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BERGKNAPPE 111 - Bergbau Silberberg

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Die untere Bildtafel 1.2<br />

In der unteren Bildtafel (1.2) des Bergaltars ist die Erzaufbereitung<br />

des vom Erzklopfer zerkleinerten Erzes vermittels<br />

Waschherd und Kiste sowie die weitere Feinaufbereitung<br />

des von taubem Gestein vorgewaschenen Erzes<br />

vermittels Sieb und mit Wasser gefülltem Waschtrog, in<br />

das das Sieb immer wieder eingetaucht wird, dargestellt<br />

durch eine resolute und hübsche Erz-Wäscherin bei der<br />

körperlich schweren Arbeit (Abb. 1.2.2).<br />

Abb. 1.2.1: Abtrennen des haltigen Erzkonzentrats<br />

mit der Kiste auf Waschherden.<br />

Ein «Novum» in der montanen zeitgenössischen Malerei,<br />

welche alles andere als die Verherrlichung der<br />

Frauenarbeit in einem Bergwerk darstellen durfte.<br />

Mit einem Schieber aus Holz (der sogenannten Kiste)<br />

wird das Erz durch zwei «Bergleute vom Leder» über<br />

den geneigten Waschherd (Abb. 1.2.1) gezogen und<br />

durch sorgfältiges Rühren über die Herdrillen verteilt,<br />

worüber sich das Wasser aus dem Bergbach, das über<br />

ein offenes hölzernes Gerinne auf die Waschherde geführt<br />

wird, ergiesst, das spezifi sch leichtere taube Gesteinsmehl<br />

in den Bach spült, und das bleisilberhaltige<br />

schwere Erzkonzentrat, den sogenannten Schliech, in<br />

quer zur Abfl ussrichtung angeordneten Rillen, oder Leisten<br />

und Vertiefungen auf dem Waschherd zurückhält.<br />

Abb. 1.2.2: Anmutige Erzwäscherin.<br />

Die linke Bildtafel 1.3<br />

Neben der oben links gezeigten Vermessung eines<br />

Berglehens im 16. Jahrhundert durch die Erlaubnis<br />

des Lehensherrn (Bergvogt, Bergrichter) vermittels<br />

Weitwurf mit der Axt die Ausmasse des erworbenen<br />

Schürfrechts aus der Bergfreiheit, d. h. frei zu bestimmen<br />

(Abb. 1.3.1) und ungehindert – gemäss dem Freiberger<br />

Bergregal von 1241 – zu schürfen, darunter<br />

einem Truhenläufer (Abb. 1.3.2), der das taube Gestein<br />

aus der Bergtruhe (Hund) auf die Halde kippt,<br />

ist der Transport des aufbereiteten gewaschenen<br />

Erzes (Schliech) mit Ross und einachsigem «geländegängigen»<br />

Wagen zur Schmelzhütte sowie die Einrichtung<br />

derselben mit einem Bleischachtofen und einem<br />

Treibherd in Bildtafel 1.3 (Abb. 1.3.4, 1.3.5 und 1.3.6)<br />

dargestellt. Unweit der Hütte befi nden sich in Bildmitte<br />

(03 Uhr) die offenen Röststadel (Abb. 1.3.3) zum<br />

Abrösten des Sulfi dschwefels aus dem Bleiglanz und<br />

davor Holz zum Schüren und Erhitzen des Röstgutes.<br />

Abb. 1.3.1: Lehensvermessung durch Weitwurf mit<br />

der Axt (Stempelhacke).<br />

Abb. 1.3.2: Truhenläufer bei Abwurf des tauben<br />

Gesteins auf die Halde.<br />

Bergknappe 2 / 2007 Seite 28

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