsche<strong>in</strong>lich zu hoch angesetzt wurden.<br />

TANCIN et al. (2001) wollten herausf<strong>in</strong>den, wie die Oxytoc<strong>in</strong>freisetzung bee<strong>in</strong>flusst wird<br />

durch:<br />

1. das Melken mit o<strong>der</strong> ohne direkter Anwesenheit des Kalbes<br />

2. durch das Wegnehmen des Kalbes kurz vor dem Melken<br />

3. durch Saugen o<strong>der</strong> Melken <strong>in</strong> frem<strong>der</strong> Umgebung bei Kühen und Färsen<br />

Dazu wurden 13 Kühe und Färsen <strong>in</strong> den ersten fünf Tagen zweimal täglich <strong>in</strong> direkter<br />

Anwesenheit des Kalbes gemolken und dreimal täglich besaugt. Die Kontrollgruppe<br />

umfasste sieben Tiere. Am sechsten Tag wurden die Kälber zehn M<strong>in</strong>uten vor dem<br />

Morgenmelken abgesetzt und die Kühe nach dem Abendmelken <strong>in</strong> die Herde re<strong>in</strong>tegriert, um<br />

für die folgenden vier Wochen im Melkstand gemolken zu werden. Die<br />

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