„Muttergebundene Kälberaufzucht in der ökologischen - LandBau eV

Kapitel 2 Literatur
Tab. 12: Auswirkungen der muttergebundenen Aufzucht auf die täglichen Zunahmen der
Kälber in verschiedenen Saugsystemen
Dauer des
Versuchs
(Wochen)
tägliche
Zunahmen
(g)
Anzahl Kälber/
Autor Kälber Kuh Saugverfahren
KROHN 1999 19 1 bei Kuh ohne Saugen 0,6 533
LUPOLI et al.
19 1 uneingeschränkt 0,6 549
2001 6 1 2x saugen/2x melken 1 1.100
METZ 1986 19 1 Eimertränke 1,8 530
19 1 uneingeschränkt
12 h uneingeschränkt/
1,8 1.009
MEINZER 1989 10 1,8* 1x melken 6 1.175
WALCH 1974 24 4* uneingeschränkt 7 500
EVERITT 1968 31 2-3* uneingeschränkt 7 737
EVERITT/
31 2-3* uneingeschränkt 10 672
PHILLIPS 1971 21 3-4* restriktiv 8 663
JONASEN/
21 3-4* uneingeschränkt 8 745
KROHN 1991 ? 1 2x saugen/2x melken 8 1.197
? 1 2x saugen/2x melken 12 1.003
BAPST et al.
12 h uneingeschränkt/
1996
*Ammenkuhhaltung
6 1 1x melken 24 1.000
Quelle: Krohn 2001 und eigene Ergänzungen
2.3.2.2.2 Milch- und Futteraufnahme
Gemäß THIELSCHER et al. (1997) ist der Milchtransfer die intensivste Form und beeindruckendstes
Beispiel der Mutter-Kind-Bindung und reguliert in hohem Maße die
Wachstumsgeschwindigkeit und körperliche Entwicklung der Nachkommen in der frühen
postnatalen Lebensperiode.
In der Literatur gibt es verschiedene Untersuchungen zur Auswirkung von unbegrenzter
Milchmengenaufnahme auf das Kalb. Diese Untersuchungen wurden zumeist an
computergesteuerten Tränkeautomaten durchgeführt und nicht an der Mutterkuh. Sowohl
JASPER und WEARY (2002) als auch APPLEBY et al. (2001) fanden in Untersuchungen mit
24 beziehungsweise 23 Kälbern heraus, dass bei unbegrenzter Milchverfügbarkeit 89 %
bzw. 87 % mehr Milch im Vergleich zur rationierten Milchfütterung (10 % des
Körpergewichts) aufgenommen wurden. Dabei wurden bei sieben bis zehn Saugperioden
pro Tag durchschnittlich 8,8 Liter Milch bzw. 10 Liter Milch aufgenommen. Aus vorliegenden
Veröffent-lichungen konnte eine durchschnittliche Milchmengeaufnahme von 11,1 kg pro Tier
und Tag errechnet werden (Tab. 13).
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