06.12.2012 Aufrufe

BERGKNAPPE 111 - Bergbau Silberberg

BERGKNAPPE 111 - Bergbau Silberberg

BERGKNAPPE 111 - Bergbau Silberberg

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Zum Gedenken an den 100. Todestag von Gustav Anton<br />

Zeuner, den bedeutenden Wissenschaftler, Lehrer und<br />

Organisator auf dem Gebiet des Hochschulwesens<br />

Gerd Grabow, Freiberg<br />

Am 17. Oktober 2007 jährt sich zum 100. Male der<br />

Todestag von Gustav Anton Zeuner, einem der<br />

hervorragendsten deutschen Wissenschaftler auf<br />

dem Gebiete der Mechanik und Maschinenkunde. In<br />

dem vorliegenden Beitrag sollen die Leistungen Zeuners<br />

gewürdigt werden. Sein Leben zeichnete sich<br />

durch drei markante Merkmale, die eines exzellenten<br />

Hochschullehrers, eines im In- und Ausland anerkannten<br />

Wissenschaftlers und eines befähigten<br />

Organisators, aus.<br />

Sein grösstes Verdienst und seine bedeutendsten Erfolge<br />

stellen seine wissenschaftlichen Schriften dar.<br />

Von seinen Arbeitsgebieten sind vor allem die Mechanische<br />

Wärmetheorie zu nennen. Er kann als<br />

Schöpfer der Technischen Thermodynamik angesehen<br />

werden.<br />

1. Der Lebensweg Zeuners<br />

Gustav Anton Zeuner wurde am 30. November<br />

1828 in Chemnitz geboren. Der Vater, Karl Friedrich<br />

Zeuner, besass in Chemnitz eine Tischlerei. Zeuner<br />

erhielt eine solide Ausbildung. Nach dem Besuch<br />

der Allgemeinen Bürgerschule ab 1834 erhielt er<br />

von 1838 bis 1841 Privatunterricht in Zschopau u. a.<br />

in Französisch, Latein, Zeichnen und Malen. Bis zum<br />

Jahre 1843 absolvierte er die Höhere Bürgerschule<br />

in Chemnitz.<br />

Dabei fand der junge Zeuner einen besonderen<br />

Gefallen an der Mathematik und den naturwissenschaftlichen<br />

Disziplinen. 1848 wurde er Student an<br />

der Bergakademie Freiberg. Zeuner suchte auch hier<br />

die sinnvolle Verbindung in der Aneignung theoretischer<br />

und praktischer Kenntnisse.<br />

Für Zeuner war das Jahr 1851 reich an Ereignissen.<br />

Er beendete im Frühsommer erfolgreich sein Studium<br />

an der Bergakademie Freiberg. Mit der Unterstützung<br />

von Weisbach lernte er auf einer Studienreise im<br />

September 1851 in Paris die beiden bedeutenden<br />

französischen Gelehrten Jean Victor Poncelet (1788<br />

Abb.1: Gustav Adolf Zeuner,<br />

1828 – 1907.<br />

bis 1867) und Victor Regnault (1810 bis 1878) kennen.<br />

Hier befasste er sich eingehend mit den über<br />

lange Jahre von Regnault durchgeführten experimentellen<br />

Arbeiten über die spezifi schen Wärmekapazitäten<br />

von Gasen, die eine wesentliche Grundlage für<br />

seine späteren eigenen Arbeiten auf dem Gebiete der<br />

Technischen Thermodynamik bildeten.<br />

Nach verschiedenen schriftstellerischen Arbeiten<br />

gründete Zeuner in Freiberg auf Vorschlag von B.<br />

Thierbach zusammen mit Weisbach und dem Kunstmeister<br />

Bornemann das Technische Journal «Civilingenieur».<br />

Im Januar 1853 wurde er Hauptredakteur<br />

dieser Zeitschrift.<br />

Am 14. März 1853 promovierte Zeuner zum Dr. phil.<br />

an der Leipziger Universität mit einer Arbeit über das<br />

Schwingen des «Foucaultschen Pendels». 1855 nahm<br />

Zeuner die Berufung als Professor für Mechanik und<br />

Theoretische Maschinenlehre an das neu gegründete<br />

Eidgenössische Polytechnikum in Zürich an. Zeuners<br />

Wirken in Zürich war durch einen ausserordentlichen<br />

schöpferischen Elan und wissenschaftliche Fruchtbarkeit<br />

geprägt. Zeuner übernahm im Wintersemes-<br />

Bergknappe 2 / 2007 Seite 2

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!