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Ausgabe 0804.pdf - Theater-Zytig

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dorftheater utzenstorf<br />

anne Bäbi im Säli – oder gotthelf im Ochsen<br />

pd. Das Stück ist im Gotthelf-Jahr 2004 am <strong>Theater</strong><br />

Solothurn uraufgeführt worden.<br />

Das «theaterstans» und das «dorftheater utzenstorf»<br />

sind die ersten Laienbühnen, die das Stück übernommen<br />

haben. Deshalb sind beide Gruppen miteinander<br />

in Kontakt getreten.<br />

Anfangs Februar haben die Leute des «dorftheaters»<br />

auf der riesigen Bühne in Stans eine fulminante Interpretation<br />

des Textes zu sehen bekommen. Im April<br />

werden die Stanser in Utzenstorf eine Kammerversion<br />

erleben. Schöner kann man nicht demonstrieren, wie<br />

verschieden dasselbe Stück umgesetzt werden kann.<br />

Die kleine Bühne im Säli des «Gasthof Ochsen» dient<br />

den Wirtsleuten das Jahr hindurch als Abstellkammer<br />

für Mobiliar und allerlei Gerümpel. Hier treffen sich<br />

die «Schpiulüt vom Ochse» zu ihren ersten Leseproben.<br />

Die Zuschauer erleben hautnah mit, wie die Laiengruppe<br />

eine Bühnenfassung von «Anne Bäbi Jowäger»<br />

einstudiert. Regie führt ein Profi, ein Deutscher!<br />

Schon diese Ausgangslage lässt erahnen, dass es nicht<br />

ohne Reibereien und Querelen abgehen wird. Skepsis<br />

gegenüber dem Fremden und Ungewohnten, Rivalitäten<br />

bei der Rollenverteilung, kriselnde Beziehungen,<br />

Spannungen unter den Generationen…<br />

PreMiereN i SPoTlIchT<br />

Von hier ist es nicht mehr weit zu den Konflikten, wie sie uns<br />

Gotthelf in seiner drastischen Sprache schildert. «Es ist kein<br />

Dörflein so klein, es hat nicht wenigstens ein solches Anne Bäbi,<br />

das die Seinigen auf seine Weise glücklich machen will und sie<br />

schinden oder braten würde, wenn es damit sie in ihr Glück einsalzen<br />

oder vielmehr das Glück ihnen aufsalzen könnte.»<br />

Beat Sterchi schafft es, die heutige und die historische Spielebene<br />

nicht einfach parallel nebeneinander her laufen zu lassen,<br />

sondern sie je länger desto mehr miteinander zu verzahnen,<br />

so dass sie sich kaum mehr entwirren lassen. Ist Gotthelfs<br />

Originalstoff noch ein echtes Drama, so hat Sterchis Adaptation<br />

viel Komik und Sprachwitz.<br />

Wir werden mit dieser Inszenierung auch an den diesjährigen<br />

<strong>Theater</strong>tagen in Aarau gastieren.<br />

Daten siehe Inserat und Spielplan oder dorf-theater.ch<br />

TheaTer-ZyTig 0804 21<br />

bild: zvg

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