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DESTINATION - Travel-One

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Tr<strong>One</strong>_Testi_Fank 08.05.2006 15:04 Uhr Seite 1<br />

Foto: Thomas Cook<br />

Macht<br />

und Ohnmacht<br />

Christian Schmicke, stellvertretender Chefredakteur<br />

Bislang hat sich Hasso von Düring<br />

dadurch ausgezeichnet, dass er kein<br />

Blatt vor den Mund nimmt. Der Chef<br />

des stationären Eigenvertriebs der TUI hat<br />

immer deutlich artikuliert, wo seine Franchisenehmer<br />

der Schuh drückt; auch dann,<br />

wenn die Veranstalter im eigenen Konzern<br />

Ursache des Ärgers waren. Von Düring redete<br />

nicht nur, er handelte auch. Der Aufbau der<br />

Eigenmarke Ferien.de ohne Bindung an TUI-<br />

Produkte, der Ruf nach der Emanzipation des<br />

TUI-Eigenvertriebs gegenüber dem Lieferanten<br />

TUI – die Reihe der Beispiele ließe sich<br />

fortsetzen.<br />

Nach der jüngsten Umstrukturierung in der<br />

TUI-Führungsebene nimmt von Düring eine<br />

Doppelrolle ein. Der Reisebüro-Chef ist nun<br />

zugleich für die Vertriebspolitik des Veranstalters<br />

verantwortlich. »Eine schlagkräftige<br />

Vermarktungseinheit« sollen Veranstalter und<br />

Reisebüros bilden, argumentiert TUI Deutschland-Chef<br />

Volker Böttcher, und: »Wir holen<br />

uns damit die Sichtweise der Kunden ins<br />

Unternehmen.«<br />

Aus Konzernsicht ist dieser Ansatz plausibel.<br />

Aber er sorgt für neue Interessenkonflikte,<br />

die sich in der Rolle des Geschäftsbereichsleiters<br />

Vertrieb ausdrücken. Der wichtigste:<br />

Wenn es um die Vergütung der Reisebüros<br />

Ausgabe 18 l 28.6.2006 EDITORIAL<br />

geht, verhandelt von Düring als Vertriebschef<br />

des Veranstalters und als Sachwalter der TLT-<br />

Interessen mit sich selbst. In der einen Rolle<br />

muss er die Vertriebskosten drücken, in der<br />

anderen die Profitabilität der Büros sichern.<br />

Dass sich dieser Gegensatz nicht auflösen<br />

lässt, indem man im stillen Kämmerlein eine<br />

»vernünftige Lösung« austüftelt und sie<br />

beiden Seiten, garniert mit »Wir sitzen alle in<br />

einem Boot«-Parolen, verkauft, weiß der<br />

Vertriebsprofi.<br />

Ein zweiter Konfliktherd wird deutlich, wenn<br />

es um die Konditionen für den Fremdvertrieb<br />

geht. Auch hier hat von Düring zwei Aufträge,<br />

die nicht zusammenpassen. Den eigenen<br />

Büros muss er vermitteln, dass es sich lohnt,<br />

zu TLT zu gehören. Die Loyalität des unabhängigen<br />

Vertriebs erreicht er nur, wenn er<br />

deutlich macht, dass er ihn nicht benachteiligt.<br />

Die Reisebüros sollten die Messlatte beim<br />

neuen Vertriebschef an seinen eigenen<br />

Aussagen anlegen. Ein wichtiger Prüfstein<br />

wird das neue Provisionsmodell. Es soll die<br />

leistungsgerechte Verteilung eines kleiner<br />

werden Kuchens sichern – schon ohne<br />

Interessenkonflikte eine schwierige Aufgabe.<br />

Mailen Sie uns Ihre Meinung.<br />

c.schmicke@travel-one.net<br />

„Wir vertrauen ELVIA,…<br />

… weil sie sich gemeinsam mit uns auch in schwierigen Situationen<br />

perfekt um unsere Kunden kümmert."<br />

28.6.2006 TRAVEL ONE 3<br />

Dr. Peter Fankhauser, Mitglied des Vorstands der Thomas Cook AG

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