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BERGKNAPPE 111 - Bergbau Silberberg

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Abb. 1.1.12: Erzwäscherin.<br />

Unterhalb 00 Uhr ragt ein vierfl ügeliges senkrechtes<br />

Gebilde aus Holz aus dem Schacht (Abb. 1.1.13), durch<br />

das aus jeder Richtung, von welcher der Wind kommen<br />

kann, die Frischluft über einen der Hohlfl ügel geleitet,<br />

in den sogenannten Wetterschacht untertage eingeführt<br />

werden kann. – Die Erfi ndung eines Bergmanns «von<br />

der Feder», ein Konstrukteur, der die menschliche Arbeit<br />

erleichternden und unterstützenden mechanischen<br />

Künste – bis in die jüngste Zeit.<br />

Kaum zu erkennen am fernen Horizont der Galgenberg<br />

mit einem am Galgen hängenden Delinquenten<br />

(Abb. 1.1.14), der wohl gegen die geltende Ordnung<br />

(Bergregal, Bergordnung) verstossen haben wird, die<br />

gerade dort, wo ein reicher Bergsegen an Edelmetall<br />

durch mühevolle Arbeit gewonnen wird, diejenigen<br />

unerbittlich bestraft, die ohne jegliche Mühsal unberechtigt<br />

an diesen Segen gelangen wollten.<br />

Abb. 1.1.13: Bergmann mit Erztrog am Wetterschacht.<br />

Im unteren linken Bildtafelteil zwischen dem Erztrog-<br />

Träger und dem Schubkarrenläufer mit dem vom tauben<br />

Gestein vorgeschiedenen Erz – schliesslich eine<br />

besondere Würde, Wohlhabenheit, aber auch Nachdenklichkeit<br />

ausstrahlende Person (Abb. 1.1.15) mit der<br />

Axt des Schachtzimmerers respektabel die Wehrhaftigkeit<br />

des bergmännischen Berufsstandes (in späteren<br />

Bergaufzügen als Barthe) symbolisierend, edlem Hut<br />

und vornehmem grünen Gewand. Sie ist kaum den aktiven<br />

Bergleuten im Bilder-Reigen zuzuordnen, sondern<br />

eher der Berg-Gerichtsbarkeit, mit nachdenklich wachsamem,<br />

beaufsichtigendem Gesichtsausdruck. Stellt die<br />

Person den Bergrichter oder Bergmeister als Bergbeamter<br />

des Kurfürsten dar, oder hat sich der Maler Hans<br />

Hesse, wie manch anderer Künstler, in seinem Werk als<br />

Zeitzeuge selbst ein bildliches Denkmal gesetzt ?<br />

Dies aus dem 400 Jahre alten Bild zu interpretieren,<br />

möge jeder Betrachter vor Ort und je nach seinen<br />

persönlichen Eindrücken, selbst beurteilen. Dem Autor<br />

dieses Beitrages sei dazu am Schluss eine eigene<br />

«Schlussbetrachtung» erlaubt.<br />

Abb. 1.1.14: Pferdegöpel vorne, Abgeurteilter am<br />

Galgen hinten.<br />

Abb. 1.1.15: Zeitzeuge dargestellt als Bergrichter.<br />

Bergknappe 2 / 2007 Seite 27

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