DESTINATION - Travel-One
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PRODUKT Interview<br />
Wie klappt es mit den<br />
Fans, Herr Sievers?<br />
Hoteldirektor Folke Sievers (41) leitet das Dorint Novotel Hamburg Alster.<br />
Als Projektleiter hat er für die Fußball-Weltmeisterschaft mit einem Accor-<br />
Kollegen und einem Team von 120 Mitarbeitern ein Sicherheits- und Service-<br />
Konzept für die 18 Accor-Häuser in der Hansestadt erarbeitet. Dieses wurde<br />
in ähnlicher Form in vielen Accor-Hotels in ganz Deutschland umgesetzt.<br />
Das Interview führte Tanja Ronge<br />
■ Herr Sievers, für welche<br />
Fußballnation schlägt Ihr Herz?<br />
Mein Herz schlägt für Brasilien – und<br />
natürlich für Deutschland.<br />
■ Wohnen bei Ihnen WM-Mannschaften?<br />
Nein. Wir beherbergen aber Fans und auch<br />
Delegationen aus verschiedenen Ländern. Da<br />
wir Partnerhotel des HSV sind, sind wir mit<br />
Fußballthemen ganz gut vertraut.<br />
■ Wie viele Fans wohnen bei Ihnen?<br />
Ich schätze mal, es sind so zwischen<br />
dreißig und vierzig am Tag.<br />
■ Aus welchen Ländern?<br />
Das ist immer von den Spielen abhängig –<br />
alle Nationen bunt durcheinander. Wir hatten<br />
Argentinier hier, eine ganze Menge Spanier,<br />
dann ein paar Gäste aus den Niederlanden,<br />
Polen – wirklich alles querbeet.<br />
Accor und Dorint sind durch die gemeinsame operative Führung der Hotels unter Accor-<br />
Leitung in Deutschland mit rund 380 Häusern vertreten, mit den Marken Sofitel, Novotel,<br />
Mercure, Suitehotel, Ibis, Etap und Formule 1. Das Dorint Novotel Hamburg Alster verfügt<br />
über 210 Zimmer und wird in der Woche viel von Geschäftsreisenden genutzt.<br />
■ Gab bzw. gibt es Probleme zwischen<br />
den verschiedenen Fangruppen?<br />
Nein. Bisher ist alles wunderbar gelaufen.<br />
Die Stimmung könnte nicht besser sein.<br />
■ Treffen Sie Vorsichtsmaßnahmen,<br />
damit zwischen den verschiedenen<br />
Fangruppen keine Konflikte entstehen?<br />
Nicht im Besonderen. Aber wir schauen<br />
schon ein bisschen auf die Nationalitäten und<br />
sehen zu, dass wir nicht alle bunt gemixt auf<br />
einem Flur unterbringen.<br />
■ Welche Sicherheitsvorkehrungen<br />
gab bzw. gibt es sonst noch?<br />
Wir haben uns ein Kamera- und Überwachungssystem<br />
mit einer Direktschaltung zur<br />
Polizei einbauen lassen, das rechtzeitig zur<br />
WM fertig geworden ist. An den Spieltagen<br />
haben wir auch immer eine Sicherheitsfirma<br />
im Haus – alles natürlich sehr diskret.<br />
■ Auch sonst gibt es viele WM-Sonderaktionen,<br />
sogar einen eigenen WM-Beauftragten<br />
als Ansprechpartner. Wie<br />
nehmen das die »normalen« Gäste auf?<br />
Gut. Für die Firmenkunden ist unser WM-<br />
Sonderprogramm eine ganz willkommene<br />
Abwechslung. Die veränderte Speisekarte mit<br />
landesspezifischen Gerichten und das Leben<br />
an der Bar nutzen diese Gäste auch gerne.<br />
■ Da sitzt dann der Manager im Anzug<br />
neben dem Fan im Trikot?<br />
Ja, genau. Und der ist meist ganz froh, dass<br />
er mal was anderes sieht, sich über Fußball<br />
unterhalten und das Laptop auf dem Zimmer<br />
lassen kann.<br />
■ Schauen Sie sich – bzw. das<br />
Hotelpersonal – die Spiele an?<br />
Nein, das machen wir nicht. Unsere rund 70<br />
Mitarbeiter können sich aber alle in der Kantine<br />
informieren. Dort gibt es einen Internetzugang.<br />
Außerdem sind überall die aktuellen<br />
Spielstände ausgehängt. Am Besten haben es<br />
natürlich die Mitarbeiter im Restaurant und<br />
an der Bar – die können bei der Arbeit immer<br />
mit einem Auge Fußball gucken.<br />
26 TRAVEL ONE 28.6.2006<br />
Foto: Stadion Frankfurt Management GmbH