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Fachübergreifende Zusammenarbeit - Kliniken des Landkreises ...

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Pathologie<br />

Die Pathologie als Lehre von den abnormen und<br />

krankhaften Vorgängen und Zuständen im Körper<br />

und deren Ursachen ist ein diagnostisches Fachgebiet<br />

der Medizin. Der Hauptteil pathologischer Tätigkeit<br />

besteht darin, Gewebeproben dahingehend zu untersuchen,<br />

ob entzündliche oder tumoröse Krankheiten<br />

vorliegen – und falls ja, in welcher Ausprägung.<br />

Gewebeproben werden bei den meisten Eingriffen<br />

entnommen, die in der Klinik durchgeführt werden.<br />

Diese Proben werden in das Institut für Pathologie<br />

gebracht und dort zunächst makroskopisch, also mit<br />

bloßem Auge, auf verdächtige Veränderungen inspiziert<br />

und teils aufwändig und zeitintensiv weiter bearbeitet,<br />

so dass schlussendlich eine individuelle Beurteilung<br />

am Mikroskop erfolgen kann. Wenn die Diagnose<br />

„bösartiger Tumor“ lautet, findet das Vieraugenprinzip<br />

Anwendung, das bedeutet, dass ein zweiter Pathologe<br />

die Diagnose bestätigen muss. Im Rahmen der diagnostischen<br />

Tätigkeit wird für jede Probe und somit für<br />

jeden Patienten ein umfassender Bericht erstellt, in dem<br />

die Diagnose und alle für die weitere Behandlung und<br />

Prognose wichtigen Parameter berücksichtigt werden.<br />

Dabei sind vor allem in der Entzündungs- und Tumordiagnostik<br />

moderne immunhistochemische und<br />

molekularpathologische Untersuchungsmethoden<br />

von Bedeutung.<br />

Diese sind vor Einsatz spezieller Chemotherapeutika<br />

in der Krebstherapie sogar vorgeschrieben. Es kann<br />

damit geklärt werden, ob die erhoffte Wirkung <strong>des</strong><br />

Medikamentes im Einzelfall eintreten kann, oder ob<br />

das Tumorgewebe Charakteristika aufweist, die einen<br />

wirksamen Einsatz <strong>des</strong> Medikamentes verhindern.<br />

So beeinflusst die Arbeit <strong>des</strong> Pathologen die Therapieentscheidungen<br />

in den wöchentlich stattfindenden Tumorkonferenzen<br />

maßgeblich. Mit Hilfe der Pathologen<br />

kann festgelegt werden welches Tumorleiden vorliegt,<br />

wie weit fortgeschritten es ist und ob das Tumorgewebe<br />

vollständig entfernt wurde. Diese Parameter sind<br />

in der individualisierten Tumortherapie wichtig, da<br />

nur so festgelegt werden kann, ob eine Chemo- oder<br />

Strahlentherapie durchgeführt werden soll oder nicht.<br />

Das Prinzip der zielgerichteten Tumortherapie wird<br />

durch den Einsatz von hochspezialisierten molekularpathologischen<br />

und immunhistochemischen Untersuchungsmethoden<br />

ermöglicht.<br />

Ein weiterer Aspekt pathologischer Facharbeit ist die<br />

sogenannte Schnellschnittuntersuchung. Während<br />

einer Operation wird Gewebe sehr schnell untersucht,<br />

ob gut- oder bösartige Veränderungen vorliegen. Diese<br />

Information beeinflusst den weiteren Operationsverlauf<br />

und leistet dem Chirurgen Hilfestellung für sein<br />

Vorgehen. Dr. Verena Lubczyk<br />

Lebergewebe unter dem Mikroskop - Infiltrat eines<br />

duktalen Adenokarzinoms in der unteren Bildhälfte<br />

Foto: Dr. Verena Lubczyk<br />

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