BERGKNAPPE 111 - Bergbau Silberberg
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hat eine sehr gute thermische und elektrische Leitfähigkeit,<br />
die nur von Silber übertroffen wird.<br />
Verwendung<br />
Mehr als die Hälfte des Kupfers wird in der Elektroindustrie<br />
verwendet, und zwar als Leiter in Kabeln<br />
und elektronischen Schaltkreisen. Mehr und mehr<br />
wird Kupfer in der Kommunikationstechnik durch<br />
Glasfaserkabel ersetzt. Ein weiterer grosser Teil des<br />
Metalls wird zu Legierungen verarbeitet: Alt bekannt<br />
sind Bronze und Messing. Sog. «Neusilber» (Cu-Ni-<br />
Zn-Legierung) fi ndet vielseitige Anwendung: Essbestecke,<br />
feinmechanische, elektrotechnische und medizinische<br />
Geräte, Blechblasinstrumente, Hieb- und<br />
Stichwaffen, Münzen. Konstantan (Cu-Ni-Mn-Legierung<br />
hat einen über breite Temperaturbereiche fast<br />
konstanten elektrischen Widerstand und wird darum<br />
in Präzisions-, Mess-, Heiz- und Schiebewiderständen<br />
eingesetzt.<br />
Blei (chemisches Symbol: Pb, von lateinisch «plumbum»)<br />
Geschichte<br />
Archäologische Funde belegen, dass Blei schon seit<br />
ca. 2500 v. Chr. verarbeitet wird. Alle bedeutenden<br />
Kulturen des Mittelmeerraums und die alten Inder<br />
konnten es schon früh bearbeiten. Das Haupterzmineral<br />
war damals und ist bis heute Bleiglanz<br />
(= Galenit). Der niedrige Schmelzpunkt von 327 °C erleichterte<br />
die Gewinnung und Verarbeitung von Blei.<br />
Die alten Römer verarbeiteten Blei in grossem Stil zu<br />
Wasserleitungen, Essgeschirr und Trinkbechern.<br />
Das meiste Blei der Römer stammte aus Minen in Spanien,<br />
in denen zeitweilig bis zu 50 000 Sklaven arbeiteten.<br />
Bleiverbindungen dienten als Farben (Pigmente)<br />
(z. B. Bleiweiss, Mennige [Rot]), Bleiglätte [Gelb]),<br />
Schminke und sogar als Heilmittel. Um 1000 nach Chr.<br />
gab es im Harz viele Bleigruben und -hütten.<br />
Die Anwendungsbereiche wurden vielfältiger: Dächer<br />
aus Bleiplatten, Lettern für den Buchdruck, Kugeln für<br />
Gewehre und Pistolen. Bis in die Zwanzigerjahre des<br />
20. Jh. wurde Blei zum wichtigsten Nichteisenmetall.<br />
Vorkommen<br />
Die Erdkruste enthält etwa halb so viel Blei wie Kupfer<br />
(siehe Tabelle). Das wichtigste Bleierzmineral ist<br />
Bleiglanz (= Galenit), chemisch Bleisulfi d (PbS).<br />
Bleiförderung im Jahr 2004 (in Millionen Tonnen)<br />
VR China 0,95<br />
Australien 0,68<br />
USA 0,45<br />
Peru 0,30<br />
Mexiko 0,14<br />
Polen 0,08<br />
Weltförderung 2004: 3,2 Millionen Tonnen. Die Fördermenge<br />
ist in den letzten Jahren zurückgegangen,<br />
da immer mehr rezykliert wird. Weltbleivorräte: 200<br />
Millionen Tonnen (geschätzt)<br />
Eigenschaften<br />
Blei ist ein weiches, leicht verformbares, mattgraues<br />
Metall. Mit einem Schmelzpunkt von 327 °C ist es<br />
sehr niedrigschmelzend. Es besitzt eine geringe thermische<br />
und elektrische Leitfähigkeit.<br />
Verwendung<br />
Heute sind weltweit 60 % des produzierten Bleis in<br />
Autobatterien enthalten. Darüber hinaus wird Blei für<br />
Kabelummantelungen, Dichtungen, chemische Geräte<br />
und nach wie vor für Geschosse verwendet.<br />
Zink (chemisches Symbol: Zn)<br />
Geschichte<br />
Babylonier, Syrer und die alten Griechen kannten<br />
die Kupfer-Zink-Legierung Messing, obwohl sie elementares<br />
Zink nicht herstellen konnten. Erst Mitte<br />
des 18. Jh. gelang die Herstellung des Metalls aus der<br />
Zinkblende (= Sphalerit), chemisch Zinksulfi d, ZnS,<br />
dem wichtigsten Zinkerzmineral. Der Bergmannsbegriff<br />
«Blende» ist im Sinn von «Täuschung» zu verstehen,<br />
weil man aus dem auffälligen Mineral mit den<br />
damals üblichen Schmelzmethoden bis zur Mitte des<br />
18. Jh. kein Metall gewinnen konnte.<br />
Der Grund dafür liegt im sehr niedrigen Siedepunkt<br />
des Zinks, nämlich 906 °C. Das in reduzierenden<br />
Schmelzen entstehende Zink verdampfte.<br />
Als man diese Tatsache entdeckte, baute man Destillationsöfen,<br />
in denen das freiwerdende gasförmige<br />
Zink abgekühlt und aufgefangen wird. In den<br />
Zwanzigerjahren des 19. Jh. setzte die Zinkverarbeitung<br />
in industriellem Massstab ein. Inzwischen ist<br />
es zu einem der wichtigsten Nichteisenmetalle geworden.<br />
Bergknappe 2 / 2007 Seite 35