„Muttergebundene Kälberaufzucht in der ökologischen - LandBau eV
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Kapitel 2 Literatur<br />
Mutterkuhhaltung, <strong>in</strong> <strong>der</strong> e<strong>in</strong>e Kuh neben dem eigenen Kalb noch e<strong>in</strong> weiteres Kalb säugt,<br />
wobei die Mutter-K<strong>in</strong>d-B<strong>in</strong>dung zum eigenen Kalb gebrochen wird und nur e<strong>in</strong>mal am Tag<br />
gemolken wird. Auch ROTH (1990/6 Kühe und 9 Kälber) und MEINZER (1989/7 Kühe und<br />
10 Kälber) stellen im gleichen System Milchejektionshemmungen während dem Melken fest.<br />
2.3.1.1.3 Milch<strong>in</strong>haltsstoffe<br />
Der Fettgehalt <strong>der</strong> ermolkenen Milch wird durch das muttergebundene Aufzuchtsystem<br />
aufgrund von Milchejektionshemmungen negativ bee<strong>in</strong>flusst. Der Prote<strong>in</strong>gehalt sche<strong>in</strong>t<br />
h<strong>in</strong>gegen nicht tangiert zu werden (BODEN und LEAVER 1994, MAGERISON 2002).<br />
Der Milchfettanteil schwankt je nach Rasse von 3,8 % (Rotbunte) bis zu über 6 % (Jersey)<br />
und verän<strong>der</strong>t sich auch im Laufe <strong>der</strong> Laktation (GRAVERT 1983). Auf den Fettgehalt <strong>der</strong><br />
Milch kann man jedoch vor allem über die Fütterung E<strong>in</strong>fluss nehmen. Weiterh<strong>in</strong> wird <strong>der</strong><br />
Milchfettgehalt <strong>der</strong> ermolkenen Milch durch den Melkvorgang bee<strong>in</strong>flusst. Der Fettgehalt<br />
steigt während des Milchentzugs kont<strong>in</strong>uierlich an von 1,15 % bis 14,6 % im Nachgemelk.<br />
Wird das Euter nun unvollständig stimuliert, führt dies zu e<strong>in</strong>er unvollständigen Milchejektion,<br />
was bedeutet, dass die ermelkbare Alveolarmilch mit dem höheren Fettgehalt nicht<br />
vollständig <strong>in</strong> den Drüsen- und Zisternenteil übergehen kann. Das Ergebnis e<strong>in</strong>er<br />
ungenügenden Anrüstdauer ist somit e<strong>in</strong>e nicht vollwertige Milchejektion, e<strong>in</strong> verr<strong>in</strong>gerter<br />
durchschnittlicher Milchfluss und weniger Fett und Eiweiß <strong>in</strong> Korrelation mit e<strong>in</strong>er ger<strong>in</strong>geren<br />
Milchmenge (TRÖGER 1981). Die im Zisternenteil gespeicherte Zisternenmilch besitzt nach<br />
e<strong>in</strong>er<br />
Zwischenmelkzeit von 12 Stunden <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel e<strong>in</strong>en relativ niedrigen Fettgehalt von<br />
durchschnittlich 0,8 - 1 % (WENDT et al. 1994). Die Alveolarmilchportionen weisen dagegen<br />
e<strong>in</strong>en höheren Fettgehalt auf, <strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel von <strong>der</strong> ersten bis zur letzten Portion stark<br />
ansteigt (2 - 9,5%). Gemäß WENDT et al. (1994) hat e<strong>in</strong>e längere Zwischenmelkzeit e<strong>in</strong>en<br />
höheren Fettgehalt <strong>der</strong> Alveolarmilch zur Folge. Der gleiche Zusammenhang gilt für die<br />
Residualmilch, die im Vergleich zur Zisternen- und Alveolarmilch den höchsten Fettgehalt<br />
aufweist<br />
Die Fettgehaltsschwankungen <strong>der</strong> ermolkenen Milch werden laut SCHLOLAUT (1958) <strong>in</strong><br />
erster L<strong>in</strong>ie durch mehr o<strong>der</strong> weniger starke Inanspruchnahme des <strong>in</strong> <strong>der</strong> Residualmilch<br />
gespeicherten Fettes bed<strong>in</strong>gt. WENDT et al. (1996) wiesen auf umfangreiche<br />
Untersuchungen h<strong>in</strong>, <strong>in</strong> denen festgestellt wurde, dass <strong>der</strong> variierende Fettgehalt <strong>der</strong><br />
Zisternen- und Alveolarmilch mit <strong>der</strong> Milchspeicherung im Euter und nicht mit <strong>der</strong><br />
Milchfettsekretion im Zusammenhang steht.<br />
SVENNERSTEN (1990) konstatierte, dass beim Handmelken mehr Milch mit e<strong>in</strong>em höheren<br />
Fettgehalt ermolken werden kann. Auch wenn die Zitzenbecher beim Masch<strong>in</strong>enmelken <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> beim Handmelken üblichen Weise bewegt werden, steigt <strong>der</strong> Fettgehalt (SCHLOLAUT<br />
1958).<br />
Der Fettgehalt <strong>der</strong> ermolkenen Milch ist immer von <strong>der</strong> Gesamtmilchmenge abhängig.<br />
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